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Freitag, 23. August 2013, 11:52

Von Kassel-Calden starten kaum noch Ferienflieger

Die Hiobsbotschaften für den Regionalflughafen Kassel-Calden reißen nicht ab, die Kritik auch nicht. Der im April eröffnete Flughafen erwischte einen denkbar schlechten Start - und es wurde kaum besser.

In der Ferne ist schon über den tiefhängenden Wolken ein kleines Flugzeug im Anflug, als langsam ein weiteres bereits auf dem Flughafen Kassel-Calden landet. Doch die Propellermaschine biegt nach dem Aufsetzen nicht Richtung Terminal ab, sondern fährt zum Privatbereich des neuen Airports.

Und das ist das Problem: Flugverkehr gibt es auf dem umstrittenen Flughafen reichlich, nur eben keine großen Ferienflieger. Neben den kommerziellen Ferienfliegern gehört die allgemeine Luftfahrt und das geplante Gewerbegebiet auf dem alten Flughafengelände zu den drei Standbeinen des Flughafens.

Die Identifikation der Menschen in Nordhessen mit dem Flughafen in der Region ist immens groß, trotz - oder gerade wegen - der anhaltenden Kritik. «Immer wird nur geschrieben, hier ist nichts los. Die Berichterstattung ist sehr einseitig. Da kommt es mir hoch», sagt Brigitte Koban, die am Flughafen im Reisebüro arbeitet. «Die Lage ist grausam, das wissen wir. Aber das Objekt ist da, hier arbeiten Menschen und alle geben sich Mühe», betont die Kasselerin. Zudem habe sich der Flughafen als Ausflugsziel etabliert. «Sonntags ist es hier richtig voll», berichtet Koban.

Kritik kommt vor allem von den Grünen

Doch Besucher sind eben keine Fluggäste. In den ersten sieben Monaten des Jahres, also inklusive der Zeit vor der Eröffnung des neuen Airports, gab es nach Flughafen-Angaben knapp 14.000 Flugbewegungen und insgesamt 27.000 Passagiere.

Kritik kommt vor allem von den hessischen Landtags-Grünen. «Für die wenigen Ferienflüge hätte man nicht 271 Millionen Euro der Steuerzahler in die Luft blasen müssen», sagt die Sprecherin für Verkehr, Karin Müller. Die Grünen fordern nun Transparenz über die jährlichen Betriebskosten. Die Antwort der Landesregierung steht noch aus. Nach Ansicht der hessischen SPD muss sich die Wirtschaft stärker an Kassel-Calden beteiligen. Schließlich habe sie massiv Druck auf den Ausbau ausgeübt.

Dass der Flughafen im Fokus steht, wundert Flughafen-Chefin Maria Muller nicht. «Vergessen Sie bitte nicht, wir haben Wahlkampf in Hessen und da bleibt kein Schwimmbad und kein Flughafen verschont.» Zeitgleich zur Bundestagswahl wählen die Hessen am 22. September einen neuen Landtag.

Vorerst letzter Flug nach Teneriffa

Im Terminal-Restaurant sind an diesem Vormittag lediglich vier Tische besetzt - kein Wunder, der nächste Flieger startet erst abends um halb acht nach Mallorca. Es ist der einzige an diesem Tag. Immerhin, denn zuletzt wurden auch noch die Flüge nach Teneriffa gestrichen. Der vorerst letzte Flug zur spanischen Ferieninsel ist für diesen Donnerstag geplant. Ursprünglich stand die Destination bis Ende Oktober im Flugplan. Die Verbindung sei nicht so stark gebucht worden wie erhofft, sagt ein Sprecher der DER Touristik Köln. Koban hat da einen anderen Eindruck. «Die Nachfrage ist da. Aber weil es keine Flüge gibt, muss ich die Kunden schweren Herzens für andere Flughäfen buchen.»

