Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Mittwoch, 17. März 2010, 08:36

Gefährden Wetterballons eigentlich den Flugverkehr?

Guten Morgen,

Ich habe neulich eine Reportage über das Wetter gesehen. Und als ich da einen Wetterbalon aufsteigen sah, hab ich mich gefragt ob davon keine Gefahr für den Flugverkehr ausgehen kann? Die Balons steigen doch immer höher und sind doch zwangsläufig vom Wind abhängig...

Wie ist das also? Steigen die in einem gesperrten Luftraum auf? Werden die in einer bestimmten Höhe gesprengt?

Liebe Grüße
Simon

2

Mittwoch, 17. März 2010, 20:42

Die heutigen Wetterballone sind aus relativ dünnem Kunststoff, der extrem dehnbar ist, so ein Ballon steigt auf und mit zunehmender Höhe und somit sinkendem Luftdruck wird der Ballon immer größer ( durch den Überdruck der Gasfüllung - z.B. Helium - in immer dünnerer Luft ) und irgendwann in einer sehr großen Höhe knallt es dann - der Ballon platzt und das Messgerät fällt wieder auf die Erde, wenn´s gut läuft an einem kleinen Fallschirm ...

Die Teile fliegen sogar bis auf etwa 90.000 Fuß und sind somit höher als der Luftverkehr, in der großen Höhe weiten sich die Teile auf ein mehrfaches des ursprünglichen Durchmesser von etwa 1 bis 2 Metern mit bis zu 15 Metern aus ...

Aufgrund der extrem leichten Bauweise wird es beim Zusammenstoß mit Jets wahrscheinlich gar keine Probleme geben - denn das Risiko eines Treffers ist eher unwahrscheinlich weil grade Höhe, Zeitpunkt und Ort übereinstimmen müssten ...

:bier:

Interessante Frage übrigens ...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

3

Mittwoch, 17. März 2010, 22:02

Das war schon mal interessant Dirk. Hätte ich nicht gedacht, dass dieses Balons so hoch steigen können.

Aufgrund der extrem leichten Bauweise wird es beim Zusammenstoß mit Jets wahrscheinlich gar keine Probleme geben - denn das Risiko eines Treffers ist eher unwahrscheinlich weil grade Höhe, Zeitpunkt und Ort übereinstimmen müssten ...
Ja, das habe ich auch bei Verkehrsflugzeugen gedacht. Aber trotzdem kommt es ja häufiger als gewünscht zu "Close Calls" und leider hin und wieder auch zu Zusammenstößen.
Wenn die Wetterbalons bis auf 90.000 Fuß steigen kommen sie ja zwangsläufig auch in 30.000 Fuß vorbei.

Ich kann mir nicht vorstellen dass das ungefährlich ist. Ein metallenes Messgerät am Wetterbalon ist doch sicher schädlicher für Triebwerke als ein Vogel aus Fleisch und Blut. Und so ein Vogel im Triebwerk kann schon großen Ärger fabrizieren.

Hm. Ich google mal ein wenig.

Liebe Grüße Simon


Edith:
Hab jetzt mal gesucht aber nur Spärliches gefunden.

Hier hab ich folgendes gefunden:

Zitat

Bei einer durchschnittlichen Aufstiegsgeschwindigkeit von 300 bis 400 Metern pro Minute brauchen die Sonden rund 90 Minuten, um ihre maximale Höhe von 30 bis 35 Kilometern zu erreichen.
Das sind durchschnittlich ungefähr 1200 km/h. Also ist der Balon relativ schnell durch den beflogenen Luftraum durch...


Aber ganz ungefährlich scheint das Ganze auch nicht zu sein. Wobei hier zum Unfall ja überhaupt keine näheren Angaben gemacht wurden:

Zitat

Am 04. Juli 1974
die 273, eine MiG-21U (Werksnummer 66 2620, Nutzungsbeginn 13. August 1966), Absturz bei Zittau nach Kollision mit Wetterballon. Beide Piloten, Oberleutnant Siegmar Nenke und Offiziersschüler Bernd Achtelstetter kommen ums Leben.

