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Mittwoch, 11. Juni 2008, 09:47

"Starfighter"-Wrack aus der Weser geborgen

Am 10.06. sind bei Bremerhaven Wrackteile eines Starfighter aus der Weser geborgen worden, der bereits 1969 abgestürzt war.

[list] BREMERHAVEN/BUTJADINGEN/LNI - Spezialisten der Luftwaffe haben Wrackteile eines 1969 abgestürzten "Starfighters" aus der Weser bei Bremerhaven geborgen. Bei der Maschine habe es sich um einen einsitzigen Flieger des Aufklärungsgeschwaders 52 aus Leck (Schleswig-Holstein) gehandelt, sagte ein Luftwaffen-Sprecher am Dienstag.

Der 30 Jahre alte Pilot hatte sich damals zunächst mit dem Schleudersitz retten können, war nach der Landung in der Weser aber an Unterkühlung gestorben. Wassersportler entdeckten die Reste des Hauptfahrwerkes der Maschine, die bei Niedrigwasser freigespült worden waren.

Der Starfighter war am 5. November 1969 bei einem abendlichen Übungsflug brennend in die Weser gestürzt. Trotz einer wenig später eingeleiteten Suchaktion wurde der Pilot erst am nächsten Tag tot im Wasser treibend entdeckt.

Bei der Maschine handelte es sich um den 115. Starfighter, den die Bundeswehr seit der Indienststellung 1960 verlor. Bis zur Ausmusterung des Typs 1991 stürzten insgesamt 292 Starfighter ab.

Zunächst hatte die Luftwaffe vermutet, dass es sich bei den Wrackteilen um die Reste eines weiteren Starfighters handelt, der 1968 an fast der gleichen Stelle abgestürzt war. Einer der beiden Piloten gilt bis heute als vermisst. [/list]

Nordwest-Zeitung 11. Juni 2008
Viele Grüße aus dem Norden

Hans

2

Mittwoch, 11. Juni 2008, 16:28

Das war die 24+08 mit der c/n 8148.
Pilot war Hptm. Joachim Adam.

In meiner Quelle heisst es:

Zitat

A lightning strike during night flying reszulted in possible pilot disorentation;the aircraft was abbandoned and crashed into the river Weser estuary.Hptm. Joachim Adam ejected safely but drowned after landing.


Tragisch so etwas.......

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Balu der Bär« (12. Juni 2008, 21:45)


3

Mittwoch, 11. Juni 2008, 23:25

Zitat

Original von Balu der Bär
Tragisch so etwas.......


Trug der Hauptmann eine Schwimmweste ? Das wäre dann doppelt tragisch ...

Gruß

Dirk
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

4

Donnerstag, 12. Juni 2008, 17:57

Interessante Frage, auf die ich leider keine genaue Antwort weiss..... :leider:

Aber es ist in diesem Zusammenhang ist es vielleicht von Interesse, von einem anderen Unfall zu berichten, der tiefgreifende Auswirkungen auf das sea survival der Bundesluftwaffe hatte:

Am 18.07.1966 startete Olt. (Oberleutnant) Siegfried Arndt vom JG 71 "R" mit der JA+ 254 (c/n 8078 ) in Wittmund, um auf ein Schleppziel, welches von einer F 86 gezogen wurde, simulierte Angriffe zu fliegen, und diese mittels des Zielfilms auswerten zu lassen.
Olt. Arndt war erst zwei Monate im Einsatzverband, und war deshalb noch nicht qualified auf ein Schleppziel mit scharfer Munition zu schiessen.
Ein weiterer Hintergrund, war, daß das APC (automatic pitch control)- ja der berühmte stick shaker- nach einer Reihe vön teils tödlichen Unfällen deaktiviert worden war.
Während einer dieser runs auf das tow target hatte die Maschine einen pitch up der das Leitwerk in einen stall gerieten liess (das sollte das APC eigentlich verhindern) und der Pilot ausstieg.
Der Ausstieg war soweit erfolgreich, nur ist bis heute unklar, ob der Pilot sich beim Ausstieg verletzte, und deshalb 10 nm vor Helgoland ertrank, oder er seine Überlebensausrüstung nicht richtig angewandt hat.
Seine Leiche wurde etwa einen Monat später an einem Strand angespült.
Der Fall sorgte für jede Menge Aufsehen, und es wurde eine Untersuchungskommission gebildet.Es wurden zahlreiche Mängel aufgedeckt, die wie folgt behoben wurden:

  • Die Nachrüstung der SAR-Helikopter mit ELT-Locatern, welche die Notsender der Piloten lokalisieren können.
  • Die Ausgabe von signalroten Fliegerkombis an das fliegende Personal
  • Die verpflichtende Teilnahme am sea survival course der BW
  • neues Fallschirmgurtzeug,sowuie neue und verbesserte Überlebensausrüstungen , sowie leichter zu bedienende Kappentrennschlösser, welche die bessere Abtrennung der Fallschirmkappe ermöglichten.


Ob jetzt Hptm. Adam mit diesem Training und mit dieser Ausrüstung zu seinem letzten Flug gestartet ist, vermag ich nicht zu sagen.

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Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Balu der Bär« (14. Juni 2008, 08:53)


5

Donnerstag, 12. Juni 2008, 18:46

Interessant...

