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Die deutsche Luftwaffe plagt akuter Pilotenmangel. Wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» berichtete, fehlen in den Kampf- und Transportgeschwadern 20 bis 30 Prozent der Crews. Grund sei eine Welle von Kündigungen.


Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte diese Schwierigkeiten am Sonntag indirekt. Er betonte jedoch, die Luftwaffe könne weiterhin «ihren Auftrag erfüllen».

Im übrigen habe der zivile Markt vor dem Hintergrund einer boomenden Luftfahrt insgesamt mit einem Pilotenmangel zu kämpfen und warte entsprechend mit attraktiven Angeboten auf. «In dieser Wettbewerbssituation gibt es derzeit natürlich Überlegungen, den fliegerischen Dienst insgesamt zukunftsgerichtet attraktiver zu gestalten», sagte der Sprecher des Ministeriums mit Blick etwa auf eine attraktivere Prämien- oder Zulagengestaltung.

Der «Spiegel» berichtete weiter, bei Jet-Piloten etwa grassiere Frust, weil die Flugstunden aus Mangel an Geld für Treibstoff und Reparaturen drastisch gekürzt worden seien. Da Deutschland darüber hinaus gebrauchte Eurofighter an Österreich abgebe, dürften beim Ausbildungsgeschwader in Laage bei Rostock selbst die Fluglehrer nur noch 70 Stunden jährlich fliegen. Dies reiche lediglich zum Erhalt der Piloten-Lizenz aus. Die NATO fordert 180 Stunden.

Kündigungen gab es laut «Spiegel» auch bei den Transall- Transportfliegern. Sogar bei der Regierungsflugbereitschaft hätten kürzlich acht Piloten den Dienst quittiert, unter anderem weil eben Angebote aus der boomenden Zivilluftfahrt lockten.

Um den Aderlass zu stoppen, lässt Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) nach Darstellung des Magazins ein Notprogramm entwickeln. Luftwaffen-Inspekteur Klaus-Peter Stieglitz habe vorgeschlagen, Piloten, die ihre Dienstzeit um zwei Jahre verlängern, eine Prämie von etwa 20 000 Euro zu zahlen.