Vllt. wisst ihr ja näheres.

Liebe Grüße nochmal.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »simon« (17. März 2010, 22:18)


4

Mittwoch, 17. März 2010, 23:36

Zitat

Das sind durchschnittlich ungefähr 1200 km/h. Also ist der Balon relativ schnell durch den beflogenen Luftraum durch...

Nö, es sind ungefähr 20 km/h. Mit Überschallgeschwindigkeit steigen die Ballons dann doch nicht :pfeif:

ManuLOWI

Freiluftterrassenliebhaber :D

wcf.user.posts: 248

Wohnort: Innsbruck

  • Nachricht senden

5

Donnerstag, 18. März 2010, 03:11


Das sind durchschnittlich ungefähr 1200 km/h. Also ist der Balon relativ schnell durch den beflogenen Luftraum durch...


...sorry aber etwas schmunzeln musste ich hier dann doch - wollte ich doch eigentlich scherzhalber noch ne Schubvektorgesteuerte Wettersonde vorstellen, die automatisch jedem Flugzeug durch TCAS Kommunikation automatisch ausweicht :thumbsup: .
Angenommen es wären 1200km/h, dann müsstest Du doch jedesmal wenn am Flughafen oder sonstwo ne Wettersonde hochgelassen wird nen Überschallknall hören, oder :D ?

mfg,
Manuel
System: Intel Core i5-750 @ 4Ghz / ATI HD5970 2GB GDDR5 / Gigabyte GA P55 UD6 Mainboard / 8GB DDR3-RAM / 2x500GB Samsung HDD im RAID 0 / Windows7 64bit--->läuft :thumbup:

6

Donnerstag, 18. März 2010, 08:10

Angenommen es wären 1200km/h, dann müsstest Du doch jedesmal wenn am Flughafen oder sonstwo ne Wettersonde hochgelassen wird nen Überschallknall hören, oder :D ?


Überschallknall?? Kennt ihr den kürzesten Witz: Ballon - bumms - keiner mehr. :D Dieser "Witz" müsste demnach durch die Reibungswärme bei 1200km/h eintreten.
cheers
Martin

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Samy« (18. März 2010, 08:13)


7

Donnerstag, 18. März 2010, 09:12

:D :D :D :D

Okay- geb ich zu- das war wirklich amüsant. Besonders der Witz von Samy :D
Da hab ich glatt mal das pro Minute überlesen...

Aber weiß denn noch wer was zum Thema?

8

Donnerstag, 18. März 2010, 14:21

Zitat

Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO)

§16a Besondere Nutzung des kontrollierten Luftraums

Absatz 1:
Bei Inanspruchnahme des kontrollierten Luftraums ist von der
zuständigen Flugverkehrskontrollstelle eine Flugverkehrskontrollfreigabe
einzuholen für
  1. ...
  2. ...
  3. ...
  4. ...Aufstiege von Wetterballonen mit einer Gesamtmasse von
    Ballonhülle und Masse von mehr als 0.5 kg
  5. ...

Nun denn, ich denke, dass ein professioneller Wetterballon die 0,5 kg locker überschreitet. Ich gehe zudem davon aus, dass so ein Teil radarmäßig zu orten ist. Vom daher nehme ich mal an, dass eine entprechende Warnung heruasgegeben wird, dass in einem bestimmten Luftraum mit so einem Windbeutel zu rechnen ist.

Unter 0,5 kg, also nach der Luftverkehr-Ordnung NICHT freigabepflichtig....ich schätze mal, dass sowas eher im Hobbybereich (???) anzusiedeln ist. Keine Ahnung, was da so eine Ballonhülle wiegt und was da an Ballast möglich ist. Aber mal unterstellt, dass man da für einen Akku und ein bisschen elektronisches Equipment auf irgendwas um 100gr kommt, dann hört sich das nach relativ wenig an. Andererseits, wenn ich mir vor Augen halte, wie bereits eine dumme Schraube, die erheblich weniger als 100 gr. wiegt, in einem Jet-Triebwerk für Stimmung sorgen kann, dann staune ich doch etwas.

