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Ein Passagierflugzeug mit 155 Menschen an Bord ist in Brasilien im Gebiet des Amazonas-Urwalds verschwunden.
Die Boeing 737-800 der Billigfluglinie Gol war am späten Freitagnachmittag (23.00 Uhr unserer Zeit ) mit 155 Insassen an Bord auf dem Weg von Manaus in die Hauptstadt Brasilia plötzlich von den Radarschirmen verschwunden.
Die Luftwaffe schickte unmittelbar nach dem Verschwinden der Maschine fünf Flugzeuge auf die Suche in das nordbrasilianische Urwald-Bundesland Pará.
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Original von WEB.DE
Kaum Hoffnung nach Absturz im Dschungel Brasiliens
Rio de Janeiro (dpa) - Beim Absturz eines Passagierflugzeugs vom Typ Boieng 737-800 im Dschungel Brasiliens sind vermutlich alle 155 Menschen an Bord ums Leben gekommen.
Die Wahrscheinlichkeit, am Unfallort Überlebende zu finden, sei äußerst gering, sagte am Samstag der Chef der brasilianischen Flughafenbehörde Infraero, Generalmajor José Carlos Pereira. Unter den Fluggästen auf dem Weg von Manaus in die Hauptstadt Brasilia war auch ein deutscher Anthropologe, der in Brasilien lebte. Das bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin.
Rettungsteams hatten am Samstag rund 18 Stunden nach dem Absturz erste Wrackteile der Boeing der brasilianischen Billigflug-Linie Gol in der Nähe eines Landguts und eines Indioschutzgebiets im Urwald- Gebiet von Mato Grosso gefunden. Die Maschine sei den Erkenntnissen zufolge fast senkrecht auf dem Boden aufgeschlagen, teilte Infraero mit. Die Ermittlung der Unfallursache werde wegen des sehr schwer zugänglichen Unfallortes mindestens drei Monate dauern.
Es handelt sich wahrscheinlich um das schlimmste Flugzeugunglück in der Geschichte Brasiliens. Im Juni 1982 flog eine Boeing 727 der Firma Vasp beim bislang schlimmsten Unfall im nordöstlichen Land Ceara gegen einen Berg, alle 137 Insassen kamen ums Leben.
Das Gol-Flugzeug war von Manaus im Land Amazonas nach Brasilia unterwegs, als es am Freitagabend (gegen 22.00 Uhr MESZ) im Luftraum über dem nordbrasilianischen Urwald-Bundesland Pará wahrscheinlich nach einem Zusammenstoß mit einer kleineren Maschine von den Radarschirmen verschwand. Die Luftwaffe hatte unmittelbar danach fünf Flugzeuge auf die Suche geschickt. Am Samstag wurden den Angaben zufolge insgesamt acht Flugzeuge und fünf Hubschrauber eingesetzt sowie Rettungs- und Ärzteteams entsandt.
Flug 1907 hätte am Freitag planmäßig um 18.10 Uhr Ortszeit (23.10 Uhr MESZ) in Brasilia landen sollen. Auf dem Flughafen dort versammelten sich verzweifelte Angehörige und verlangten von den Behörden Aufklärung. Nach Angaben von Sprechern der Luftwaffe stieß die Boeing vermutlich mit einer zweimotorigen Privatmaschine vom Typ Embraer Legacy zusammen, die bei dem Unfall eine Tragfläche verloren habe. Die kleine Maschine, die von einem US-Amerikaner gesteuert worden sei, habe aber dennoch auf einem Militärstützpunkt notlanden können.
Die Unfallursache blieb zunächst auch für Experten rätselhaft: Als "unerklärlich" bezeichnete Infraero-Präsident Pereira den Zusammenstoß in der Luft. "Die beiden verwickelten Flugzeugtypen sind das modernste, was es heute in der Luftfahrt gibt, und beide verfügen über ein Antikollisionswarnsystem". Verteidigungsminister Waldir Pires spekulierte über "mangelhafte Aufmerksamkeit" der Gol-Piloten. Experten schlossen Wetterprobleme als Ursache für den Unfall aus.
Gol ist eine Billigflug-Linie, die 2001 gegründet wurde. Nach dem Bankrott von Varig wurde sie mit einem Marktanteil von 28 Prozent zur zweitgrößten Fluggesellschaft Brasiliens. Die Gol-Aktien werden in Brasilien und auch in den USA gehandelt. Das Unternehmen fliegt mit 55 Boeing 737 rund 50 Ziele in Brasilien sowie die südamerikanischen Städte Buenos Aires, Córdoba, Rosario (Argentinien), Montevideo (Uruguay), Santa Cruz de la Sierra (Bolivien), Asunción (Paraguay) und Santiago de Chile an.