Der im April eröffnete Flughafen erwischte einen denkbar schlechten Start. Erst liefen die Baukosten aus dem Ruder - statt zunächst geplanten 151 Millionen Euro waren es schließlich rund 271 Millionen Euro. Allgemeine Unsicherheit in der Luftfahrtbranche und nicht zuletzt das Chaos am Berliner Flughafen mit den verschobenen Eröffnungsterminen führten dazu, dass auch in Kassel Fluggesellschaften zurückhaltend waren. «Das Jahr 2013 ist ein sehr kritisches Jahr für die gesamte Luftverkehrswirtschaft», erklärt Flughafen-Chefin Muller.

Bereits nach der Eröffnung fielen vereinzelt Flüge aus, dann führte die Pleite einer Airline zu weiteren Flugausfällen. Kein gutes Omen: Schon der erste planmäßige Abflug vom Regionalflughafen am 5. April nach Antalya war mangels Nachfrage gestrichen worden. Für den Sommer zugesagte zugesagte Flüge wurden von den Veranstaltern wieder zurückgezogen. Erst vor kurzem wurde nun bekannt, dass - außer den letzten, bis Oktober geplanten Verbindungen nach Teneriffa - auch Flüge nach Antalya abgesagt wurden, das nur noch gelegentlich angeflogen wird.

"Der Winter ist kein Ponyhof für einen Regionalflughafen"

Aktuell werden noch Palma de Mallorca und das kroatische Split regelmäßig von Calden aus erreicht. Muller gibt sich zuversichtlich: «Dafür, dass einige Kritiker im Vorfeld gesagt haben, dass hier nie ein großes Flugzeug abheben wird, sind wir schon ein paar Schritte weiter.»

Doch für den Winterflugplan sieht es noch schlecht aus. «Der Winter ist kein Ponyhof für einen Regionalflughafen. Der erste Winter wird sehr schwer, viele Airlines fürchten den nächsten Jahreswechsel und legen sogar Flugzeuge still. Mitte September wissen wir mehr», sagt Muller. Für den Sommerflugplan 2014 gebe es aber bereits erste Abschlüsse.

Germania hat sich bereits zum Standort Kassel-Calden bekannt und fliegt auch im Sommer 2014 von dort nach Palma de Mallorca. Damit werden die Direktflüge auf die Insel im Mittelmeer im nächsten Jahr unverändert fortgeführt, teilte die Berliner Fluggesellschaft mit. Die mittelständische Airline ist die erste Fluggesellschaft mit der festen Zusage, auch in der kommenden Sommersaison in Kassel-Calden an den Start zu gehen. Die Verbindung zwischen Kassel-Calden und Palma soll – wie bereits im Sommerflugplan 2013 – zweimal wöchentlich angeboten werden. Im Winterflugplan 2013/2014 wird die Route allerdings saisonbedingt ausgesetzt.

Schon unglaublich, wenn man sieht, wie auch hier Steuergelder sinnlos verbrannt werden, :angryfire:
damit ein paar Zeitgenossen direkt vor der Tür abfliegen könnten, was sie ja laut Mangels Angebot, nicht einmal machen.

Ich wäre dafür eine Politiker Haftung einzuführen, anstatt sie dann bei vollen Bezügen weg zu loben. :opi:
Würde ich so mit dem Geld meines Arbeitgebers umgehen, hätte das arge Konsequenzen. :klug:

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Freitag, 23. August 2013, 15:27

Unsere "Oma Kassel", die einen guten Blick auf den Flughafen hat, macht sich immer lustig, dass alle 12 Stunden ein Flieger abhebt ... :P
Günter

endlich Berliner! :lol:
i7 930@4.2Ghz WaKü, GTX 580 3GB, 12GbRAM1600, Win10 64 Prof


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Freitag, 6. September 2013, 10:23

Involatus zieht sich aus Kassel-Calden zurück

Calden. Ab 2014 wird es keine Flüge von Calden nach Antalya (Türkei) mehr geben. Wie der Vertriebschef des Düsseldorfer Reiseveranstalters und -vermittlers Involatus, Orkan Turkoral, jetzt in einem Interview erklärte, werde sein Unternehmen dieses Ziel von Calden aus vorerst nicht mehr anbieten.