Erstmal Respekt für diese Ausführungen, die sind mal wieder exzellent und informativ - könnte man schon sagen - mittlerweile ein "Standard" von Dir :thumb: :respect:

Besonders interessant ist die Tatsache, dass es die Stick-Shaker schon 1966 gegeben hat ... :hm: hätte ich echt nicht gedacht...

Gruß

Dirk
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

6

Donnerstag, 12. Juni 2008, 19:16

RE: Interessant...

Zitat

Original von Superburschi
Erstmal Respekt für diese Ausführungen, die sind mal wieder exzellent und informativ - könnte man schon sagen - mittlerweile ein "Standard" von Dir :thumb: :respect:


:bussi: Diesen smilie bekommt nicht jeder, Dirk

Zitat


Besonders interessant ist die Tatsache, dass es die Stick-Shaker schon 1966 gegeben hat ... :hm: hätte ich echt nicht gedacht...


Gab es schon früher, aber ich bin mir nicht sicher, ob es schon in der A- Version verbaut war.

Dieser Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1962 liest sich sehr interessant

Zitat

.......Für diese Deutung sprechen außer den Wahrnehmungen der zivilen Augenzeugen auch die Erfahrungen, die ausgepichte Piloten mit dem Starfighter gemacht haben: Das hochgestreckte Heck der Maschine kann "in überzogenem Flugzustand" eine ",höchst unerwünschte" Reaktion hervorrufen, die im Nato-Fliegerjargon "pitch-up" genannt wird. Dieses Zunftwort umschreibt ein ruckartiges Hochziehen der Flugzeugnase bis zur Senkrechten und darüber hinaus. Zum "pitch-up" kommt es, wenn die Maschine zu schnell oder zu steil hochgezogen wird.

Im "pitch-up" wird die Maschine durch die ungewöhnlich starke Belastung ihrer Konstruktion zerrissen, zumindest beschädigt, oder aber sie gerät ins Trudeln. Im Starfighter, der infolge seiner Heckform beim Steigflug zum "pitch-up" neigt, sind mehrere Sicherheitsautomaten angebracht, damit solche Risiken dem Piloten erspart bleiben.

Oberleutnant Kuebart, einer der vier Toten von Nörvenich, den die US-Fliegerkameraden das "As" und in Erinnerung an den berühmtesten deutschen Weltkrieg-I-Jagdflieger, Freiherrn von Richthofen, auch "the baron" nannten, hatte noch in der Mai-Ausgabe der offiziellen Zeitschrift "Truppenpraxis" die Sicherheitsvorkehrungen beschrieben.

Wörtlich: "Um zu verhindern, daß das Flugzeug jemals in diesen überzogenen Flugzustand (der zum "pitch up" führen kann - Red.) gerät, hat Lockheed eine sogenannte 'Automatie Pitch Control' (APC) eingebaut, die sich als narrensicher erwiesen hat. Meßflügel an der Rumpfspitze messen den Anstellwinkel; wenn dieser eine bestimmte Größe erreicht, wird ein elektrischer Schüttelmotor am Steuerknüppel (,Stick Shaker') ausgelöst."

Die letzte Notbremse: "Wird diese Warnung (durch den Schüttelmotor) nicht wahrgenommen oder ist die Notwendigkeit vorhanden, das Flugzeug noch weiter zu überziehen, wirft endlich ein 'Kicker' den Steuerknüppel mit 35pfündigem Schlag (etwa 16 Kilogramm) nach vorn und bringt das Flugzeug in eine bodenwärts gerichtete Fluglage."

Erprobte Starfighter-Piloten schließen aus den Berichten der Augenzeugen und den letzten Funksprüchen des amerikanischen Schwarmführers Speer, einer der beiden Flügelmänner des Nörvenichschen Kunstflugquartetts habe seine Maschine beim Ansatz zur steilen Kehrtkurve so weit überzogen, daß die automatische "pitch"-Kontrolle die Nase des Flugzeugs nach unten stieß.................


Zumindest bei diesem Unglück vom 19.06.1962 war er schon als Unfallursache in Betracht gezogen worden, und in diesen Absturz waren vier Maschinen des Typs F 104 F verwickelt.
Also nehme ich mal an, daß der kicker bereits mindestens ab der F104 C verbaut worden ist, denn die F entsprach in wesentlichen Teilen der D, die wiederum die zweisitzige Trainerversion der C war!

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7

Sonntag, 15. Juni 2008, 22:16

Das zweite, dort vermutete Wrack, kann nur die TF 104 G 28+21 (c/ n 5951)
von der WaSlW 10 aus Jever!
Das war ein CFIT(controlled flight into terrain) während einer Fassrolle, die die komplette Formation ausführte.
Die Besatzung bestehend aus Olt Rüdiger Kielmann und Fw Joachim Fehring wurde getötet. :sad:

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8

Donnerstag, 8. April 2010, 15:01

Vielleicht kann Kollege Viking01 detaillierter Auskunft geben.......

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9

Donnerstag, 8. April 2010, 15:58

Ich schau heute abend mal, was meine Unterlagen so hergeben...
Viele Grüße



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10

Donnerstag, 8. April 2010, 16:20

Ich schau heute abend mal, was meine Unterlagen so hergeben...

:jubel:

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11

Donnerstag, 8. April 2010, 18:33

Stimmt alles, ich kann nur noch das Datum des Absturzes der 28+21 hinzufügen: 9.10.1968 :leider:
Viele Grüße



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