Der Vollständigkeit halber sei auch noch erwähnt, dass nach §16a Abs. 2 Nr. 4 der Starter des Wetterballons verantwortlich für die Einholung der Feigabe verantwortlich ist.

Auch ganz interessant in dem Zusammenhang:
Stand des Zitates ist inkl. Änderungsverordnung vom 05.11.2009.
Davor
waren Wetterballone nicht explizit erfasst, sondern fielen unter den
Begriff "unbemannte Freiballone" im damaligen Abs. 1 Nr. 3. Mit
der Änderungsverordnung hat man diese Begrifflichkeit weiter aufgedröselt bzw. genauer gefasst. Und so finden wir dann nunmehr....

unter Nummer 3.
ballonartige Leuchtkörper sowie Massenaufstiege von Kinderballonen (ab 100) und Aufstiege von gebündelten Kinderballonen (ab 10 je Bündel)

Aha!?!?
Alsooooooo.....ein Zehnerpack gasbefüllter Luftballons vom Kindergeburtstag ist demnach freigabepflichtig, ein Teil, das in der Lage sein müsste, ein- oder zweihundert Gramm Festkörper in die Luft zu hängen, dagegen nicht (jedenfalls dann nicht, wenn das Gesamtgerät unter 500 Gramm bleibt). Nunja, man wird sich sicher in Expertenkreisen so seine Gedanken gemacht haben, als man das so festgelegt hat.


9

Donnerstag, 18. März 2010, 19:26

Sehr interessant.

Danke dir für die ausführliche Antwort Andreas!

10

Donnerstag, 18. März 2010, 20:59

Keine Ahnung, was da so eine Ballonhülle wiegt


Laut Wikipedia - die Hülle wiegt im professionellen Bereich ca. 200 Gramm ...

und was da an Ballast möglich ist.


Professionelle Sonden:

Temperatursonden mit 9Volt Block wiegen ca. 70 Gramm ohne Batterie und 120 Gramm mit Batterie
Luftdruckmesser mit 9Volt Block wiegen etwa 60 Gramm ohne Batterie 110 Gramm mit Batterie

Wäre also im Durchschnitt weniger als 0,5 Kilo ...

In DE werden etwa 50 Sonden täglich gestartet ...

Nunja, man wird sich sicher in Expertenkreisen so seine Gedanken gemacht haben, als man das so festgelegt hat.


Den Gedanken hatte ich auch nachdem ich Deine Ausführungen gelesen hatte, ist mehr als interessant im Konsens der Vorschriften - oder sagen wir besser - Nonsens der Vorschriften :lol2:

:bier:

Werde morgen mal nach Karstadt gehen und 10 Luftballons kaufen und an der Kasse nach dem Formular für den Antrag zur Genehmigung des Bundesamtes für Verkehr fragen :D

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

11

Donnerstag, 18. März 2010, 21:38

Werde morgen mal nach Karstadt gehen und 10 Luftballons kaufen und an der Kasse nach dem Formular für den Antrag zur Genehmigung des Bundesamtes für Verkehr fragen :D
Dann musst Du aber auch Tüdelband zum zusammentüdeln kaufen; denn ansonsten müsstest Du mehr als 99 Luftballons kaufen, die ja auch dann eine Freigabe benötigen, wenn sie nicht zusammengetüdelt sind.
In dem Zusammenhang macht übrigens Nenas "99 Luftballons" richtig Sinn. Kein Wunder, wenn es da heißt...

Zitat von »Nena«

99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont hielt man für UFOs aus dem All. Darum schickte ein General 'ne Fliegerstaffel hinterher.....
Is' ja voll logisch, denn.....
  1. Hat der Luftballonstarter sicher aus guten Gründen nur 99 statt runder 100 Luftballons gewählt. Eben weil er nicht extra eine Freigabe einholen wollte. Logisch, eigentlich
  2. es wusste ja mangels vorliegender Freigabegenehmigung für einen Massenaufstieg von Kinderballonen keine Sau etwas von den Dingern, die da Richtung Horizont schruddelten. Und da kriegt so'n General natürlich schon mal hektische Flecken.
    :jawoll:
Und dann weiter

Zitat von »Nena«

...Alarm zu geben wenn's so wär...
:rundum:
Is' auch klar, denn wenn die Fliegerstaffel die Luftballons nachzählt und nur auf 99 kommt, dann passt's ja ohne Freigabe und ein Alarm ist nicht notwendig.

