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BUENOS AIRES, 8. Mai 2007 - Nach Angaben der Pilotenvereinigung Apla ("Asociación de Pilotos de Líneas Aérea") kam es am Montag in der Nähe des größten Flughafens von Argentinien, Ezeiza, zu einem Beinahe-Zusammenstoss zweier Passagierflugzeuge. Die Fluglotsenvereinigung Acta ("Asociación de Controladores del Tráfico Aéreo") bestätigt die Fast-Katastrophe. Obwohl die Regierung den Vorfall verneint, ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Seit im März durch einen Blitzeinschlag das primäre Radarsystem des Flughafens bei Buenos Aires geschädigt wurde, wird die Sicherheit im Luftverkehr von zahlreichen Stellen in Frage gestellt. Das Leitsystem wurde bis heute nicht vollständig repariert.

Verteidigungsministerium Nilda Garré, in deren Aufgabengebiet auch die zivile Luftfahrt fällt, die argentinische Luftwaffe und die Fluglinie United Airlines, deren Maschine an dem Vorkommnis beteiligt gewesen sein soll, verneinten hingegen gegenüber der Presse, dass es zu einer "kritischen Situation" kam.

"Weder United Airlines noch die Fluglinie Andes, deren Maschinen beteiligt gewesen sein sollen, haben uns den Vorfall bestätigt", sagte Ministerin Garré in einer Pressekonferenz. "Sie taten dies nicht, weil es keinen Vorfall gab," schlussfolgert die Politikerin.

Nach Angaben des Vorsitzenden der Acta, César Salas, musste ein Flugzeug vom Typ MD80 der Andes Airlines seine Flughöhe um rund 2.000 Fuss verringern, um einen "Zusammenstoss mit einer aus Washington kommenden Boeing 777 der United Airlines zu verhindern, die auf der gleichen Flughöhe von 35.000 Fuss flog". Nur durch das automatische Kollisions-Warn-System Tcas (Traffic Collision Avoidance System), das die Piloten vor einer Annäherung einer anderen Maschine warnt, sei es nicht zu einer Katastrophe gekommen.

Der Vorfall ereignete sich zwischen acht und neun Uhr morgens, wenige Minuten nachdem die Ministerin in einer planmässig angesetzten Pressekonferenz die in die Kritik geratenen Flugsicherheitsmaßnahmen als "adäquat" bezeichnete.

Trotz der Beteuerungen von Politik und Militär, es sei nichts aussergewöhnliches geschehen, hat Staatsanwalt Patricio Evers noch am Montagnachmittag angeordnet, dass der Vorfall untersucht wird. Richter Norberto Oyarbide wird am heutigen Dienstag erste Zeugenbefragungen durchführen.