Cessna-Absturz in Italien tötet drei Österreicher
Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2011 / 23:33 Uhr
Weltumflieger Johann Gutmann tödlich verunglückt
Eine Cessna 172 (Reg.: OE-KSY) der Union Sportfliegergruppe Ybbs ist gestern Nachmittag in Italien nahe Piacenza (Appenin) abgestürzt. Zwei Piloten aus Niederösterreich kamen bei dem Crash ums Leben. Ein weiterer Insasse wurde zunächst schwer verletzt, konnte sogar noch mit den Rettern sprechen, verstarb jedoch später im Krankenhaus.
Laut Abgaben der lokalen Polizei dürften ungünstige Wetterbedingungen mit starken Winden zu dem Unglück beigetragen haben. Das Flugzeug war im Kärnter Gailtail vom Flugplatz Nötsch aus gestartet und sollte nach Albenga in Ligurien fliegen.
Nach dem Absturz konnte dank Augenzeugenangaben die Unfallstelle zwar rasch durch ein Hubschrauberteam lokalisiert werden, erste Rettungskräfte konnten die Absturzstelle auf Grund der exponierten Lage in einer Bergregion erst nach einem etwa einstündigen Fußmarsch erreichen. Ein überlebender Österreicher (39) wurde anschließend in kritischem Zustand per Flugrettung in das Krankenhaus von Parma transportiert, er hatte schwere Verbrennungen über 75% seiner Körperoberfläche und zahlreiche Knochenbrüche erlitten.
Am Sonntag erlag der Mann im Krankenhaus dann seinen schweren Verletzungen.
“Wir haben alles Mögliche getan, um ihm das Leben zu retten. Wir waren anfangs optimistisch, weil er mit uns noch gesprochen hatte“, erklärte der Carabinieri-Kapitän Fabio Longo, der an der Rettung teilgenommen hatte.
Die Identifikation der Piloten gestaltete indes schwierig, da beide Leichen verkohlt und auch die Dokumente verbrannt sind. Italienische und österreichische Behörden arbeiteten eng zusammen, um die Toten eindeutig zu identifizieren. Seitens der italienischen Luftfahrtbehörde ANSV wurden Untersuchungen zur genauen Unfallursache eingeleitet.
Bei den beiden unmittelbar beim Absturz getöteten Opfern handelt es sich um den 62-jährigen Johann Gutmann aus Wieselburg sowie einen 58-Jährigen aus Gottesdorf.
Gutmann war ein äußerst erfahrener Motorflieger sowie Bundessektionsleiter Motorflug im ÖAeC. Zudem war er als Fluglehrer tätig.
Er wurde in Fliegerkreisen vor allen Dingen auch durch seine Weltumrundung im selbstgebauten Flugzeug bekannt, die er in dem Buch “Mein Flug um die Welt” literarisch verarbeitet hat.
Gutmann startete am15. August 1996 in Wels zum Alleinflug um die Welt in seinem Flugzeug Marke Eigenbau.
In 167 Stunden Flugzeit umrundete er den Globus mit 30 Zwischenlandungen.
Mit Johann Gutmann verliert die österreichische Luftfahrtszene einen ihrer Besten.
(red Aig / CvD)