Hallo FS-Piloten,
hier ist mein erster Flugbericht mit dem Titel "Über den Dächern von Berlin".
Es war ein kühler Morgen in Frankfurt/Hahn. Der Regen plätscherte auf das Terminaldach.
Dunkle Wolken bedeckten den kleinen Flughafen.
Frank fühlte sich nicht wohl. Er flog heute das erste Mal.
Man hatte ihm schon viel über das Fliegen erzählt. Das anfängliche Kribbeln im Bauch und
dann sei es doch nicht so schlimm. Ja, richtig schön soll es über den Wolken sein.
Er schaute aus dem Fenster. Auf den Tragflächen sah er die großen herabfallenden Regentropfen.
Ihm gefiel das Wetter nicht. Warum ist es ausgrechnet heute so?
Seine Gedanken wurden durch ein plötzlichliches Ruckeln gestört. Was war das?
Frank schaute erneut aus dem kleinen Fenster. Das Flugzeug fährt rückwärts und dreht sich zur Seite.
Jetzt geht es los.
Neben der Maschine lief ein Mann mit großen Kophörern und einer hellen Weste.
Das Flugzeug kam zum Stehen. Frank schaute sich um. Alles war ruhig in der Kabine, außer das mal
ein einzelner Passagier mit der Zeitung raschelte. Nichts ungewöhnliches halt.
Diese Stille wurde durch ein leicht ansteigendes Brummen unterbrochen.
Frank schaute sofort wieder raus aus dem Fenster. Der Mann, der die gelbe Weste trug, hob den Daumen
und nickte mit dem Kopf. Dann begann er zu winken. Wie gerne hätte Frank jetzt mit diesem Herrn
dort unten getauscht. Das Flugzeug fing an zu rollen. Die Bäume und die vereinzelten Gebäude
zogen an der Maschine vorbei.
Es fühte sich ein wenig wie im Bus an. Frank lehnte sich zurück.
Den Sicherheitsvorkehrungen schenkte er kaum Beachtung. Man soll ja lieber positiv denken, schmunzelte
er. Jetzt ging es auf die Startbahn.
Franks Gesichtsausdruck wurde blasser.
Die Turbinen heulten auf und der Boden unter ihm fing leicht an zu vibrieren. Alles wurde schneller
und schneller. Frank drückte es in seinen Sitz. Langsam hob sich die Nase und schließlich flog
die ganze Maschine.
Der kreideweiße Mann traute sich kaum aus dem Fenster zu schauen. Letztendlich siegte jedoch die Neugier
und er blickte nach draußen. Er sah die Bäume und Häuser kleiner werden. Faszinierend, wie Spielzeug.
Plötzlich wurde alles grau und und es schüttelte ihm auf seinem Sitz hin und her.
Das Flugzeug flog durch die tiefhängenden Wolken.
Frank schaute gespannt durch die Kabine und sah die Stewardess auf ihn zu kommen. "Würden Sie mir
bitte kurz mit ins Cockpit folgen. Der Captain würde Sie gerne sprechen."
Frank schaute verwundert.
An der Cockpittür angelangt, klopfte die Stewardess. Die Tür ging auf und er erkannte ein ihm bekanntes Gesicht.
Sein Onkel Theo!!!
"Komm doch rein!, sprach dieser,"normal dürfen wir hier vorne niemanden hereinlassen, aber
bei dir machen wir mal eine ganz ganz große Ausnahme."
Frank bekam einen Platz zugeteilt. Gespannt sah er sich im gesamten Cockpit um. Diese vielen leuchtenden
Knöpfe, irgendwie verwirrend. "Dein erster Flug heute, stimmts?", fragte Theo. "Ja,ja!" antwortete Frank.
"Dann pass jetzt mal auf und schau vorne aus dem Fenster." Frank blickte gespannt. Er sah jedoch nichts
außer graue Wolken. Doch plötzlich lösten sich diese auf und er konnte den hellen Horizont sehen.
"Wunderschön!", staunte er. "Finde ich auch." schloß sich Theo an, "Genieße es."
"Wenn du dann mal nach unten schaust, wirst du den Flughafen Frankfurt/Main sehen.",meinte Theo, "Da ist immer
eine Menge los."
Die Stewardess brachte Getränke. Frank genoss seinen Orangensaft, während er den wunderschönen Sonnenaufgang im Osten bewunderte.
Die Zeit verstrich sprichwörtlich wie im Flug. Frank hatte noch nicht einmal ausgetrunken, da begann das Flugzeug langsam zu sinken.
"Wir befinden uns nun im Anflug auf Berlin. Ich schätze in 20 Minuten werden wir da sein." versprach Theo.
"Schon?" fragte Frank, was Theo ein leichtes Schmunzeln bereitete."Ja, leider."
Die Wolken begannen sich wieder zu verdichten. "Kumpel, du musst jetzt wieder zurück auf deinen Sitzplatz in der Kabine. Wir sehen
uns dann." Frank betrachte ein letztes Mal den Blick aus dem Cockpitfenster, wo sich Berge von Wolken ansammelten.
An seinem Fensterplatz angelangt, sah er schon die riesige Fläche von Berlin. Er lehnte sich entspannt zurück und in weiter Entfernung entdeckte er
den Fersehturm. Den würde er sicherlich auch einmal besuchen.
Die Bäume und Häuser kamen näher und wurden immer größer. Sehr tief flog nun das Flugzeug über die Dächer von Berlin.
Mit der Zeit konnte man die Grünflächen vom Flughafen Berlin-Tegel sehen. Der Boden kam immer näher.
Frank erkannte schon die Landebahn und sah den mächtigen Kontrollturm herausragen.
Langsam setzte die Maschine auf und er spürte, wie die Bremsen das Flugzeug zum Stehen brachten.
Applaus schallte durch die Kabine. Frank lächelte: "Das ist jetzt für den Copiloten und meinen Onkel."
Vorsichtig fuhr das Flugzeug über das Vorfeld zu seiner Parkpositon.
Nun stand dann die Maschine. Es war geschafft. Jedoch verspürte Frank keine Erleichterung, dass er gelandet war.
Im Gegenteil ihm drückte das Fernweh ins Gemüt. Die Sehnsucht des Fliegens über den Wolken.
Die Sehnsucht des Fliegens
über den Dächern von Berlin.
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Das war mein erster Flugbericht. Wie war es? Sollte ich es lieber sein lassen?
Würde mich über Antworten freuen.
Danke. Bis dahin und viel Spaß beim Fliegen
Viele Grüße Axel