Es war der erste Unfall dieser Art für die Gesellschaft. Nach deren Angaben war das Unglücksflugzeug vom Hersteller erst am 12. September geliefert worden und war bisher nur rund 200 Flugstunden in der Luft.
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Original von Flugzeugschrauber
Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen so wie den Opfern.
Ich hoffe, das hier nicht wie in vielen anderen Foren spekuliert wird. Warten wir auf die Auswertung der Luftfahrtbehörde und nicht was die Schmierenpresse ala Bild dazu schreibt.
Karl
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Embraer Piloten nach Gol-Absturz verhaftet
BRASILIA - Ein Richter der Provinz Mato Grosso hat die Festnahme der beiden amerikanischen Piloten der in den Absturz einer Boeing 737 involvierten Embraer Legacy 600 angeordnet. Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Am letzten Freitag war das Geschäftsflugzeug mit einer Boeing 737-800 der brasilianischen Airline Gol Transportes Aéreos kollidiert.
Die Embraer konnte leicht beschädigt notlanden, die Boeing hingegen stürzte im Amazonasgebiet ab. 155 Menschen kamen dabei ums Leben.
Die Ermittler vor Ort sehen unterdessen die Schuld für den Zusammenstoss bei den Piloten der Embraer. Diese wären, möglicherweise um Sprit zu sparen, in einer Höhe geflogen, für die sie keine Freigabe hatten. Anweisungen von der Flugsicherung drangen nicht zur Cockpitcrew durch, da vermutlich das Funkgerät leise geschaltet war. Erst nach der Kollision hätten sich die Piloten wieder gemeldet. Auch das bordeigene Kollisionswarnsystem der fabrikneuen Maschine war nicht aktiviert.
Somit bestehen nach Meinung des Gerichts genügend Indizien für ein fahrlässiges Handeln der Embraer-Piloten. Im Falle einer Verurteilung müssen diese nun mit Haftstrafen rechnen.
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Gol-Absturz auf Towerfehler zurückzuführen
SAO PAULO - Die Kollision zwischen einer Boeing 737-800 der brasilianischen Airline Gol und einer Embraer Legacy 600 am 29. September ist nach neuen Erkenntnissen aus den Ermittlungen auf einen Towerfehler zurückzuführen. Die Lotsen in Sao Jose dos Campos wiesen die Embraer an, in 37.000 Fuss Höhe auf nordwestlichem Kurs zu fliegen und übersahen dabei die Gol auf querender Route. Dies geht aus einem Mitschnitt des Funkverkehrs hervor, der der Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" vorliegt
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US-Piloten nach Unglück in Brasilien wegen Fahrlässigkeit angezeigt
9.12.2006, Rio de Janeiro (dpa) - Mehr als zwei Monate nach dem Zusammenstoß zweier Flugzeuge über dem brasilianischen Urwald sind die beiden US- Piloten des beteiligten Kleinflugzeuges angeklagt worden. Sie müssen sich deshalb demnächst in einem Prozess wegen fahrlässiger Tötung von 154 Menschen verantworten, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei in Rio de Janeiro nach Medienberichten vom Samstag. Die beiden Piloten erhielten am Freitagabend (Ortszeit) nach einem letzten sechsstündigen Verhör ihre Pässe erstmals zurück und flogen in die USA zurück.
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Gol-Absturz: Englisch der Towerlotsen nicht zu verstehen
SAO PAULO - Nach einem Bericht der brasilianischen Tageszeitung "Folha de Sao Paulo" weist die Auswertung des Funkverkehrs zwischen der am Absturz einer Boeing 737-800 der Airline Gol beteiligten Embraer Legacy 600 und des Towers in Sao Jose dos Campos darauf hin, dass die Embraer-Piloten die Lotsen nicht verstehen konnten. Der 290 Seiten umfassende Mitschnitt lege nahe, dass mangelhaftes Englisch der Towerlotsen zu folgenschweren Missverständnissen geführt habe.
Der Tower wies die Embraer an, in 37.000 Fuss Höhe auf nordwestlichem Kurs zu fliegen und übersahen dabei die Boeing auf querendem Kurs. Trotz dreimaliger Anforderung einer alternativen Flughöhe für die Strecke erhielten die Piloten Joseph Lepore und Jan Paladino keine Antwort der Lotsen.
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Die Untersuchungen wurden von Ermittlern des amerikanischen NTSB begleitet. In einem Annex zum Untersuchungsbericht führt das NTSB die Kollision auf Fehler der Flugsicherung zurück. Beide Flugzeuge hatten in einander entgegengesetzter Flugrichtung die Freigabe zur Nutzung des gleichen Luftwegs erhalten.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aviation-Freak« (11. Dezember 2008, 20:27)
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