Involatus hatte je zwei Hin- und Rückflüge pro Woche im Programm, die von der türkischen Fluglinie Tailwind abgewickelt wurden. Viele fielen aber wegen mangelnden Interesses aus.

Mit dem Ausstieg von Involatus steht fest, dass es für den Sommerflugplan 2014 nach derzeitigem Stand nur je zwei feste Starts und Landungen je Woche in -Calden geben wird – montags und freitags mit Germania nach und von Mallorca.

Quelle: hna.de (Hessische/Niedersächsische Allgemeine)

Alti

Wieso muss man hier was eintragen? Und weil wir schon dabei sind... Hundekot verboten...

wcf.user.posts: 188

Wohnort: Linz

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4

Freitag, 6. September 2013, 13:30

Kassel = Linz ?
Auch hier immer weniger Auslastung.
Keine Flüge mehr nach Kanarien...
Die "regionalen" lässt man wohl aushungern.

Boeing-737 Fan

Sucht nach dem richtigen Fluggerät

wcf.user.posts: 362

Wohnort: Linz

Beruf: Schüler

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5

Freitag, 6. September 2013, 16:26

Kommt mir auch so vor, aber Linz ist offiziell immernoch ein Militärflughafen und demnach nicht existenzgefährdet.
:thx: für die Antwort

Ciao, Max


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Dienstag, 8. Oktober 2013, 10:25

Calden monatelang ohne Linienflüge

Am Regionalflughafen Kassel-Calden wird es ab November monatelang keine Linienflüge geben. Verhandlungen über regelmäßige Winter-Verbindungen nach Ägypten sind gescheitert. Auch geplante Kanaren-Flüge ab Februar stehen vor dem Aus.

Der letzte Linienflug dieses Jahres soll Kassel-Calden am 29. Oktober um 10 Uhr verlassen: eine Boeing 737 der Gesellschaft Tailwind ins türkische Antalya. Danach wird der Linienbetrieb an dem neu gebauten und zu 100 Prozent aus Steuermitteln finanzierten Regionalflughafen im Landkreis Kassel wohl erst wieder im April 2014 aufgenommen. Auf Calden-Geschäftsführerin Anna Maria Muller und ihre gut 140 Flughafen-Mitarbeiter warten fünf Monate Winterschlaf - sehr viel länger als befürchtet.

Ägypten gestrichen, Kanaren auf der Kippe

"Der Winter wird ziemlich schwierig für uns", sagt Muller im Gespräch mit hr-online und verrät, dass die geplanten Linienflüge in den Wintermonaten aus Calden in den ägyptischen Urlaubsort Hurghada am Roten Meer nun doch nicht stattfinden werden. "Der Verhandlungspartner ist abgesprungen." Folglich gebe es nach derzeitigem Stand keine Linienflüge ab Kassel-Calden im Winter. Doch damit nicht genug:

Die bereits fest eingeplanten wöchentlichen Linienflüge ab Februar auf die Kanaren stehen auch auf der Kippe. Die Chancen dafür seien nicht mehr so groß, sagt Calden-Geschäftsführerin Muller. "Ich bin sehr skeptisch." Die ersten Linienflüge 2014, die sie aktuell sicher im Calden-Programm hat, starteten im April und Mai: nach Italien, Südengland, Mallorca und in die Türkei.

"Cartbahn", "Documenta-Museum", "Mahnmal"?

Doch was tun, wenn wie im aktuellen Sommerflugplan fünf Wintermonate lang in Kassel-Calden nicht einmal mehr ein einzelner Linienflug am Tag startet und ein weiterer landet? Auf Facebook wird bereits über mögliche Interimsverwendungen gefeixt: "Außenstelle von BER", "Documenta-Museum", "Cartbahn", "Mahnmal gegen Steuerverschwendung" oder "Red-Bull-Flughafen" lauten die Vorschläge.

