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Sonntag, 1. Februar 2015, 15:36

McCarthy Air Taxi - Storyline

Hallo ihr Flusianer. Ich habe vor Kurzem angefangen, eine Storyline in einem anderen Forum zu schreiben. Und da das doch etwas Aufwand bedeutet, dachte ich mir, kann ich auch hier einen Thread parallel laufen lassen, da hier ja anscheinend gerne Flusi Geschichten gelesen werden. Schonmal Entschuldigung im Voraus dafür, dass ich jetzt ein paar Threads/Kapitel hintereinander posten werde, aber ich möchte zu dem anderen Thread aufschließen, um dann synchron weiterarbeiten zu können. Ich hoffe, ein paar von Euch werden Spaß daran haben.


Hallo erstmal an euch alle. Wie ihr seht, bin ich neu hier, möchte aber gleich mal dieses Forum ein wenig füllen.

Ich habe in letzter Zeit nicht viel Zeit zum Fliegen, aber wenn ich es dann mal schaffe, kreiere ich mir gerne Background-Stories, die ich dann in die Flugrouten und mein Handeln einfliessen lasse. Nur von A nach B zu fliegen, ist mir meistens zu kurzweilig und vorgefertigte Missionen sind mir zu eng, da kann ich meine Kreativität nicht ausleben. Also dachte ich mir, wenn ich schon kreativ tätig werde, kann ich auch hier, nachdem ich den ein oder anderen Flugbericht gelesen habe, eine Art Storyline Thread aufmachen.

Die Ausgangsbasis
Wie gesagt habe ich nicht viel Zeit zum Fliegen, und wenn dann meistens nur für 1-2 Stunden am Stück. Allerdings mag ich es nicht, eine einzige Etappe auf drei, vier oder noch mehr Tage verteilen zu müssen. Daher schalte ich meistens auf Reiseflughöhe auf 4x Geschwindigkeit und nur runter auf Normalgeschwindigkeit, wenn ich filigrane Änderungen durchführen muss oder ATC mir wichtige Anweisungen gibt. Mein Plan ist es, anhand der sich entwickelnden Storyline neue Ideen für zukünftige Flüge zu bekommen.

Stand der Dinge ist momentan, dass wir eine kleine 2-Mann/Frau Air-Taxi Fluggesellschaft haben, zumindest was die Piloten angeht. Auf der Technik-Seite, haben sie Jimmy engagiert, einen 54-jährigen rauen Kerl mit einem Hang zu Zigarren und Whiskey, aber der besten Seele, die man im Umkreis finden kann. Dank seinen guten Kontakten, hat er immer irgendwen an dern Hand um ihm auf Stundenbasis zu helfen, wenn Not am Manne ist. Weiter unten werde ich dazu mehr Details geben. Die Flüge, welche sich aus der Storyline ergeben, werde ich wann immer es die Zeit zulässt auch tatsächlich fliegen. Unter den gegebenen Voraussetzungen. Allerdings, wie oben beschrieben, mit der Einschränkung, dass 4x Speedforward erlaubt ist.

Ich plane weiterhin auch nicht die Anschaffung von weiteren Flugzeugen, ausser es ist Freeware, aber immer wenn Entscheidungen über die Anschaffung neuer Flugzeuge für die Fluggesellschaft anstehen, werde ich beizeiten darlegen, welche Flieger sich in meinem Inventar befinden und theoretisch angeschafft werden könnten.

Es wird keine tatsächliche Finanz-Simulation verwendet. Diese Storyline ist nicht als Simulation gedacht, sondern soll die Kreativität fördern und einfach Spaß machen. Für mich zum Fliegen von neuen Herausforderungen und Schreiben der Plots, und für euch hoffentlich zum Lesen. Natürlich werde ich versuchen, mehr oder weniger realistisch zu bleiben. Eine Anschaffung des A380 ist also in nächster Zeit nicht zu erwarten :P Und auch wenn ich auch keine manuelle Bilanz führen werde, werde ich dennoch nach dem Common-Sense Prinzip handeln. Wenn ein Flugzeug einen Defekt aufweist, geht das aufs Geld. Wenn ein Flugzeug abstürzt, geht es aufs Geld! Oder, je nachdem wie schwer der Absturz ist oder wo er stattfindet, ist das Flugzeug Schrott und wird aus der Flotte der Airline verschwinden. Im schlimmsten Fall geht auch einer der Protagonisten dabei drauf. Falls sich die negativen Events häufen, geht die Airline Bankrott. Ich bin aber auch jederzeit dankbar für Anmerkungen und Korrekturen. Ich bin nicht 100% sattelfest in der Terminologie und bitte dies im Vorhinein zu entschuldigen.

Das zeigt schon, die Storyline ist sehr offen, abgesehen von den Start-Parametern. Und es gibt auch kein vordefiniertes Ziel. Der Weg ist das Ziel! Hin und wieder, wenn wichtige Entscheidungen anstehen, werde ich die Leser dazu auffordern einen Weg vorzuschlagen. Ich werde nicht zwangsläufig den Mehrheitsentscheid wählen, aber ich plane mich von den Kommentaren beeinflussen zu lassen. Das betrifft die Anschaffung von neuen Fliegern, aber auch Vorschläge zu Routen bei kniffligen Flügen und solche Sachen. Das hält die Sache für mich spannend, involviert aber auch die Leser ein bisschen.

Geflogen wird meistens mit realem Wetter, aber die Jahreszeit wird entsprechend der fiktiven Storyline ausgewählt und angepasst. Im Falle von sehr starken Temperatur-Differenzen zwischen realem Wetter und der gewählten Jahreszeit, oder gewünschten speziellen Herausforderungen, wird das Wetter manuell angepasst.

Soweit zur Ausgangslage. Ich habe bestimmt einiges vergessen, aber das wird im Laufe der Zeit hinzu kommen.

