Überfluggenehmigung: Lufthansa in der Warteschleife
Die Deutsche Lufthansa muss länger als geplant auf eine neue Genehmigung für die im Winter geplanten Flüge über russisches Territorium warten. Das russische Verkehrsministerium habe die für diese Woche anberaumten Gespräche verschoben, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Montag.
rtr FRANKFURT. Ein neuer Termin sei für November geplant und werde derzeit zwischen den Behörden abgestimmt. Bei der Zusammenkunft sollte unter anderem über eine Verlängerung der am 25. Oktober auslaufenden Überfluggenehmigung für Lufthansa verhandelt werden. Darauf ist die Airline auf ihren Strecken nach Asien angewiesen, um nicht die längere und teurere Südroute fliegen zu müssen.
Grund für die Verschiebung der Gespräche seien interne Probleme der russischen Luftverkehrsindustrie, hieß es aus dem Verkehrsministerium. Trotz des späteren Termins dürfte es nach Einschätzung von Lufthansa und dem Ministerium aber zu keinen Einschränkungen im Flugbetrieb der größten deutschen Airline kommen. In Berlin gehe man davon aus, dass die Russen die notwendigen Genehmigungen zwischenzeitlich erteilten, sagte der Sprecher. Auch Lufthansa rechne mit einem reibungslosen Ablauf, da der Konzern im Winter keine neuen Strecken aufnehme und damit Anrecht auf bereits bestehende Routen habe, sagte ein Firmensprecher.
Das Unternehmen hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres Probleme mit den russischen Behörden. Sie hatten damals verlangt, dass Lufthansa Cargo auf ihren Strecken nach Asien nicht mehr den kasachischen Flughafen Astana, sondern den russischen Standort Krasnojarsk zum Auftanken der Flugzeuge benutzt und dem Unternehmen kurzerhand die Überfluggenehmigung gestrichen. Lufthansa stimmte dem Umzug ihres Frachtdrehkreuzes schließlich zu, unter der Voraussetzung, dass dort die nötigen technischen Voraussetzungen geschaffen würden. Einen Zusammenhang zwischen dem Umzug und der wieder verlängerten Überfluggenehmigung hatte das Unternehmen stets zurückgewiesen.
Quelle: Handelsblatt