Das Moment ist die tatsächlich wirkende Kraft, die ein Stück Fracht, Sprit, oder Paxe durch ihr Gewicht erzeugt. Es gibt bei entlang der Flugzeuglängsachse irgendwo einen definierten Punkt namens Datum. Das Datum ist also der Bezugspunkt, von dem aus man diese Berechnungen anstellt. Das Datum muss nicht zwingend innerhalb des Flugzeugs sein, er muss nur auf der Längsachse liegen. Bei denen, wo er nicht im Flugzeug ist, ist er meistens etwas vor der Nase.
Nun nimmt man für jede Station (Kabinenabteil, Kofferraum, Cargo Compartment, Sitzreihe etc) die Distanz vom Datum. Das ist dann der Arm. Arm x Gewicht = Moment.
Diese Berechnung führt man für jede Station aus, am Ende addiert man alle Gewichte und alle Momente. Dividiert man am Ende die Summe der Momente durch das Gewicht, erhält man die Distanz des Schwerpunktes vom Datum. Bei kleinen Flugzeugen wird manchmal so gerechnet, daß das Moment in einem gewissen Bereich liegen muss, um die Rückrechnung vom CG (Schwerpunkt, "Center of Gravity") nicht machen zu müssen, Cessnas sind so ein Fall.
Erschwerend hinzu kommt, daß bei größeren Fliegern der Schwerpunkt in % MAC angegeben wird. MAC ist der Mean Aerodynamic Chord, also im wesentlichen die Länge des Flügelquerschnitts. Da Flügel gepfeilt sind und auch praktisch immer zur Spitze kleiner werden, nimmt man als Rechenmodell einen Aquivalenten Rechteckflügel an. Das ist aber nur zum besseren Verständnis nötig. Die Distanz der Flügelvorderkante vom Datum ist der Punkt, wo 0% MAC liegen. Bis zur Hinterkante dieses Flügeläquivalents steigt er dann linear bis 100% MAC an. Da gibt es aufwendige Diagramme, mit denen solche Dinge berechnet und gezeichnet werden. Sind Dinge wo Ramp Agents oder auch Piloten recht firm sein müssen.
Eine Veranschaulichung des Länge des mittleren Flügelquerschnittes gibt es hier:
Eine Universallösung die man einfach hernehmen kann, gibt es nicht, da die Werte und Toleranzbereiche allesamt flugzeugspezifisch sind. Wie so ein Load & Trim Sheet aussieht, kann man hier sehen:
Zur zusätzlichen Verwirrung muss man noch achten, in welchen Einheiten gearbeitet wird. Längen können in cm, Zoll, Fuß oder Meter angegeben sein. Gewichte in lbs, KG, Newton. Und beim Sprit kann es dann noch sein, daß der in einem Volumenmaß wie Litern oder Gallonen angegeben ist, da muss man dann zuerst mal mit der spezifischen Dichte der Flüssigkeit ins entsprechende Gewichtsäquivalent umgerechnet werden. Es ist also nontrivial, kompliziert genug, als daß die JAA es korrekterweise für richtig befand, dieser Thematik bei der Flugausbildung ein eigenes Unterrichtsfach inklusive Prüfung zu widmen.