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Sonntag, 1. Februar 2015, 15:46

Hintergrund-Story:
Shawn McCarthy ist 33 Jahre und ehemaliger Chief-Pilot einer kleinen Cargo-Airline im Norden Kanadas. ((Jaaaaaaa, ich habe Ice Pilots gesehen und mich davon inspirieren lassen :P )). Auf Grund einiger Unstimmigkeiten mit seinem damaligen Chef, hat er diese Airline vor einem Jahr verlassen, um ein kleines Charter-Unternehmen im wunderschönen Okanagan Valley zu gründen. Shelly McCarthy, 29 Jahre, ist seine Frau und ehemalige Pilotin einer lokalen Fluggesellschaft im Okanagan Valley. Weil sie eine Herausforderung suchte, ging sie zwei Jahre zuvor ebenfalls in den Norden und lernte Shawn bei der Airline kennen. Es hatte sofort gefunkt. Einen Monat später waren sie ein Paar, sechs Monate später verlobt und noch einmal zwei Monate später verheiratet. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, die zunächst strikt gegen diese Hochzeit war. Sie kenne Shawn doch gar nicht richtig, undsoweiter. Doch sie setzte sich durch, und seit sie und Shawn ebenfalls in Kelowna wohnen, hat ihre Mutter ihre Meinung sehr zum Positiven revidiert.

Bereits kurz nach ihrer Ankunft gründeten sie zusammen McCarthy Air Taxi (Name völlig frei gewählt, sollten dennoch Übereinstimmungen mit einer tatsächlichen Airline bestehen, sind diese rein zufällig und es besteht keinerlei Bezug dazu). Aus Shawns Besitz haben sie eine Beechcraft Baron G58 in vollständigem Besitz und besitzen beide die Lizenz für dieses Flugzeug, mit jeweils einigen tausend Flugstunden darauf. Das letzte Jahr verbrachten sie vor allem mit Taxi-Flügen über das gesamte Okanagan-Valley, mit besagter B58. Ihren Hauptsitz haben sie am Kelowna Airport (CYLW), wo sie einen kleinen Hangar mit angrenzender Aussenstellfläche gemietet haben. Das Geschäft läuft gut! Im Okanagan Valley wohnen viele gut betuchte Rentner, denen die schwierigen Fahrten über die gefährlichen Autobahnen zu gefährlich oder langwierig sind. Wobei Autobahn hier wirklich übertrieben ist. Was dort als Highway bezeichnet wird, ist bestenfalls vergleichbar mit deutschen zweispurigen Landstrassen. Mitten durch riesige Wälder, ohne Handy-Funkmasten, und mit Bären, Pumas and Rehen, die sich gerne mal verschwören zu scheinen, um unvorsichtige Autofahrer in die Falle tappen zu lassen. So zumindest hat es Shawns bester Stammkunde einmal ausgedrückt.

Ihre Routen sind völlig frei wählbar für die Kunden, dennoch versuchen sie die Preise möglichst moderat zu halten, um neue Kundschaft auf diesem Wege zu gewinnen. Die häufigsten Airports, die angeflogen werden um Kunden abzuholen oder einzuladen sind natürlich Kelowna, aber auch Penticton, Douglas Lake, Vernon, Salmon Arm und natürlich Kamloops. Ein gutes Geschäft machen sie auch mit Touristen, die gerne nach Revelstoke oder zum Rockies International geflogen werden möchten. In dieser Hinsicht auch beliebt sind der Glacier Park International (auch wenn sie diese Route nicht oft fliegen, da die USA Einreise regelmäßig einen Haufen Papierkram bedeutet), wie auch Charterflüge nach Hope oder selten auch mal rüber nach Vancouver. Man sieht also, für Abwechslung ist gesorgt.


Der JetRanger wartet auf die Paxen vor den zwei kleinen Hangar-Gebäuden:



Shelly liefert den Paxen eine kleine Showeinlage, um sie bei Laune zu halten:



Man sieht schon, sobald man aus Kelowna heraus fliegt, gibt es für eine Weile nur noch Natur, im Moment sogar noch verschneit:




Und auch das Wetter ist in diesem Gebiet manchmal unberechenbar, hier z.B. in Revelstoke:




Und am nächsten Tag sieht man schon wieder einen wunderschönen Sonnenaufgang in Revelstoke:


((Sorry für die Leisten und FSX Einblendungen in den Bildern. Habe ich erst gemerkt, als sie schon hochgeladen waren. Wird hoffentlich in Zukunft nicht mehr passieren))

Da dieses Geschäft so gut läuft, man aber mit der G58 immer auf Runways angewiesen ist, haben sich die Beiden 3 Monate nach ihrer Ankunft dazu entschieden, auch noch in einen Helikopter zu investieren. Dank guter Kontakte und einiger Sicherheiten, unter anderem auch das Haus von Shelly's Mutter, wurde der Bankkredit bewilligt und ein gebrauchter Bell 206B JetRanger konnte angeschafft werden. Für diesen hat allerdings nur Shelly eine Lizenz. Trotzdem erlaubte diese Investition gleichzeitige Flüge. Shawn auf der G58 für längere Charter und Shelly auf dem Heli für kurze Charter oder Rundflüge für Touristen. Und es hat sich gelohnt! Um den riesigen Okanagan Lake mal aus der Luft zu sehen, strömen die Touris in Scharen heran. Das Geld fließt nur so, und wenn es so weiter geht, können sie den JetRanger in einem Jahr bereits abbezahlt haben. Zwar ist im Moment Winter und die Touristen kommen nicht mehr ganz in so großen Scharen, aber die Landschaft hat auch im Winter ihren Reiz und die Einnahmen sind immernoch ordentlich. Also, alles in bester Ordernung! Dachten die Beiden jedenfalls. Denn nun, zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ist Shelly völlig ungeplant schwanger geworden! Da das Geschäft lediglich auf ihren vier Beinen steht und Shelly zudem die Einzige ist, die den Heli fliegen kann und darf, wird das Probleme bereiten. Momentan ist sie erst im zweiten Monat und hat sich, nach der Konsultation ihres Arztes, entschieden die Flüge zunächst unbeirrt fortzuführen. Aber früher oder später werden sie die Flüge erst reduzieren und schließlich für eine Weile ganz einstellen müssen. Außer, sie finden einen Piloten, der bereit ist für einen Hungerlohn für sie zu arbeiten! Und ausgerechnet im Hochsommer, also in der einkommensstärksten Zeit, wird Shelly wohl kaum bis gar nicht fliegen können!

