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Montag, 16. August 2010, 19:02

Wie bastel ich mir einen FSX-Rechner für unter 400 € ?

Hallo in die Runde,

ich hatte im Bekannten- und Freundeskreis vor einigen Wochen eine interessante Diskussion. Es ging um das Thema Flugsimulation und die Kosten für einen Rechner, der den Flight Simulator X vernünftig darstellen kann. Etwas vorlaut, wie es manchmal meine Art ist, habe ich gesagt: "Ich schraube Dir einen FSX-Rechner für unter 400 € zusammen."

Zugegeben, es sind nicht alles Neuteile. Aber die Teile haben alle Garantie bzw. sind Boxed-Editions mit einem verlängerten Garantierahmen. Funktionstüchtig, geprüft und getestet sind sie auch. Das habe ich mittlerweile alles erledigt. Die Funktionalität liegt bei 100%. Keine Ausfälle, keine Streitigkeiten. Da es bei gebrauchten Teilen auch immer wieder zu Zerwürfnissen kommen kann, soll das auch keine allgemeingültige Anleitung sein. Ich möchte einfach nur mal aufzeigen, wie man mit beschränkten Mitteln bzw. eingeschränktem Budget so einen Rechner auf die Beine stellen kann. Es gibt auch immer andere Wege sich einen vernünftigen und guten Rechner zu besorgen. Mir hat die Auswahl, Suche und Konfiguration in meiner "Bastelbude" einfach Spaß gemacht. Aber der Reihe nach.

1. Betriebssystem, Gehäuse, Netzteil und DVD-Laufwerk habe ich in der Kostenrechnung nicht berücksichtigt. Das sind meistens Sachen, die man eh besitzt bzw. irgendwo in der Ecke herumliegen hat. Wer einige Jahre einen (oder mehrere) Rechner besitzt, der hat garantiert irgendwo ein altes DVD-Laufwerk herumliegen. Das Gehäuse des alten Rechners kann man auch benutzen. So einen Mid-Tower gibt es seit geraumer Zeit, den hat man unter dem Schreibtisch stehen. Ein überdimensioniertes Netzteil muss es auch nicht sein. Da tut es auch ein 450W Netzteil aus dem alten Rechner. Von daher habe ich diese Komponenten nicht gesucht bzw. nicht mit eingerechnet. Ein nagelneues Betriebssystem für 180,00 €, wie Windows 7 Ultimate 64 Bit, muss es auch nicht sein. Man kann ruhig sein vorhandenes Windows XP Home / Professional oder Vista Home Premium aufspielen. Der FSX aus dem Hause Microsoft ist in dieser Beziehung (auch wenn er sonst nicht immer so anwenderfreundlich ist) recht genügsam.

2. Was bleibt also übrig und fließt in die Berechnung mit ein ? Die wohl fünf wichtigsten Komponenten. Mainboard, CPU, Festplatte, Arbeitsspeicher und die Grafikkarte.

3. Mainboard (890GX Chipsatz, 95 €), Arbeitsspeicher (4GB DDR3, CL7 1.600 OC, 90 €) und Festplatte (320GB, 16MB Cache, SATA II, 34 €) habe ich neu gekauft. Recht verschwenderisch, wenn man mit einem Budget von 400 € rechnet. Da ist zum Beispiel noch richtig viel Luft nach unten. Man bekommt auf dem Gebrauchtmarkt richtig gute Sockel 775 Boards (die nehmen zum Beispiel die Intel Core 2 Duo Serie auf) für rund 50 €. Mit einem preiswerten DDR2 Arbeitsspeicher hätte man die Kosten auch noch einmal spürbar senken können. Wie dem auch sei, für die Kombination von Mainboard, Festplatte und Arbeitsspeicher habe ich einen Neupreis von rund 219,00 € bezahlt

4. Das Thema CPU. Es gibt große Anbieter, die verkaufen im Internet Rückläufer großer Versandhäuser wie Alternate oder Mindfactory. Das sind oftmals Artikel, die Kunden im Rahmen ihrer gesetzlich garantierten Umtauschfrist an den Händler zurückschicken. Die kann der Händler natürlich nicht mehr als neu verkaufen. So landen die Produkte dann oft im Internet und werden versteigert. Oftmals auch direkt in speziellen Shops dieser Händler. Lange Rede, kurzer Sinn. Bei einem dieser Händler habe ich einen Athlon II X4 635 in der Boxed-Version gekauft. Eine Quadcore-CPU, der mit 2,9 GHz mehr als ordentlich taktet und damit dem FSX eine vernünftige Grundlage bietet. Gebraucht, aber mit 12 Monaten Garantie, hat mich diese CPU rund 69,00 € gekostet.

