Zahlen für Nichtflug
Salzburg-stadt (SN). Uschi Binder kann schon wieder darüber lachen, was passiert ist und, dass sie für nichts 14,50 Euro zahlen muss. „Aber ich wundere mich schon sehr “, sagt sie.
Die Fluglinie Ryanair hatte im April angekündigt, ab Juni zwei Mal die Woche die Strecke Salzburg–Bremen ins Programm aufzunehmen. „Salzburg ist vor allem in den kalten Monaten ein wichtiger Flughafen im Ryanair-Streckennetz und ein sehr attraktives Ziel für alle Winterurlauber. Mit der neuen Verbindung Salzburg–Bremen kommt nun eine ganzjährig geflogene Strecke hinzu, die sowohl für Geschäftsreisende als auch Urlauber aus beiden Städten ein Gewinn ist“, hieß es damals.
Eine der Ersten, die bei Ryanair die Strecke nach Bremen gebucht hat, war Uschi Binder. Denn es gilt: Wer früh bucht, zahlt weniger. Im Fall von Uschi Binder waren es 76,48 Euro.
„Wir haben Verwandte in Bremen. Die Verbindung wäre ideal für uns. Deshalb wurde sofort gebucht.“ Die Freude währte nicht lange. Ryanair stellte die Strecke Salzburg–Bremen ein, bevor noch ein einziges Flugzeug zwischen den beiden Städten verkehrte.
Uschi Binder bekam deshalb Post von der irischen Billigfluglinie – und Geld. Exakt 61,98. Per Kreditkarte waren ihr aber 76,48 Euro abgebucht worden. Macht eine Differenz von 14,50 Euro. So viel kostet offenbar das Nichts.
Die SN fragten bei Ryanair nach, warum das alles so ist wie es ist. Also Anruf bei Anja Seugling, Ryanair Sales & Marketing Managerin für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sie verwendet zwei Handys, um auf ihren Reisen in Europa Roaming-Gebühren zu sparen.
Nach dem vierten Anruf ist der Kontakt da und sie erklärt freundlich: „Die 14,50 Euro sind der Betrag für die Reiseversicherung, die Frau Binder abgeschlossen hat. Und zwar mit einem Dritten, der Versicherung!“ – Aber der Flug wurde doch von Ryanair gestrichen. Lässt sich da nichts machen, auch nicht auf dem Kulanzweg? „Nein, leider, wir müssen hart kalkulieren.“
Die Strecke Salzburg–Bremen wurde übrigens schon vor dem Jungfernflug wieder gestrichen, weil es pro Verbindung kaum mehr als fünf Buchungen gab.
Quelle: Salzburger Nachrichten