So sitzt Shawn also in seinem winzigen Büro im Hangar und grübelt über die Möglichkeiten, während Shelly mal wieder ein Rentnerpärchen von Penticton abholt, damit sie in Kelowna shoppen können! Mann, müssen die Leute Geld zu viel haben! Aber hey, ihm solls Recht sein! So kann er seine Rechnungen bezahlen. Er schaut auf den Bleistift in seiner Hand und merkt erst jetzt den bleiernen Geschmack auf seiner Zunge. Total durchgekaut! Er spuckt einmal in den Mülleimer und spült den Geschmack dann mit seinem kalten Kaffee nach.

Sie haben eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie finden jemanden, der den Heli während Shelly's Ausfallzeit für sie fliegt, und zwar für wenig Geld, oder sie müssen ihn wieder verkaufen. Aber dann schnellstmöglich. Immerhin macht der Heli inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Umsätze aus. Aber was bringt das, wenn keiner ihn fliegt?
Man sollte ihn nicht falsch verstehen. Er freut sich riesig über und auf das Baby. Sie hatten zwar nicht geplant, so früh eine Familie zu gründen, sondern wollten erstmal das Geschäft auf solide Beine stellen. Aber er liebt Shelly wirklich und ein oder zwei Kinder waren von Anfang an in ihrer Planung vorgesehen. Und er ist ja schließlich auch schon 33. Man wird nicht jünger! Andere warten viel zu lange und können dann nicht mehr, und werfen sich das ihr Leben lang vor. Das Problem werden sie, wenn alles gut geht, nicht haben. Aber dennoch, der Zeitpunkt hätte nicht schlechter sein können.

Er schaut auf die Uhr. Shelly sollte die Rentner direkt an den Außenrand der Stadt fliegen und dort auf dem Feld eines befreundeten Bauern absetzen. Dann würde sie wieder hier her kommen und warten, bis die Rentner für den Rückflug anrufen. Eigentlich sollte sie jede Minute hier eintreffen. Um die Wartezeit zu überbrücken und seine dröhnende Birne mal etwas von den negativen Gedanken abzulenken, schaltet er den Fernseher an. Eine kleine Röhren-Maschine mit wackligem Bild. Noch nicht mal aus dem letzten Jahrtausend, und trotzdem fühlt es sich so an, wenn man auf das Bild schaut! Schon Wahnsinn, wie sich die Technik verändert hat. Aber was er sieht, lässt seine Laune noch weiter sinken. Eine Reportage über die CL-215, die im letzten Sommer während eines Brandbekämpfungseinsatzes mitten im Feuerring runter gegangen ist. Maschine Schrott, aber die Piloten haben, wie durch ein Wunder, überlebt. Allerdings mit schwersten Atemwegsverbrennungen und anderen, kleineren Verletzungen. Beide haben seitdem nie wieder ein Flugzeug betreten.

Shawn schüttelt den Kopf. 'Schlimme Sache Das!' Aber das ist das Risiko der Luftfahrt. Insbesondere, wenn man solch gefährliche Einsätze fliegt. Er und Shelly sind oben im Norden auch solche Einsätze mit CL-215ern und HU-16 Albatrossen geflogen. Und er würde es wieder tun, um diese wunderschöne Natur vor der Dummheit von Bier trinkenden und rauchenden Menschen zu bewahren. Aber solche Unfälle stimmen einen natürlich nachdenklich.

Er schaltet den Fernseher wieder aus, als er das Rotoren-Geräusch von Shelly's Heli in der Ferne hört. Er will rausgehen und sie einweisen, aber genau in diesem Moment klingelt das Telefon.


Fortsetzung folgt!

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Sonntag, 1. Februar 2015, 16:03

Kapitel 1: Teil 1

‚So ein Mist!‘ Eigentlich wollte Shawn ja Shelly einweisen, weil sie vermutlich direkt am Hangar landen wird, da sie ja später noch einmal los muss. Aber das Telefonat könnte wichtig sein. Und Shelly weiß, was sie tut. Also greift er schweren Herzens zum Telefonhörer.


Shawn: „McCarthy Air-Taxi. Sie sprechen mit Shawn McCarthy.“

Anrufer: „Guten Tag Mr. McCarthy. Gut, dass ich Sie gleich erwische. Mein Name ist Hillburton. Ich rufe vom Amt für Naturschutz an. Es tut mir leid, dass ich Sie so überfalle, aber wie Sie vermutlich wissen, ist letzten Sommer ja eine CL-215 während eines Feuerbekämpfungseinsatzes abgestürzt.“


Shawn: „Ja, das ist mir bekannt. Die Nachrichten haben es ja bis zum Anschlag ausgeschlachtet. Aber verzeihen Sie bitte, was hat das mit mir zu tun?“

Anrufer: „Tja, es fehlt jetzt eine Maschine und der nächste Sommer ist nicht mehr so lange hin. Die Airline, die bisher dieses Flugzeug geflogen hat, hat entschieden sich aus dem Vertrag zurückzuziehen. Und nun wurde uns zugetragen, dass Sie und Ihre Frau bereits im Norden Erfahrung in solchen Einsätzen sammeln konnten. Das ist doch richtig, oder?“

Shawn: „Ähm, ja, das stimmt. Allerdings verstehe ich immer noch nicht ganz, was das mit uns zu tun hat. Wir sind eine neue, kleine Charter-Fluggesellschaft und haben kein Löschflugzeug in unserem Besitz.“


Er hört, wie draußen die Rotoren lauter werden und da Jimmy gerade an seiner Tür vorbeiläuft, gibt er ihm ein Zeichen, Shelly einzuweisen. Mit einem mürrischen Blick verschwindet Jimmy aus seinem Blickfeld.

