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Wieso muss man hier was eintragen? Und weil wir schon dabei sind... Hundekot verboten...
Wohnort: Linz
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Provinzairports sterben am Passagiermangel
Das Netz der regionalen Airports ist in Deutschland zu dicht. Viele Flughäfen kämpfen wegen ihrer kleinen Passagierzahlen um die wirtschaftliche Existenz. Und die EU macht es ihnen noch schwerer.
Rote Zahlen, weniger Passagiere als erhofft und eine Insolvenz: Regionalflughäfen bereiten ihren Eigentümern oft Sorgen. Viele Provinzairports hängen am Tropf des Steuerzahlers.
Manch öffentlicher Eigentümer sucht sein Heil im Verkauf der teuren Last an Privatinvestoren. Andere denken über Kooperationen nach – auch über Landesgrenzen hinweg. Welche Zukunft haben die zahlreichen Regionalflughäfen überhaupt?
Zu hohe Fixkosten, zu geringe Einnahmen, verkehrswirtschaftlich oft nicht sinnvoll, meinen Kritiker. "Die Entscheidung für einen Flughafen ist in erster Linie eine politische Entscheidung", sagt Luftfahrtexperte Eric Heymann von Deutsche Bank Research.
Die meisten kleinen Airports könnten den Betrieb ohne staatliche Unterstützung nicht aufrechterhalten. Der Flughafenverband ADV betont dagegen: "Regionalflughäfen stellen vielfach eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für ihre Region dar und besitzen Ergänzungs- und Entlastungsfunktionen".
Nötig sind zehn Millionen Passagiere
Aus Sicht Heymanns haben die meisten kleinen Flughäfen allerdings nur geringe verkehrswirtschaftliche Bedeutung. "Viele bieten nur einige Verbindungen in Urlaubsländer an, für Geschäftsreisende vor Ort gibt es kein ausreichendes Angebot".
Die Zukunft der Airports hänge davon ab, ob die Politik weiter die Verluste ausgleichen könne und wolle. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV haben im vergangenen Jahr nur sechs der 22 internationalen Verkehrsflughäfen hierzulande unter dem Strich einen Gewinn erwirtschaftet. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge 59 Airports mit Instrumentenflugzulassung.
"Man braucht neun bis zehn Millionen Passagiere im Jahr, um mit einem Flughafen in Deutschland Geld zu verdienen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Germanwings-Geschäftsführer, Oliver Wagner. Knapp 30 Flughäfen in Deutschland haben nach ADV-Angaben allerdings weniger als fünf Millionen Passagiere jährlich.
Jährlicher Verlust von sieben Millionen Euro
Wie teuer ein Flughafen die Steuerzahler zu stehen kommen kann, zeigt unter anderem das Beispiel Kassel-Calden. 271 Millionen Euro kostete alleine der Bau. Beim Betrieb fällt derzeit ein jährliches Minus zwischen sechs bis sieben Millionen Euro an.
Den Löwenanteil der Investitionen hat das Land Hessen getragen. Der Verkauf an private Investoren ist allerdings keine Erfolgsgarantie, das zeigt die Insolvenz des Lübecker Flughafens.
Der ehemals städtische Flughafen Lübeck-Blankensee wurde Ende 2012 vollständig privatisiert. Knapp eineinhalb Jahre später wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet.
Weiteres Ungemach aus Brüssel
Andernorts versucht man es mit Zusammenarbeit. So haben Rheinland-Pfalz und das Saarland ihre Gespräche über eine Kooperation der verschuldeten Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken wieder aufgenommen. Bis Mitte Mai solle ein Konzept für eine gemeinsame Betriebsgesellschaft stehen. Das Ziel ist demnach eine "schwarze Null" bis 2024 für beide Airports, die nur 30 Kilometer voneinander entfernt liegen.
Ein gemeinsamer Betrieb von Flughäfen kann aus Sicht Heymanns grundsätzlich durchaus sinnvoll sein. "Aber ob es ausreicht, ist fraglich". Das Problem vieler Regionalflughäfen: Hohen fixen Betriebskosten stehen relativ wenig Starts und Landungen und damit wenig Einnahmen gegenüber.
Weiteres Ungemach droht aus Brüssel. Die EU-Kommission gibt Flughäfen noch zehn Jahre Zeit, dann müssen sie ihren Betrieb aus eigener Kraft aufrechterhalten. Das trifft vor allem die kleinen, defizitären Airports. Luftverkehrsexpertin Yvonne Ziegler von der Fachhochschule Frankfurt hält es für möglich, dass jeder zweite Regionalflughafen verschwindet.
Heymann ist weniger pessimistisch. "Das Signal ist eindeutig, aber ich glaube nicht, dass das letzte Wort schon gesprochen ist. Ich halte Sonderregelungen für durchaus vorstellbar".
Quelle: welt.de
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