5. Die Grafikkarte. In Sachen Grafik ist auf dem Gebraucht-Markt die Hölle los. Mit DX 11 hat eine neue Generation von potenten Gamer-Grafikkarten Einzug gehalten. Richtig gute DX 10 Karten, oft nicht älter als ein Jahr, überschwemmen den Markt im Internet förmlich. Da kann man, wenn man denn will, gute Schnäppchen machen. Ich habe dem Treiben einige Wochen zugeschaut. Zuerst war ich mir nicht ganz sicher - was für eine Karte soll man für einen FSX-Rechner nehmen ? Beginnen könnte man sicherlich mit einer 9800 GT. Der Nachfolger der legendären 8800 GT geht für 55 € - 80 € über die virtuelle Ladentheke. Je nach Austattung und Hersteller. Mit etwas Geduld, Glück und Stöberei kommt man aber auch in eine andere Kategorie. Da warten Preise, die zum Jahreswechsel 2009/2010 noch unvorstellbar waren. Mir ist es gelungen, eine GTX 260 in einer Overlocking-Edition für 84,00 € zu ersteigern.

Damit hatte ich die Komponenten zusammen. In der Summe wurde mein Budget nicht einmal ausgereizt. 372,00 €

Es ist also noch etwas Platz im Rahmen. Vielleicht für ein neues DVD-Laufwerk, die CPU im Neuzustand.....(oder ähnlich). Anbei noch zwei Fotos.

Die ersteigerte Grafikkarte


Das Ranking der Grafikkarte in hohen Qualitätseinstellungen (4xAA | 16xAF) (recht herzlichen Dank an @computerbase)



Mittlerweile bin ich mir sogar sicher, ich hätte die Laune auch unter 300 € ausbasteln können. Veraltet sind Sockel 775 und DDR2 Arbeitsspeicher noch nicht. Da ist noch Luft nach unten. Mit diesem Sockel 775, DDR2 Arbeitsspeicher und einer 9800 GT wäre ich wahrscheinlich unter 300 € geblieben.

Wie ich oben bereits erwähnt habe: Das soll natürlich keine Anleitung sein. Der Rechner, an dem ich gerade auch sitze und schreibe, ist in einer Bierlaune geboren. Man kann so eine Einkaufstour eigentlich nie 1:1 übertragen. Das muss auch jeder Anwender für sich selbst entscheiden. Einige mögen nicht basteln, andere User kaufen lieber Neuware. Mir hat das in meiner Bastelbude eine gehörige Portion Spaß bereitet. Andere verlassen sich da lieber auf den Hardware-Händler vor Ort. Jeder so wie er möchte. Es fliegen ja auch nicht alle tagtäglich die gleichen Routen. :bier:

Grüße aus dem Münsterland
Rolf
AM 3 System | Intel Sockel 1156 System | Windows 7 Ultimate 64 Bit

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AboveUsOnlySky« (16. August 2010, 19:20)


Markus

Formerly known as Abbi737

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2

Montag, 16. August 2010, 19:42

Deine Anleitung finde ich echt sehr gelungen und es sind sicher sehr wertvolle Tipps dabei wie man beim Rechnerkauf sparen kann, allerdings wirst du sicher danach noch einiges an Zeit ins Tuning für den FSx investieren müssen.
Gruß

Markus

AboveUsOnlySky

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3

Montag, 16. August 2010, 19:54

Nimmt doch eh kein Ende

Zitat

allerdings wirst du sicher danach noch einiges an Zeit ins Tuning für den FSx investieren müssen.


Das nimmt doch eh kein Ende. Wahrscheinlich wäre mir ohne die Schrauberei am FSX langweilig. Man stelle sich mal vor: Der FSX funktioniert einwandfrei. Er läuft und fliegt problemlos in den höchsten Einstellungen. Man muss nichts mehr tun.

So stelle ich mir den Vorhof zur Hölle vor :lol:

Rolf
AM 3 System | Intel Sockel 1156 System | Windows 7 Ultimate 64 Bit