Anrufer: „Das ist uns bewusst, Mr. McCarthy. Aber Sie haben Erfahrung, und wir wollen einen Vorfall wie letztes Jahr unbedingt in Zukunft vermeiden. Daher haben wir einen Vorschlag für Sie. Wir sind bereit, Ihnen bei der Anschaffung eines Löschflugzeuges unter die Arme zu greifen, falls Sie daran interessiert sind. Wir würden Ihnen einen Kredit zu günstigen Konditionen vermitteln, welchen Sie primär durch Einsätze in den nächsten Sommern abzahlen können. Es liegt uns wirklich sehr am Herzen, Sie und Ihre Frau für diese Einsätze gewinnen zu können. Und es könnte eine große Chance für ihre Airline sein.“


Tja, da hat er nicht Unrecht, der gute Mann. Nur, dass auch diese Chance wieder zu einem äußerst ungünstigen Moment kommt!


Shawn: „Meine Frau wird, zumindest was nächsten Sommer angeht, unpässlich für solche Aufgaben sein. Wir erwarten unser erstes Kind und im Sommer wird sie sich auf andere Dinge konzentrieren müssen. Und natürlich würde ich sie in diesem Zustand niemals Löscheinsätze fliegen lassen.“

Anrufer: „Oh, das sind ja frohe Neuigkeiten! Also, für Sie. Für mich nicht unbedingt. Dennoch herzlichen Glückwunsch."


Die Rotoren draußen gehen aus.


Shawn: „Danke sehr. Also, bliebe dieses Angebot dennoch bestehen, auch wenn Sie nur mich bekommen?“

Anrufer: „Selbstverständlich! Und Sie müssen auch nicht sofort zusagen. Nehmen Sie sich ein, zwei Tage Zeit, machen Sie ein paar Nachforschungen, welche Flugzeuge möglicherweise interessant für Sie sein könnten und wo wir uns preislich bewegen. Dann rufen Sie mich wieder an und wir klären die Details. Aber lassen Sie sich nicht zu lange Zeit, bitte. Wir brauchen innerhalb dieser Woche eine definitive Antwort von Ihnen.“

Shawn: „Ist gut, ist lasse es mir durch den Kopf gehen und werde mal mit meiner Frau darüber sprechen. Einen schönen Tag noch.“

Anrufer: „Ihnen auch. Bis bald.“


Shawn schaut ziemlich verdutzt drein, als er genau in dem Moment auflegt, als Sherry zur Tür rein kommt. Natürlich kennt sie ihn zu gut und merkt sofort, dass etwas im Busch ist. Er bittet sie, sich zu setzen und erzählt ihr alles von dem Telefonat, während er ihr einen Tee macht. Zunächst scheint sie nicht zu sehr begeistert und merkt an, dass sie sich nicht wohl dabei fühlen würde, wenn sie mit dickem Bauch zu Hause sitzt, während er sein Leben da draußen riskiert. Aber nach einer Weile, muss auch sie einsehen, dass dies wirklich eine große Chance für sie ist.


Shelly: „Okay, mal angenommen wir machen das und deren Hilfe ist wirklich so gut, wie sie behaupten, wen willst du als Kopiloten nehmen? Und wer kümmert sich darum, das Flugzeug, das wir vielleicht kaufen werden, flugtauglich zu machen? Jimmy kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein! Und es dürfte schwierig werden, einen tauglichen Mechaniker zu finden, der wo auch immer hin reist, das Flugzeug flott macht und den wir dann wieder feuern müssen. Nur, um ihn im Sommer wieder zu brauchen, wenn das Flugzeug regelmäßig gewartet werden muss.“


Shawn. „Ja, ich weiß. Du hast ja Recht. Ist alles nicht so einfach. Aber Jimmy findet da bestimmt jemanden. Natürlich müssen wir das durchplanen. Aber mit diesen Aufträgen, könnten wir uns viel schneller hier in der Gegend etablieren.“

Shelly: „Wir haben doch was wir brauchen. Warum muss es immer noch mehr sein?“


Shawn: „Weil wir bald einer mehr sind. Und weil ein solcher Auftrag helfen könnte, jemanden zu finden, der für uns den Heli fliegt wenn du nicht mehr kannst. Bessere Werbung in eigener Sache gibt es nicht, Shelly.“


Das muss auch sie einsehen, und so verbringen sie die nächsten 2 Stunden damit, nach bezahlbaren Löschflugzeugen zum Kauf zu suchen. Dem Gockel sei Dank geht das ja heute alles online! Plötzlich bemerkt Shawn bei einem flüchtigen Blick auf den Flugplan, dass er ja in einer halben Stunde einen Charter-Flug von Kelowna nach Vancouver hat! Überhastet, lässt er alles stehen und liegen und geht raus, um die G58 fertig zu machen, während Shelly weiter auf den Rückflug der Rentner wartet und in dieser Zeit weiter nach Flugzeugen sucht.


Zwei Angebote kann sie am Ende in Erwägung ziehen. Das erste ist für eine Grumman HU-16D Albatross. Zwar relativ teuer und den Bildern nach zu urteilen nicht in dem besten Zustand, so dass vermutlich noch einige Investitionen in eine Reparatur gehen müssten, aber dafür steht sie unten in Arizona, also nicht zu weit weg.

Das andere Angebot ist für eine Canadair CL-215. Vermutlich in einem besseren Zustand und etwas billiger. Der Haken: Sie steht in Buenos Aires! Die Überführung würde definitiv eine besondere Herausforderung bedeuten! Zumal die Leistungsdaten der Albatross sich doch noch einmal anders lesen, als die der CL-215. Andererseits brauchen sie für diesen Auftrag nicht unbedingt die bessere Leistungsstärke der Albatross. Sowohl Shawn, als auch sie, haben die Lizenz für beide Typen. Allerdings wäre es wohl einfacher, für die CL-215 noch einen externen Kopiloten aus ihrem Bekanntenkreis zu bekommen.


