So weit ich weiss, soll
Continental zumindest eine Teilschuld treffen.
es war ja schließlich ihre Maschine.

Zitat von »S.Terrell«

Ich hab sicher nicht so ein Fachwissen wie vielen anderen hier, aber muss den Flughafen auch dafür sorgen dass den Runway "sauber" ist oder

Wenn ein Teil von einem Flugzeug "herunterfällt", und dazu entweder der Flughafen oder die Piloten nichts merken, dann kann man das auch nicht melden.

200,000$ sollen sie zahlen, hab ich heute in den Ö3 Nachrichten gehört ...

Zitat von »S.Terrell«

Ich hab sicher nicht so ein Fachwissen wie vielen anderen hier, aber muss den Flughafen auch dafür sorgen dass den Runway "sauber" ist oder

Ja...zumindest in Deutschland hat der Flughafenbetreiber gemäß §45 LuftVZO (Luftverkehrs Zulassungs Ordnung) die Pflicht den Platz als ganzen in einem betriebsicheren Zustand zu halten. Das beinhaltet auch die Flugbetriebsflächen (Piste, Apron, Taxiways) in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Die ICAO nennt dafür mindestens 4 Checks in 24hrs...also alle 6 Stunden ein kompletter Check. Viele Airports machen aber deutlich mehr als das...z.B. Stuttgart.
Hier der §45LuftVZO

Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO)
§ 45 Erhaltungs- und Betriebspflicht
Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Juli 2008 (BGBl. I S. 1229), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung vom 18. Januar 2010 (BGBl. I S. 11) geändert worden ist
(1)
Das Flughafenunternehmen hat den Flughafen in betriebssicherem Zustand zu halten und ordnungsgemäß zu betreiben. Es hat Vorkommnisse, die den Betrieb des Flughafens wesentlich beeinträchtigen, unverzüglich der Genehmigungsbehörde anzuzeigen.
(2)
Soweit die Betriebspflicht reicht, darf das Flughafenunternehmen Luftfahrtunternehmen und die zur Luftfahrt Berechtigten nicht ohne sachlich gerechtfertigten Grund unmittelbar oder mittelbar unterschiedlich behandeln. Es kann den zur Luftfahrt und zur Nutzung der Flugplatzeinrichtung Berechtigten insbesondere das Starten, Landen und das Abstellen von Fluggerät verwehren, soweit sie die ihnen gemäß § 43 Abs. 2 obliegenden Verpflichtungen nicht vollständig erfüllen und dies verhältnismäßig ist.
(3)
Die Genehmigungsbehörde kann das Flughafenunternehmen von der Betriebspflicht befreien.
(4)
Das Flughafenunternehmen hat eine sachkundige Person für die Leitung des Verkehrs und Betriebes des Flughafens zu bestellen. Zu deren Unterstützung kann die Genehmigungsbehörde das Flughafenunternehmen zur Bestellung einer Vertretung und weiterer Personen verpflichten. Die Bestellung hat das Flughafenunternehmen der zuständigen Behörde anzuzeigen. Die Bestellung ist zu widerrufen, wenn die Behörde die bestellte Person zur Erfüllung der Aufgabe nicht für geeignet und zuverlässig hält.

Zitat von »Winglet«

Wenn ein Teil von einem Flugzeug "herunterfällt", und dazu entweder der Flughafen oder die Piloten nichts merken, dann kann man das auch nicht melden.

Stimmt...aber dann muß man sich fragen, war das Teil so klein das man es nicht doch hätte sehen können? Wann ist es passiert, nach einem Check durch den Flughafen oder zwischen 2 Checks?
Wie auch immer, es ist tragisch und sehr, sehr traurig, das ein Teil eines anderen Flugzeugs den Absturz verursacht hat.
Komisch ist nur, das lediglich Continental eine Schuld trifft, nicht Boeing als Nachfolger von McDonnell Douglas (es war ja eine DC-10-30 die das Teil verloren haben soll...) oder aber die AdP (Aeroport de Paris) als Flughafenbetrieber...

Zitat von »S.Terrell«

Genau das hab ich auch gedacht, dass den Airport dafür verantwortlich ist dass den Flugzeugen ein sauberen/sicheren Runway haben...

Ja...diese Verantwortung haben sie, aber das ist ja nur zu einem gewissen Teil durchführbar, man kann eben nicht nach jedem Flugzeug einen Runwaycheck machen.
Ich habe das 7 Jahre lang gemacht...es war ein toller Job!

Zitat von »S.Terrell«

Den ganzen Geschichte ist traurig genaug, warum muss man so vielen Jahre nachher ein Sschuldbock suchen...

Die Versicherungen und Angehörigen wollen wissen wer Schuld ist und wer eventuell noch was zu zahlen hat...denke ich.

Da hast Du schon recht, aber Juristen und Gläubiger sehen sowas immer etwas anders als der durchschnittliche Mitmensch. In dem Prozess geht es schon lang nicht mehr darum, wie man was hätte verhindern können usw, sondern nur noch darum, wer jetzt wessen Ansprüche bezahlt. Ewig das gleiche Spiel.

Zwar nicht sonderlich wahrscheinlich, aber es gibt da noch einen Funken Hoffnung für Dich: Click me!

Zitat

Komisch ist nur, das lediglich Continental eine Schuld trifft, nicht Boeing als Nachfolger von McDonnell Douglas (es war ja eine DC-10-30 die das Teil verloren haben soll...)

Liegt daran, das von einem Mechaniker ein Teil verbaut wurde, welches nicht hätte verbaut werden dürfen. Da dieses Teil, laut Gutachten, zum Unglück führte.

Viele Grüße

Zitat von »Flugzeugschrauber«

Zitat

Komisch ist nur, das lediglich Continental eine Schuld trifft, nicht Boeing als Nachfolger von McDonnell Douglas (es war ja eine DC-10-30 die das Teil verloren haben soll...)

Liegt daran, das von einem Mechaniker ein Teil verbaut wurde, welches nicht hätte verbaut werden dürfen. Da dieses Teil, laut Gutachten, zum Unglück führte.

Viele Grüße

Vielen Dank, lieber Karl!
Dieses kleine, wichtige Stück im Puzzle fehlte mir...!

So macht das dann auch Sinn.

Heute startete das Berufungsverfahren......