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Mittwoch, 1. Oktober 2014, 10:26

EASA-Zulassung für Airbus A350 erteilt

Zitat

Airbus hat die Zulassung für den neuen A350-900 von der Europäische Agentur für Flugsicherheit erhalten. Das neue Modell soll den Boeing-Vorsprung im "Brot- und Buttersegment" bei Langstreckenmaschinen abbauen helfen.

Der neue Airbus-Langstreckenflieger A350-900 hat die Zulassung der europäischen Aufsichtsbehörden für den Passagierverkehr bekommen. Airbus habe gezeigt, dass die Maschine den EU-Vorgaben zu Sicherheit und Umwelt genüge, erklärte die in Köln ansässige Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) am Dienstag. Airbus erwartet im Verlauf des Oktobers auch grünes Licht der US-Behörden.

"Ziel war ein bei der Indienststellung komplett ausgereiftes Flugzeug", sagte Airbus-Chef Fabrice Brégier. Er sprach von einem der "striktesten und effizientesten Versuchsprogramme", das jemals für ein Zivilflugzeug entwickelt worden sei. Brégier zeigte sich stolz, das Zulassungsprogramm "gemäß den Termin-, Kosten- und Qualitätsvorgaben" abgeschlossen zu haben. Damit könne Airbus das Flugzeug noch in diesem Jahr planmäßig an den Erstkunden Qatar Airways ausliefern.

Den A350-Erstflug absolvierte die erste Testmaschine des neuen Airbus-Langstreckenfliegers im Juni 2013, seitdem kamen im Flugtestprogramm mit insgesamt fünf Flugzeugen mehr als 2600 Flugstunden zusammen.

Bis zu 25 Prozent weniger Kerosin

Der Langstreckenflieger in seiner Version A350-900 kann 315 Passagiere über eine Distanz von 14.500 Kilometern transportieren. Laut Airbus wird der A350, der vor allem aus leichten Verbundwerkstoffen gefertigt ist, rund ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen als herkömmliche Maschinen vergleichbarer Größe. Das Flugzeug ist mit Rolls-Royce Trent XWB-Triebwerken ausgestattet.

Eine längere Version des Flugzeugs, der A350-1000 mit Platz für 369 Passagiere, soll 2017 in Dienst gestellt werden. Das Projekt eines kleineren A350-800 mit 276 Sitzen dürfte dagegen indes Mangels Interesse aufgegeben werden. Airbus dürfte stattdessen in diesem Segment auf die erneuerte Version des A330, den A330neo, setzen.

Boeings hat mit 777 und 787 die Nase vorn

Airbus-intern ersetzt der A350 vor allem die ineffizienten vierstrahligen A340-Modelle, besitzt aber auch Überschneidungen mit dem Airbus-Kassenschlager A330. Im Kampf um die Marktanzeile der "Brot- und Butterflugzeuge" für den Großraummarkt will Airbus mit dem neuen Flugzeug nun im Vergleich zu Boeings Verkaufserfolgen weiter Boden gut machen. Denn in diesem Segment hat Boeing klar die Nase vorn.

Insgesamt liegen bislang 750 Bestellungen für den A350 vor. Das ist viel, aber im Vergleich zu den mittlerweile über tausend Boeing-787-Bestellungen wenig. Zudem ist der A350 nicht nur in Konkurrenz zum "Dreamliner" zu sehen: Die größeren Versionen überschneiden sich bei Kapazität und Reichweite vor allem mit dem aktuellen Boeing-Verkaufsschlager 777-300 sowie den geplanten neuen X-Varianten der "TripleSeven".

Quelle: Airliners.de