((Jetzt seid ihr gefragt! Für welchen der beiden Flieger sollten sich die McCarthys wohl besser entscheiden, unter den gegebenen Umständen?))


Shawn lädt gerade die Paxen ein, daher wird sie warten müssen, bis sie ihm die Angebote zeigen kann.


Kurze Zeit später, ist Shawn auf der Runway und hebt mit seinen Passagieren ab. Die Route für heute: CYLW à GRASE à YDC à CAUGA à BOOTH à CYVR




Der Flug sollte eigentlich keine wirkliche Herausforderung darstellen, aber wegen der knappen Vorbereitungszeit hat er seine Vorbereitungen auf das Minimum gekürzt. Nicht sehr professionell! Immerhin hat er den Wetterbericht kurz durchgeschaut und weiß, dass er mit ein paar Schneewolken wird rechnen müssen.

Die ersten Vorboten ziehen dann auch alsbald auf.




Auch ein typisches Phänomen hier in diesem Gebiet voller Hügel und Seen sind die aufsteigenden Nebelschwaden. Für einen erfahrenen Piloten wie ihn heißt das, Augen auf!




Und keine zehn Minuten später sind sie dann auch mittendrin im Schneeregen. Wie gut, dass Jimmy die Enteisung erst vor zwei Tagen gecheckt hat.




Wird nicht besser, ganz im Gegenteil! Aber wenn er den Terminplan einhalten will, müssen sie da jetzt durch.




Weitere zehn Minuten später sind sie durch die Front durch, und die Paxen bekommen wenigstens noch etwas Panorama zu sehen.




Aber Shawn ist mit etwas ganz anderem beschäftigt! Er hat vergessen die NOTAMS zu lesen und Vancouver International ist auf IFR und verweigert ihm aus dubiosen Gründen einen IFR Flugplan! Stattdessen soll er weiter nach CZBB Boundary Bay fliegen, einem kleineren Flughafen ca. 10 Meilen Luftlinie vom International. Alles Fluchen hilft nix, ATC stellt sich auf stur. Also rüber zum CZBB. Vor lauter Ärgern vermasselt er dann auch gleich mal noch den Final … ein sauberes Ausrichten zur Landebahn sieht definitiv anders aus!




Immerhin, die Landung gelingt nach ein paar Korrekturen noch und Shawn hastet zum Tower, um abzuklären, was da los ist. Netterweise bekommt er hier nach einer viertel Stunde seinen IFR Flugplan zum International. Ob die Paxen mit dem Taxi nicht schneller gewesen wären?




Nützt nix, hoch geht’s wieder und nach der für seinen Flugzeugtyp fünfmal zu langen IFR Schleife, sind sie endlich im Anflug auf den International. Aber jetzt mal ehrlich, für das bisschen Wolken schalten die auf IFR Only? Natürlich, Sicherheit geht immer vor! Aber er hat dafür gerade einfach keinen Nerv.




Nach einer mustergültigen Landung kann er die Paxen endlich absetzen und sich auf den Rückflug machen, wo Shelly inzwischen die Rentner zurück nach Penticton gebracht haben dürfte. Das würde dann also, normalerweise, Feierabend bedeuten, wäre da nicht diese kleine nicht unbedeutende Sache mit dem Löschflugzeug!

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Sonntag, 1. Februar 2015, 16:34

Schön zu sehen, dass es noch neue Storys gibt hier :) IcePilots sehe ich mir auch immer an :)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

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Montag, 2. Februar 2015, 22:01

Könnte sein, dass das in dem letzten Post untergegangen ist, daher streiche is es noch einmal heraus:

Natürlich muss niemand der nicht möchte, aber ihr Leser seid herzlich eingeladen, die Richtung der Story zu beeinflussen. Konkret stellt sich im Moment die Frage nach der Anschaffung eines neuen Wasserflugzeuges. Ich streiche noch einmal kurz die Details aus der Storyline heraus:

CL-215: Etwas günstiger, vermutlich in besserem Zustand und daher weniger Reparaturkosten, sowie bereits einen Kopiloten in Aussicht, steht dafür aber in Buenos Aires und die Überführung würde eine grosse Herausforderung bedeuten.

HU-16D: Etwas teurer und mit höheren Reparaturkosten, steht dafür aber 'nur' in Arizona und hat etwas bessere Leistungsdaten.

Ich freue mich sowieso immer über Kommentare, und wer möchte, soll jetzt bitte gerne seine Meinung kund tun, wohin die Reise gehen soll.

6

Mittwoch, 4. Februar 2015, 00:14

Na ich würde die Herausforderung suchen mit der Canadair :) :D

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

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Mittwoch, 4. Februar 2015, 18:13

Kapitel 1: Teil 2 - Die Gletscher-Tour

Zwei Wochen später sitzt Shawn im Flugzeug. Es ist dabei geblieben, dass lediglich die Albatross in Arizona und die CL-215 in Buenos Aires in ihr Budget passen. Vor zwei Tagen hatte Shawn ein Meeting mit Mr. Hillburton und zwei anderen Vertretern vom Amt für Naturschutz, in dem er ihnen die beiden Flugzeuge sowie einen Finanzierungsplan vorgestellt hat. Alle drei waren angetan von der guten Planung und den ausgesuchten Flugzeugen und haben vorgeschlagen, sich diese aus der Nähe anzuschauen. Also ging es heute morgen auf nach Seattle, und von dort aus nach Tucson, zur Davis Monthan Air Force Base, wo die Albatross seit Jahren vor sich hin rostet. Mit an Bord ist ein Löschflugzeug-Spezialist, der Shawn helfen wird, die Situation um das Flugzeug genauer einzuschätzen. Nach 2 Tagen Aufenthalt in Tucson, wird es dann weiter nach Buenos Aires gehen, um die CL-215 der gleichen Prüfung zu unterziehen.