Zitat von »Nena«

...Dabei war'n dort am Horizont nur 99 Luftballons...
Siehste, passt schon! Nachgezählt und alle sind zufrieden. Vorschriften eingehalten! Aber wehe, wenn es 100 gewesen wären...... :achtung:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »vETNH« (18. März 2010, 21:39)


12

Donnerstag, 18. März 2010, 21:39

Ich hatte vor ein paar Jahren die Gelegenheit, mit nem Col. der USAF mich zu unterhalten, der die U 2 flog.
Er sagte, daß man ab FL550 nur die Blackbirds und die Wetterballone zu fürchten hatte........
Sicher war ist die U 2 nicht das schnellste, aber auch nicht das robusteste Flugzeug........wenn ich mir da die Blackbird vorstelle, wenn die mit M 2.9 bis 3.3 reinrauscht, ist selbst 200 gr ein Haufen Holz, vergleichbar mit dem Geschoss einer 20 mm Kanone beim Verlassen der Mündung.........

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

13

Donnerstag, 18. März 2010, 23:18

@Andreas

:lol2: köstlich ... :lol: :thumb:

So hatte ich das Lied noch nicht analysiert ... perfekt hergeleitet - auf hohem Niveau ...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

14

Sonntag, 21. März 2010, 13:05

Das Thema Kollisionen mit Ballonen oder eben auch Vögeln findet sich in vielen Regularien wieder. Einer der wichtigsten Gründe, weswegen man unter FL100 lediglich 250kt IAS fliegen darf (bei manchen Fliegern sogar noch weniger), ist die Resistenz der Cockpitscheibe gegen solche Dinge wie Vögel. Die Dinger werden mit Vogelschlag nur bis 250kt getestet, und ich stells mir einfach nicht schön vor, mit umgerechnet über 600km/h einen Vogel zu köpfeln, der mir durch die Cockpitscheibe entgegenspringt.

Bei den Wetterballons ist der Ballon selbst verhältnismässig harmlos, weil er sein sehr geringes Gewicht auf eine recht große Fläche verteilt wenn man ihn denn treffen sollte, da ists fast unangenehmer wenn man ihn ins Triebwerk bekommt (auch wenn da nicht sonderlich viel passieren sollte, weil das Zeug ja von der Turbine zerfetzt und verbrannt werden sollte).
Das gefährlichste am Wetterballon ist eigentlich seine kleine Equipment-Box wo die Meßsonden drinstecken, und die werden öfter mal abgeworfen.

Auch findet man des öfteren mal NOTAMs, wenn die Herrn Meteorologen Messungen durchführen, die über die mit normalen Ballons vorgenommenen hinausgehen, sprich wenn mal was dickeres aufsteigen sollte. Da findet man immer sehr genau mit Koordinaten festgelegt den Startpunkt des Ballons und die Uhrzeit des Starts. Anhand der Windrichtung kann man sich dann auch selber ausrechnen, ob es einen wirklich betreffen kann.

:bier:
| Intel i7 5930K @4.25 Ghz | 32GB DDR4-3400 | Asus STRIX X99 Gaming | STRIX GTX 1080 SLI OC'd |
| Oculus Rift CV1 | TrackIR 5 | Slaw USAF Pedals | Thrustmaster HOTAS Warthog | Obutto r3volution |

Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

15

Mittwoch, 26. Januar 2011, 22:22

Anläßlich Flugshows immer wieder gern gesehen: Ballonrammen
Ballon: ca. 50 bis 100 cm Durchmesser, früher gefüllt mit Wasserstoff, heute mit Helium oder Wasserstoff-Helium-Gemisch.
Früher hat's mehr gerummst, wenn die Latte in den Ballon schlug. :pfeif:
Mit freundlichen Grüßen
von 53.624474,11.418816