Calden-Geschäftsführerin Muller hat andere Pläne: "Der Winter in Calden wird nicht tot sein", sagt sie trotzig zu hr-online und umreißt ihr Winterprogramm ohne Linienflüge:

Geschäftsflüge in Charter-Maschinen: Rund 300 Starts und Landungen habe man im Sommer allein an Wochenenden gehabt, berichtet Muller. Im Winter gebe es davon wohl weniger, aber es gebe sie weiter.

Sonderabflüge: Sie hoffe, in Zusammenarbeit mit Urlaubsanbietern etwa alle zwei Wochen im Winter Sonderabflüge anbieten zu können, sagt Muller - wie an vier Dienstagen im Oktober und Anfang November nach Italien.

Ausweichflüge: Calden könnte von wetterbedingten Flughafensperrungen im Winter profitieren, hofft Muller. Flugzeuge könnten nach Calden umgeleitet werden.

Das Caldener Wintergeschäftsmodell besteht demnach aus Hoffen auf Schnee an Nachbarflughäfen, Hoffen auf spontane Sonderaktionen von Reiseveranstaltern und darauf, genau das zu tun, was Calden tat, bevor es aus Steuermitteln für 271 Millionen Euro ein Upgrade vom Flugplatz zum Verkehrsflughafen spendiert bekam: Charter-Flugzeuge abfertigen.

Um ihre Jobs bangen müssen trotz der winterlichen Flug-Flaute die Calden-Mitarbeiter nicht. Sie "können sicher sein, dass niemand in der Wintersaison entlassen wird, weil in einem begrenzten Zeitraum von Kassel-Calden aus weniger Flüge starten werden", heißt es in einem Motivationsbrief von Landesregierung, Stadt und Landkreis Kassel und der Gemeinde Calden. Sie alle sind Gesellschafter des Flughafens und fangen die Calden-Verluste mit ihren öffentlichen Haushalten auf. 6,4 Millionen Euro sind es allein in diesem Jahr.

Quelle: hr-online.de

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Dienstag, 8. Oktober 2013, 19:54

Moin,

man kann nur noch mit dem Kopf schütteln und lachen ... wenn es nicht so traurig wäre.

Überall in Hessen wird an notwendigem gespart ... vollmundig eine Schuldenbremse verkündet und festgeschrieben. Trotzdem wird dieses Boufier'sche Prestigeobjekte gegen jedwede Vernunft gebaut.

270 Millionen in den Sand gesetzt, trotz der Warnungen und Vorzeichen. Und das Ganze hat ja noch kein Ende, wer glaubt denn wirklich das dies nachdem Winter besser wird, selbst eingefleischte Optimisten wohl nicht.

Kassel Calden ist eine Gigantische Geldvernichtungsmaschine ... und die blöden Steuerzahler wählen auch noch diese Idioten. :banghead: :banghead:

Wenn man bedenkt das man dieses Geld in Bildung und Kindergärten so sinnvoll hätte einsetzen können.

Es ist zum heulen, was wir heute für Regierungen ertragen müssen :angryfire: :angryfire: :angryfire: :angryfire:
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

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Montag, 28. April 2014, 17:49

Der folgende Artikel passt ganz gut hier her.

Zitat

Provinzairports sterben am Passagiermangel

Das Netz der regionalen Airports ist in Deutschland zu dicht. Viele Flughäfen kämpfen wegen ihrer kleinen Passagierzahlen um die wirtschaftliche Existenz. Und die EU macht es ihnen noch schwerer.

Rote Zahlen, weniger Passagiere als erhofft und eine Insolvenz: Regionalflughäfen bereiten ihren Eigentümern oft Sorgen. Viele Provinzairports hängen am Tropf des Steuerzahlers.

Manch öffentlicher Eigentümer sucht sein Heil im Verkauf der teuren Last an Privatinvestoren. Andere denken über Kooperationen nach – auch über Landesgrenzen hinweg. Welche Zukunft haben die zahlreichen Regionalflughäfen überhaupt?