Währenddessen hält Shelly in Kelowna die Stellung. Glücklicherweise haben sie in dieser Woche nur wenige gecharterte Flüge, so dass sie den Laden mit Jimmy's Hilfe wohl wird schmeissen können. Heute musste sie auch sehr früh raus, weil ein besonderes Highlight ansteht. Die Gletscher-Tour ist das Premium Produkt in ihrem Abenteuer-Flug Angebot. Mit dem Heli geht es in die Rocky Mountains, zunächst zum Mount Columbia, dem höchsten Berg Albertas und zweithöchsten Berg der Rocky Mountains. Von dort folgt normalerweise ein Flug über den Snowdome zum Athabasca-Gletscher und dann zum Columbia Icefield. Shelly hat jedoch die Auflage von ihrem Arzt, nicht höher als 10.000 Fuss zu fliegen. Ein Überflug des Mount Columbia würde aber einen Steigflug auf ca. 12.000 Fuss bedeuten. Daher hat sie die Route etwas angepasst. Der Mt. Columbia wird von Süden her im Tal angeflogen, dann folgt ein Steigflug auf 10.000 Fuss für ein paar Fotos. Anschließend geht es östlich um die Bergkette herum, zum Athabasca Gletscher, einmal hinauf, dann wieder runter und nördlich zum Columbia Icefield. Dort auch den Gletscher hoch, wiederum bis auf 10.000 Fuss, von wo sie dann knapp über dem Snowdome schweben werden.
Dieser Tour ist das teuerste und auch profitabelste Produkt in ihrer Angebotspalette. Allerdings wird sie nur selten gebucht, mitunter auch, weil die Überflugserlaubnis über die Gletscher an strenge Bedingungen geknüpft ist. Nur, wenn die Wetterbedingungen es generell zulassen und zudem die obersten Eisschichten auf den Gletschern stabil genug sind, um auszuschliessen, dass der Druck der Rotoren Schäden verursacht, wird die Erlaubnis erteilt.
Heute sind die Bedingungen aber ideal. Bereits -10 Grad in Kelowna, also werden dort oben bestimmt an die -25 herrschen. Das bedeutet eine stabile Eisschicht auf den Gletschern. Es ist kurz nach sieben und mit einem Kaffee in der Thermos-Kanne (einen genehmigt sie sich, wenn sie schon so früh raus muss), beenden Shelly und Jimmy gerade die letzten Vorbereitungen am JetRanger, während die ersten Sonnenstrahlen ganz langsam über den Bergen im Hintergrund auftauchen:



Die Kunden möchten in Revelstoke abgeholt werden, was glücklicherweise ziemlich auf dem Weg liegt. 10 Minuten später ist Shelly in der Luft und auf dem Weg dort hin. Während sie ihren Kaffee schlürft, beobachtet sie fasziniert den Sonnenaufgang. Ein Sonngenaufgang in der Luft, das ist etwas woran sie sich nie satt sehen wird. Es gibt wirklich nichts Schöneres als dieses Panorama.







Bald darauf muss sie sich aber wieder auf das Fliegen konzentrieren. Um sowohl Material als auch ihren Körper zu schonen, wählt sie einen Gleitanflug durch das Tal, anstatt gerade über die Gipfel und dann vertikal nach unten anzufliegen.



Revelstoke ist bereits in Sicht und da der Flughafen um diese Uhrzeit noch sehr leer ist, landet sie direkt auf dem Tankfeld um den Heli noch mal voll zu machen, bevor es dann in die Berge geht.





Nachdem die Paxen begrüsst worden und zugestiegen sind, es ist ein Paar mittleren Alters mit jugendlichem Sohn, geht es über Revelstoke hinweg, hinein in die Täler. Das wird den Paxen sicherlich einige grandiose Bilder bescheren und erlaubt es Shelly gleichzeitig, möglichst tief zu bleiben. Allerdings sollte man den Weg in diesen Tälern besser gut kennen, sonst findet man sich irgendwann vor einer riesigen Felswand wieder. Mit dem Heli ist das zwar nicht ganz so problematisch wie mit einem Flugzeug, aber besser ist besser. Shelly ist dieser Route schon mindestens 10 Mal geflogen und hat zusätzlich noch viel Kartenmaterial zur Hand, sowie absolut perfekte Sichtverhältnisse zur Orientierung.





Die Route führt sie von Revelstoke direkt durch das grösste Tal im Glacier National Park zum unteren Zipfel des Susan Lake. Dann geht es über den See hoch zum östlichen Arm, der dann direkt in das Tal zum Mt. Columbia führt. Eine halbe Stunde später, kommt dieser dann in Sicht und Shelly geht hoch auf 10.000 Fuss.



Selbst von hier aus sieht man schon einen Teil des Snowdomes.



Wie geplant, geht es von dort aus auf der östlichen Seite wieder aus dem Tal hinaus und um die Bergkette herum zum Athabasca-Gletscher, den sie 15 Minuten später überfliegen.





Dann folgt der Anflug auf das Columbia Icefield, DIE Attraktion im Gebiet. Von unten kann man bis an den Gletscher-Rand ran gehen und sieht dabei, um wieviel der Gletscher in den letzten 30 Jahren bereits zurückgegangen ist. Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit Bussen nach oben zu fahren und von erfahrenen Leitpersonen bis an den oberen Rand des von tiefen Spalten durchfurchten Eisfeldes (oben links im Bild) geführt zu werden.



Außer, man hat einen Heli und die Erlaubnis des Überflugs in der Tasche!



Oben angekommen, stellt Shelly den Heli quer, so dass die Paxen von der einen Seite einen perfekten Ausblick auf den Snowdome und auf der anderen Seite die Sicht das Eisfeld hinunter haben.





