Stanislaus sitzt allein an einem roh gezimmerten Holztisch in der Spelunke am Flugplatz in Sitka Gutierrez und trinkt in Ruhe seinen Kaffee. Nachspeise... das Steak ist schon drin. Draußen ist ein Wetterchen, bei dem man keinen Hund aus dem Haus jagt. Eine Bedienung läuft durch den Schankraum und versorgt einige wilde Gesellen, die an einem Ecktisch sitzen und Unmengen Whiskey in sich hineinschütten, was nicht ohne Folgen bleibt. Stanis ist höflich zu ihr gewesen und sie wirft ihm immer wieder die gewissen Blicke zu.
"He Polski" ist das Ding da draußen mit den kurzen Flügeln und dem großen Motor dein Traktor?" fragt der Wirt anzüglich. Er mag es nicht, wenn seine Angestellte, das arme Ding mal von einem wie ein Mensch behandelt wird. Sie könnte ja auf dumme Gedanken kommen. "Ja, was ist?" fragt Stanis und da beginnt das Schlamassel. Der Wirt sagt, "Ich habe da ein Paket mit Insulin für den alten Mr. Robinson, der drüben in Kake in der Nähe des Flugplatzes Kake wohnt.. und die Cessna-Chaufeure trauen sich nicht in die Luft heute... er braucht es aber dringend." Du fliegst ja für das Rote Kreuz..." "Ja, mache ich" sagt Stanislaus und greift nach dem Paket." Junge, bist Du verrückt? Das war ein Scherz" sagt der Wirt und meint, "wenn das Wetter ruhiger ist." Ihr Polen seid ja ein wenig verrückt, das weis jeder, aber Du wirst doch jetzt nicht in Deinen Traktor steigen und loshumpeln wollen." Der lauernde Blick macht Stanislaus wütend. "Klar, gib her, was ist schon dabei." Der Wirt schaut auf den langen blonden Kerl vor ihm und gibt ihm das Paket. "Hier musst du quittieren,Sohn", meint er noch, reicht ein Formular herüber und dann ist es perfekt.
Stanis nimmt seine alte, abgewetzte Fliegerjacke vom Haken und geht hinaus.
Ein eisiger Wind schneidet ihm ins Gesicht und in dem Regen sind auch feine Eiskristalle. Er merkt es nicht einmal, als er zur Flugberatung hinübergeht. Dort sagt der alte Herr, der ihn empfängt "Junge, haben Sie sich das auch überlegt." Er zeigt auf die Karte und den frisch aus dem Drucker gezogenen Wetterbericht. "Die Wolkenuntergrenze ist für VFR-Fliegerei grenzwertig... Aber zum Glück ist es nicht kalt, Vereisungsgefahr besteht nicht, solange sie nicht zu hoch steigen. Aber sie müssen über die Berge, also passen sie gut auf sich auf."
Die Tür der Wetterberatung schließt sich von außen und Stanislaus geht zu seinem Flugzeug hinüber. Es ist eine PZL 104 "Wilga" , ein Flugzeug, das ihm seit seiner Kindheit vertraut ist. Erst hat er sie in einem Fliegerklub bei Wroclaw nicht nur regelmäßig geputzt, gepflegt sondern sie auch später fliegen gelernt. Er war erstaunt, diese Maschine hier in Alaska auch zu finden und staunte über das Sammelsurium von deutschen und englischen Beschriftungen im Cockpit. Inzwischen ist sie "sein Flugzeug" geworden. Er kennt sie in- und auswendig, ihre Stärken und ihre Macken.
Einsteigen, Ladung verstauen, Checks durchführen, anlassen ... Routine...
Im Tower raunt ein Lotse seinem Kollegen zu... " der wird doch nicht..." "doch," sagt sein Kollege "das ist ein Sanitätsflieger... ein Pole übrigens."
Langsam und vorsichtig geht es los.
Ein eklig drehender Wind hat Stanis fast von der Piste gefegt, aber er ist abgekommen. Man kann aber sehen, wie die kleine Maschine zum Spielball des Windes geworden ist, trotz des starken Sternmotors.
Er geht auf Kurs und läßt die "Wilga" steigen... denn irgendwie muss er ja über die Berge kommen.
Unruhig liegt die Maschine in der Luft, als er langsam steigt und eine langgezogene Kurve fliegt.
Langsam wird es Zeit, auf Höhe zu kommen. Das Radio schweigt heute, Selbst die Krähen gehen zu Fuß.
Die Wolkenuntergrenze ist erreicht und mit der Handvoll von Instrumenten in der Wilga ist an IFR nicht zu denken. Es heißt aufzupassen...
Stanis ist über den Bergen und er weis, das er sich beeilen und schnell wieder weiter heruntergehen sollte. Vereisung droht.
Hindurch! Über dem Wasser kann er niedriger fliegen.
Ein wenig vom Kurs abgekommen... der verdammte Wind.
Jetzt schaukelt er gemütlich dem Ziel entgegen.
Kake... und wie wird der Wind bei der Landung mitspielen?
ER "schiebt ein wenig über den Flügel" aber es passt.
Erstaunlich sachte war die Landung und das Spornrad schnell unten.
Eine "Baron" wartet und Stanis macht schnell die Bahn frei.
Angekommen... wieder einmal hat Stanis seine treue alte "Wilga" durch Mistwetter und Berge gesteuert und das Insulin ist an seinem Platz. Ende gut, alles gut...
Hier im Forum war die Aerosoft "Wilga" noch nie zu sehen glaube ich und da dachte ich mir, das man dies ändern sollte. Sie ist keine Schönheit, sondern eher "ein Flugzeug mit Charakter" und eine interessante Bereicherung des Flugzeugparks zwischen all den Pipers und Cessnas. Etwas rustikal... aber nicht uninteressant zu fliegen.
Die Landschaft... das ist "Tongass Fjord" von FSAddon für den FS X. Ferner kam REX zum Einsatz.