Zu hohe Fixkosten, zu geringe Einnahmen, verkehrswirtschaftlich oft nicht sinnvoll, meinen Kritiker. "Die Entscheidung für einen Flughafen ist in erster Linie eine politische Entscheidung", sagt Luftfahrtexperte Eric Heymann von Deutsche Bank Research.

Die meisten kleinen Airports könnten den Betrieb ohne staatliche Unterstützung nicht aufrechterhalten. Der Flughafenverband ADV betont dagegen: "Regionalflughäfen stellen vielfach eine wichtige Infrastrukturmaßnahme für ihre Region dar und besitzen Ergänzungs- und Entlastungsfunktionen".

Nötig sind zehn Millionen Passagiere

Aus Sicht Heymanns haben die meisten kleinen Flughäfen allerdings nur geringe verkehrswirtschaftliche Bedeutung. "Viele bieten nur einige Verbindungen in Urlaubsländer an, für Geschäftsreisende vor Ort gibt es kein ausreichendes Angebot".

Die Zukunft der Airports hänge davon ab, ob die Politik weiter die Verluste ausgleichen könne und wolle. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV haben im vergangenen Jahr nur sechs der 22 internationalen Verkehrsflughäfen hierzulande unter dem Strich einen Gewinn erwirtschaftet. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge 59 Airports mit Instrumentenflugzulassung.

"Man braucht neun bis zehn Millionen Passagiere im Jahr, um mit einem Flughafen in Deutschland Geld zu verdienen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Germanwings-Geschäftsführer, Oliver Wagner. Knapp 30 Flughäfen in Deutschland haben nach ADV-Angaben allerdings weniger als fünf Millionen Passagiere jährlich.

Jährlicher Verlust von sieben Millionen Euro

Wie teuer ein Flughafen die Steuerzahler zu stehen kommen kann, zeigt unter anderem das Beispiel Kassel-Calden. 271 Millionen Euro kostete alleine der Bau. Beim Betrieb fällt derzeit ein jährliches Minus zwischen sechs bis sieben Millionen Euro an.

Den Löwenanteil der Investitionen hat das Land Hessen getragen. Der Verkauf an private Investoren ist allerdings keine Erfolgsgarantie, das zeigt die Insolvenz des Lübecker Flughafens.

Der ehemals städtische Flughafen Lübeck-Blankensee wurde Ende 2012 vollständig privatisiert. Knapp eineinhalb Jahre später wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet.

Weiteres Ungemach aus Brüssel

Andernorts versucht man es mit Zusammenarbeit. So haben Rheinland-Pfalz und das Saarland ihre Gespräche über eine Kooperation der verschuldeten Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken wieder aufgenommen. Bis Mitte Mai solle ein Konzept für eine gemeinsame Betriebsgesellschaft stehen. Das Ziel ist demnach eine "schwarze Null" bis 2024 für beide Airports, die nur 30 Kilometer voneinander entfernt liegen.

Ein gemeinsamer Betrieb von Flughäfen kann aus Sicht Heymanns grundsätzlich durchaus sinnvoll sein. "Aber ob es ausreicht, ist fraglich". Das Problem vieler Regionalflughäfen: Hohen fixen Betriebskosten stehen relativ wenig Starts und Landungen und damit wenig Einnahmen gegenüber.

Weiteres Ungemach droht aus Brüssel. Die EU-Kommission gibt Flughäfen noch zehn Jahre Zeit, dann müssen sie ihren Betrieb aus eigener Kraft aufrechterhalten. Das trifft vor allem die kleinen, defizitären Airports. Luftverkehrsexpertin Yvonne Ziegler von der Fachhochschule Frankfurt hält es für möglich, dass jeder zweite Regionalflughafen verschwindet.

Heymann ist weniger pessimistisch. "Das Signal ist eindeutig, aber ich glaube nicht, dass das letzte Wort schon gesprochen ist. Ich halte Sonderregelungen für durchaus vorstellbar".

Quelle: welt.de