Obwohl man Stunden dort oben verbringen könnte, muss Shelly nach einigen Minuten das Spektakel beenden und steuert das Columbia Icefield Center an, in dem ein Mittagessen geplant ist.




Um Vereisungen im Motor zu umgehen, packt Shelly den Rotor-Hauptstrang in eine Wärmedecke ein. Shawn wäre mit Sicherheit nicht begeistert, wenn er wüsste, dass sie die schwere Decke auf den Heli hoch zieht und dort oben rumturnt, aber er muss es ja auch nicht wissen! ;-)
Dann gehen sie zusammen ins Center, schauen sich dort etwas um und gehen in eines der Restaurants. Obwohl Shelly eigentlich die ganze Zeit schon etwas flau im Magen ist und sie keinen Hunger hat, gibt sie schließlich auf Wunsch der Kunden nach und lässt sich wenigstens einen Cesar-Salad ausgeben. Und eigentlich muss sie auch was essen, immerhin hat sie ja noch den ganzen Rückflug vor sicht.
Nach dem Essen äussern die Kunden den Wunsch, noch ein mal zu Fuss zum unteren Rand des Eisfeldes zu gehen. Während sie dies tun, geht Shelly zurück zum Heli, um ihn auszupacken und warmlaufen zu lassen. Wieder muss sie zum Rotor hoch klettern, um die Decke loszubinden. Doch gerade, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat, geht ihr der Kreislauf aber sowas von weg! Mit Sternen vor den Augen schafft sie es gerade noch, die Tür zu öffnen und hinein zu klettern, so dass sie sich hinsetzen und die Füße hochlegen kann. So schnell wie der Schwindelanfall gekommen war, so schnell geht er auch wieder. Aber er macht Shelly einmal mehr bewusst, dass es schon an Fahrlässigkeit grenzt, was sie hier tut. Sie müssen schleunigst einen weiteren Piloten für den JetRanger finden, der zunächst mit ihr als Kopilot fliegt und dann irgendwann den Heli ganz übernimmt. Falls sie einen solchen Anfall in der Luft bekommt, könnte das fatale Folgen haben. Dort strengt sie sich zwar nicht so sehr an wie jetzt gerade, aber trotzdem. So geht es nicht weiter.
Als die Kunden zurückkommen, fühlt sich Shelly wieder in Ordnung und entscheidet den Flug nach Hause zu machen. Allerdings fliegt sie nicht durch die Täler zurück, sondern geht sofort hoch auf 9500 Fuß, um eine direkte Route zurück nach Revelstoke anzufliegen. Dadurch bekommen die Paxen auch immerhin noch ein paar Panorama-Blicke. Und Shelly hat das Nasenstück zu einer transportablen Sauerstoff-Flasche die ganze Zeit griffbereit, sollte ein weiterer Schwindelanfall sie überraschen.





Dies passiert zum Glück nicht und sie kommen schnell und problemlos zurück nach Revelstoke.





Die bedanken sich gefühlt tausend mal für diesen unvergesslichen Tag und da Shelly beim Essen nicht drum herum kam, ihnen von der Schwangerschaft zu erzählen, wünschen sie Shelly alles Gute mit dem Baby und generell mit der Airline und versprechen, beim nächsten Urlaub in der Region wieder einen Flug zu buchen. Nach ein paar herzlichen Umarmungen, gehen sie ihren Weg und Shelly startet wieder für den letzten Stint nach Kelowna, wo sie noch gut bei Tageslicht ankommt.




Es war ein aufregender und sehr schöner Tag gewesen, aber jetzt freut sie sich nur noch auf ein warmes Bad und dann die Couch, oder vielleicht gleich das Bett! Wobei, vorher wird sie definitiv noch Shawn anrufen.

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Mittwoch, 4. Februar 2015, 18:28

Servus,

hab' jetzt nur die Einführung gelesen. Morgen hab' ich mehr Zeit, dann kann ich den Rest auch noch lesen.
Mir gefällt Deine Idee und is' schon abonniert...

Feedback folgt morgen.
Gruß, Ernst

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Mittwoch, 4. Februar 2015, 20:00

Super, Feedback ist immer willkommen.

Viking01

Always Check six!

wcf.user.posts: 6 608

Wohnort: Nähe EDDK

Beruf: Steuergelderausgeber a.D.

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Donnerstag, 5. Februar 2015, 21:14

Gefällt mir gut, weiter so! :thumbsup:
Viele Grüße



If in doubt mumble, if in trouble delegate!
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Sonntag, 22. Februar 2015, 18:08

So, nachdem die letzten 2 Wochen äusserst stressig waren, kann es hier zumindest mit einer kleinen Zwischenstory weitergehen.

Kapitel1: Teil 1 - Die Flugzeugbesichtigungen

Shawn's Ankunft in Tucson verläuft derweil nicht ganz wie geplant. Obwohl ihm zugesichert wurde, dass er das Flugzeug auf der Base anschauen könne, wollen die Soldaten am Eingangstor ihn und den Flugzeug-Spezialist am Haupttor zunächst nicht einlassen, da er angeblich keinen Termin habe. Ihm fehle ein Formular XYZ, was auch immer. Dank Handy und einer guten Vorbereitung, kann Shawn jedoch den für den potenziellen Verkauf zuständigen Sergeant erreichen und die Situation auflösen. Allerdings hat dieses Theater sie jetzt bereits eine Stunde gekostet, die sie nun weniger für die Begutachtung des Flugzeugs haben.
Immerhin holt sie ein Fahrer in einem Jeep ab und fährt sie über die Base zum 'Friedholf', wie die Soldaten hier den Abstellplatz der alten Albatrosse nennen. Shawn und der Spezialist schauen sich an und scheinen beide das Gleiche zu denken. Nicht gerade ein gutes Zeichen, wenn ein Abstellplatz 'Friedhof' genannt wird. Also richten sie sich auf das Schlimmste ein, während eine Reihe von HU_16Ds in Sichtweite kommt. Allerdings fährt der Jeep ohne Verzögerung an der Gruppe Flugzeuge vorbei und auf einen Hangar zu, vor dem ein weiteres Flugzeug dieses Typs geparkt ist. Dort stoppt der Jeep und der Fahrer steigt aus und lehnt sich gegen die Motorhaube. Schaut so aus, als ob er als Aufpasser hier bleiben würde. Shawn und der Spezialist steigen ebenfalls aus, nehmen die Schlüssel von dem Soldaten in Empfang und unterziehen das Flugzeug erstmal einer groben Aussen-Inspektion.











