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Donnerstag, 19. Juli 2007, 18:32

Landung ist die Achillesferse der Luftfahrt

Landung ist Achillesferse der Luftfahrt

Die gefährlichste Phase des Flugs ist die Landung. Laut einer Studie des Herstellers Boeing ereignet sich etwa die Hälfte der Unfälle am Ziel. Auch in São Paulo starben rund 180 Menschen beim Anflug auf die regennasse Piste.

Berlin - Kurz nach der Landung in São Paulo ist ein Airbus 320 gestern Abend nach einem fehlgeschlagenen Bremsversuch in ein Gebäude gerast und in Flammen aufgegangen. Dabei verloren rund 180 Menschen ihr Leben. Der Unfall bestätigte wieder einmal, dass Landungen die Achillesferse der Luftfahrt sind. Etwa die Hälfte aller Unfälle ereignete sich beim Erreichen des Ziels, wie eine Untersuchung von Flugzeugunfällen zwischen 1959 und 2005 ergab. Annähernd so gefährlich ist in den Flugphasen nur der Start.

In der Studie des Flugzeugherstellers Boeing - der aber auch den Konkurrenten Airbus mit einbezog - wurden 1452 Unfälle weltweit zwischen 1959 und 2005 in der gewerblichen Luftfahrt ausgewertet. Als Unfall gelten dabei alle Fälle, in denen ein Flugzeug schwer beschädigt oder Menschen im Zusammenhang mit dem Flug tödlich oder schwer verletzt wurden. Die weitaus meisten Unfälle gehen dabei auf Fehler der Besatzung oder der Flugsicherung zurück. Für die übrigen Unglücke sind technische Störungen oder das Wetter verantwortlich - in Brasilien soll der tagelange Regen die Landebahn zur Rutschfläche gemacht haben.

Piloten und Lotsen sind besonders gestresst

In einer Auswertung der Jahre 1996 bis 2005 ergab die Boeing-Studie, dass 46 Prozent aller Flugzeugunfälle sich im Zuge der Landung ereigneten. Werden die sechs Prozent der Unfälle, die sich im Landeanflug ereignen, hinzugerechnet, macht diese Phase mehr als die Hälfte der Unglücke aus. Fast genauso gefährlich wie die Landung ist die Startphase: Der eigentliche Takeoff mit einem Anteil von zwölf Prozent der Unfälle und der anschließende Anstieg mit fünf Prozent der Unfälle bedeuten, dass etwa jeder sechste Unfall sich in dieser Phase ereignet. Beim Beladen und auf dem Stellplatz der Maschinen am Flughafen ereignen sich acht Prozent aller Unfälle.

Nach Darstellung von Experten sind Start und Landung deshalb die gefährlichsten Phasen, weil in ihnen sowohl die Besatzung wie auch das Flugzeug am meisten belastet sind: Die Piloten müssen Funkkontakt zum Boden halten und gleichzeitig unzählige Schalter bedienen, etwa für das Fahrwerk, die Landeklappen und die Triebwerke. Der Stress oder auch Unstimmigkeiten zwischen den beiden Piloten können da im Vergleich zu den anderen Flugphasen leichter zu Fehlern führen. Dass vor allem bei der Landung Unfälle passieren, erklären Experten mit den engen Pisten, die der Pilot treffen muss. Vor allem die Bremsvorgang sei dann technisch problematisch, wie sich auch jetzt wieder in São Paulo zeigte.

Quelle: Spiegel-online