Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Zitat
Regierungen bangen um Jobs
Bei Arbeitsplätzen ist sich jeder selbst der Nächste.Airbus gilt als das europäische Prestigeprojekt. Doch nach der dritten angekündigten Verzögerung bei der Auslieferung des Super-Airbus A380 plant der Mutterkonzern EADS ein Sparprogramm - inklusive drastischer Einschnitte für die Belegschaft. Die Mitgliederländer des Konsortiums, allen voran Deutschland, Frankreich und Großbritannien, reagieren bestürzt. Eine Sanierung unterstützen sie, gegen den Verlust von Arbeitsplätzen im eigenen Land wehren sie sich aber.
Die deutsche Bundesregierung mahnte EADS, die Probleme nicht zu Lasten deutscher Arbeitsplätze zu lösen. Aus Sorge um den Airbus-Produktionsstandort Hamburg wird in Berlin auch ein Einstieg beim europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS diskutiert. Berlin könnte sich so Einfluss sichern und einen weiteren Machtzuwachs der Franzosen verhindern. Streitereien über Fusionen und Personalquerelen bei EADS sind längst fester Teil deutsch-französischer Beziehungen. Wenn es um gemeinsame Industrieprojekte geht, geben sich die Franzosen patriotisch - zumeist zu Lasten der deutschen "Partner".
Auch De Villepin fordert Stellenerhalt
Frankreichs Premierminister Dominique de Villepin wiederum forderte einen größtmöglichen Stellenerhalt bei dem Flugzeugbauer. Es müsse "alles getan werden, um die Beschäftigung zu schützen", sagte De Villepin. Er sprach der Konzernführung zugleich sein "vollstes Vertrauen" aus. "Wir wünschen, dass die heute auftretenden Schwierigkeiten so schnell wie möglich überwunden werden", sagte der Regierungschef.
Gewerkschaften auf den Plan gerufen
Auch die Arbeitnehmervertreter in beiden Ländern zeigten sich besorgt: Die deutsche IG Metall, die Betriebsräte sowie die französischen Gewerkschaften forderten die Offenlegung aller Pläne. Neben dem Erhalt der Arbeitsplätze verlangen sie, dass die Arbeitsaufteilung der Standorte erhalten bleibt. Ein gegenseitiges Ausspielen der Werke komme nicht in Frage.
Viele Kritiker an der Airbus-Produktionskette bemängeln die Logistik zwischen Standorten in Deutschland, Spanien, Frankreich und Großbritannien.
Briten beklagen Einmischung
In Großbritannien wiederum sieht man das politische Geplänkel auf dem Kontinent skeptisch: Das Verteidigungsministerium warnte europäische Politiker Zeitungsberichten zufolge davor, sich in die Zukunft von EADS einzumischen. "Als einer der wichtigsten Kunden halten wir es für wichtig, dass sich EADS in eine Richtung bewegt, die frei ist von politischer Beeinflussung", zitierte die "Times" am Donnerstag den Ministeriumsvertreter Lord Paul Drayson. Er mache sich Sorgen, dass die Führung des Unternehmens durch die Politik behindert werden könnte.
Der Minister wiederholte bereits von Börsenexperten geäußerte Befürchtungen, die an der Kontrolle des Konzerns beteiligten Politiker könnten sich vor allem für einen Erhalt von Arbeitsplätzen in ihren jeweiligen Ländern stark machen und dabei die Effizienz des Unternehmens hintanstellen.
Einer zweiten britischen Zeitung zufolge könnte der in Schwierigkeiten geratene Konzern - entsprechend einer Forderung der Regierung - einen Briten in sein Direktorium berufen. "Airbus beschäftigt eine Menge Briten und die Regierung hat eine Menge Geld in die Unterstützung von Airbus-Programmen gesteckt, also brauchen wir eine Absicherung", zitierte der "Daily Telegraph" einen Regierungsvertreter.
Paradoxe Krise
Dabei ist die Krise bei Airbus reichlich paradox: Während die Produktion heiß läuft und die Werke bis Ende 2010 voll ausgelastet sind, plant Airbus einen drastischen Abbau der Belegschaft. Gleichzeitig muss der Konzern um seine Liquidität fürchten, obwohl die Rekordverkäufe mehr Geld in die Kassen spülen als je zuvor. Viele der 57.000 Airbus-Beschäftigte und Zehntausende Mitarbeiter von Zulieferern bangen um ihre Jobs - und alles nur, weil beim hoch gelobten Super-Airbus A380 die Verkabelung nicht passt.
Noch vor wenigen Wochen hatte Airbus händeringend neue Mitarbeiter gesucht um den Rekord-Auftragsbestand von mehr als 2.100 Flugzeugen abzuarbeiten.
Zitat
Schlechte Nachrichten reißen nicht ab
Probleme auch bei A350.Praktisch täglich hagelt es für den Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS schlechte Nachrichten. Auch die Konzernspitze hält sich mit Hiobsbotschaften nicht zurück.
Airbus liegt nach Ansicht seines Chefs Christian Streiff bei der Produktentwicklung 15 Jahre hinter seinem US-Konkurrenten Boeing zurück. "Das ist ein langfristiges Geschäft. Wir müssen aufholen", sagte Streiff der "Financial Times" vom Donnerstag. "Ich hoffe, in 15 Jahren sind wir wieder vor Boeing."
Auch Militärtransporter "auf der Kippe"
Streiff spricht nun auch von Problemen beim Militärtransporter A400M. "Der Zeitplan steht auf der Kippe", sagte Streiff. Es sei intern und mit mehreren Zulieferern eine sehr "angespannte Situation" beim A400M. "Wir sind genau auf Kurs, aber haben keine Zeitreserven mehr."
Keine Realisierung für A350?
Und der deutsche EADS-Kochef Thomas Enders ließ Zweifel an einem weiteren Milliardenprojekt des Flugzeugherstellers erkennen. Er könne nicht ausschließen, dass die Entwicklung des Langstreckenflugzeugs A350 XWB möglicherweise nicht gestartet werde. "Angesichts der schwierigen Situation, in der wir uns jetzt befinden, und der Tragweite der A350-Entscheidung kann es keinen Automatismus geben", so Enders. Das Konzept für das Flugzeug war nach Kundenreklamationen massiv überarbeitet worden, nun sei es überzeugend und die Reaktion der Fluggesellschaften positiv. Gleichzeitig versicherte Enders aber, dass die Zusagen an den Airbus-Standort Deutschland eingehalten werden.
Auch Anleger fordern Schadenersatz
Unterdessen sieht sich EADS nicht nur mit Schadenersatzforderungen von Fluglinien, die den Super-Airbus nicht rechtzeitig erhalten, sondern auch von Anlegern konfrontiert. Wegen verspäteter Bekanntgabe der Lieferprobleme beim A380 sei im Auftrag eines Privatanlegers eine Schadenersatzklage beim Landgericht Frankfurt eingereicht worden, teilte die Münchner Kanzlei Rotter Rechtsanwälte am Donnerstag mit.
Forensoftware: Burning Board® 3.0.24, entwickelt von WoltLab® GmbH