Ein paar kleine Roststellen hier und da, aber sonst sieht das Flugzeug von aussen besser aus, als Shawn befürchtet hat. Allerdings hat der Spezialist bereits jetzt eine Sorgenfalte im Gesicht, die Shawn gar nicht schmeckt. Für den Moment, geht jedoch jeder seinen eigenen Weg, um das Risiko zu minimieren, dass etwas übersehen wird.
Shawn ist jedoch kein Spezialist, was den technischen Zustand angeht. Er ist Pilot. Er kennt die grundlegenden Funktionen des Flugzeugs und weiss, wie was funktionieren sollte. Aber durch Klopfgeräusche zu hören, ob der Tank angerostet it ... das übersteigt dann doch seine Kapazitäten.

Nach ca. einer Stunde aussen, gehen Shawn und der andere Mann in das Flugzeug und sehen sofort ein grösseres Problem. Einer der Innen-Tanks ist auf ca. 20 cm Länge aufgerissen. Da diese Tanks viel Druck aushalten müssen, ist es fraglich, ob man das schweißen könnte, oder ob ein neuer Tank her muss. So oder so kommt der Schaden natürlich auf die Mängelliste. Dann geht es weiter ins Cockpit, welches auch ganz offensichtlich schon bessere Tage gesehen hat.





Shawn öffnet das Fenster und holt sich das Okay von dem Soldaten, die Motoren zu starten. Der Soldat gibt ein Thumbs-Up und Shawn geht die Engine-Startup Prozedur durch. Doch schon bevor es überhaupt zum grossen Moment hätte kommen können ... bricht er ab. "Kein Saft" ist sein einziger Kommentar zu seinem Begleiter. Der nickt nur, bedient ein paar Schalter und schüttelt dann den Kopf. "Das ist ein grösseres Elektronik-Problem. Könnte nur ein Kabelbruch irgendwo sein, könnte aber auch was Grosses sein. Ist aber auf jeden Fall eine Unabwägbarkeit." Shawn stimmt zu und sie gehen den Rest der Mängel-Liste durch. Der linke Flügel-Tank ist undicht, das Bug-Fahrwerk hat seine besten Tage auch schon hinter sich und wie erwähnt, lässt sich die komplette Elektronik nicht ohne eine aufwendige Fehlersuche austesten. All das zusammengenommen, sieht sie Zukunft für die Albatross nicht all zu gut aus. Shawn ruft den Sergeant an und teilt ihm mit, dass er zwar weiterhin an dem Flugzeug interessiert ist, jedoch die Mängelliste besorgniserregenden sei und er daher zunächst die CL-215 besichtigen werde.

Dann ziehen Shawn und der Spezialist wieder mit dem Soldaten ab und fahren zu ihrem Hotel. Ihr Flug geht am nächsten Morgen um 6.20 Uhr, daher gehen sie nach dem Abendessen früh zu Bett.

Am nächsten Mittag erreichen sie den Aeroparque Jorge Newberry in Buenos Aires. Da dies ein ziviler Regionalflughafen ist, ist der ganze Ablauf nicht ganz so förmlich und der Zutritt zum Gelände und schliesslich zu der CL-215 gelingt wesentlich einfacher als am Vortag.

Shawn und sein Begleiter gehen nach der gleichen Prozedur vor, wie am Vortag. Zunächst eine Inspektion von aussen, wobei Shawn sich eher auf offensichtliche Mängel konzentriert, während der Spezialist eher nach versteckten Mängeln sucht.








Ca. zwei Stunden später, gehen sie dann in das Flugzeug und beginnnen die Innen-Überprüfung am Heck. Sie heben hier ein Panel ab, klopfen dort einen Holraum ab und begutachten die Wassertanks genau. Diese hier scheinen in einem perfekten Zustand zu sein. Kein Rost, guter Klang beim Abklopfen. Auch der Rest des Flugzeugs ist ein einem wesentlich besseren Zustand als die Albatross, wie erwartet.
Eine weitere Stunde später, startet Shawn die CL-215 ... und sie läuft sofort!




Zwar spuckt sie beim Start etwas, aber sie startet beim ersten Anlauf! Das ist wichtig. Die erste Freude wird allerdings schnell etwas getrübt, da der rechte Motor weiterhin recht unrund läuft. Der Spezialist verlässt das Cockpit um sich das genauer anzuhören und bedeutet Shawn nach 5 Minuten, die Motoren auszumachen und erklärt dann, dass wenigstens ein paar Zylinder, vielleicht auch ein Kolben den Geist aufgegeben haben. Also nehmen sie die Abdeckung ab und schauen sich den Motor genauer an. Wie Shawns Begleiter vermutet hat, sind 2 Zylinder völlig hinüber und festgerostet, und 4-5 andere zeigen starke Abnutzungsspuren. Die Mängel kommen auf die Liste und den Rest des Tages testen die Beiden das Flugzeug auf weitere Mängel. Aber abgesehen von schnell zu reparierenden und bei einem lange stehenden Flugzeug zu erwartenden Kleinigkeiten, ist die CL-215 in einem richtig guten Zustand. Shawn und der Spezialist sind sich am Abend beide einig, dass die CL-215 ihr Kandidat ist! Allerdings bleibt immernoch das Problem der Überführung. Ein Flug mit einer CL-215 von Argentinien hoch nach Kanada ist zwar sicher machbar, aber kein Spaziergang.

(Fortsetzung folgt)