Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Montag, 31. August 2009, 12:06

Thomas Cook nabelt sich ab

Zitat

Thomas Cook nabelt sich ab

Der Reisekonzern Thomas Cook wird sich voraussichtlich in der kommenden Woche vollständig von Arcandor abnabeln. Die Gläubigerbanken des insolventen Handelskonzerns wollen in den kommenden Tagen die ihnen als Sicherheit überlassenen Thomas-Cook-Aktien an der Börse platzieren, heißt es in Finanzkreisen. Der Verkauf eines größeren Pakets an einen Einzelinvestor scheint damit vom Tisch.

LONDON/FRANKFURT. Die Liste der potenziellen Ankerinvestoren sei immer weiter geschrumpft, berichten gut informierte Kreise. Dagegen sei das Interesse unter institutionellen Anlegern groß, sagte Firmenchef Manny Fontenla-Novoa dem Handelsblatt. Arcandor war mit 53 Prozent Hauptaktionär des nach Tui zweitgrößten europäischen Touristikkonzerns, hatte das an der Londoner Börse notierte Unternehmen jedoch weitgehend eigenständig arbeiten lassen.

Weil es zwischen Arcandor und Thomas Cook weder einen Beherrschungsvertrag noch einen Cash-pool gab, blieb der Reisekonzern von der Insolvenz verschont. Allerdings hatte der damalige Arcandor-Vorstandschef Thomas Middelhoff, um frisches Geld zu bekommen, 44 Prozent der Thomas-Cook-Aktien an Banken und weitere neun Prozent an Anleihegläubiger verpfändet. Weil sie ihre Papiere nach der Pleite von Arcandor nun auf eigene Faust verwerten wollen, hat Arcandors Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg keine Verfügungsgewalt mehr über die Aktien.

Schon vor der Insolvenz des Essener Mutterkonzerns hatten sich mehrere Interessenten für den sich abzeichnenden Verkauf der Thomas-Cook-Mehrheit gemeldet. In Deutschland warf die Handelsgruppe Rewe den Hut in den Ring, um als drittgrößter Reiseveranstalter des Landes mit Marken wie Tjaereborg, DER und Atlas-Reisen das Geschäft auszubauen.

Doch jeder Käufer, der das Arcandor-Paket komplett übernehmen will, müsste nach britischem Börsenrecht allen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Schon bei einer Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte wäre eine solche Offerte fällig. Das erforderte bei einem Börsenwert von aktuell knapp zwei Mrd. Pfund (2,3 Mrd. Euro) tiefe Taschen.

Aus diesem Grund hatten die mit der Aktienplatzierung beauftragten Investmentbanker von Dresdner, RBS und UBS zuletzt Ankerinvestoren für ein Paket von 29,9 Prozent gesucht. Doch die anfangs lange Liste der Interessenten schrumpfte in dem Maße, in dem sich der Kurs der Thomas-Cook-Aktie erholte.

Wenn sich nicht doch noch in letzter Minute ein Investor für ein solches Paket findet, dann sollen, so heißt es in den Finanzkreisen, alle Aktien per Blockhandel innerhalb weniger Stunden an institutionelle Investoren verkauft werden. Die gesamte Transaktion habe einen Wert von knapp einer Milliarde Euro.

Typischerweise sei bei solchen Blockverkäufen mit einem Abschlag auf den aktuellen Aktienkurs zu rechnen. Als Größenordnung seien hier bis zu sieben Prozent zu erwarten. In den Finanzkreisen hieß es, die Börse werde das üppige Aktienpaket verdauen können. Sie sei schließlich seit längerem darauf eingestellt, dass größere Mengen Thomas-Cook-Aktien auf den Markt kämen.

Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa ist optimistisch, dass der Verkauf gelingen wird. "Ich weiß aus Gesprächen mit unseren Aktionären, dass es ein großes Interesse an unseren Aktien gibt", sagte er. Wenn die Aktien des Unternehmens künftig breit gestreut seien, werde es ihm möglich sein, Kapital für größere Zukäufe über die Börse zu bekommen. Fontenla-Novoa würde gerne auf neue Märkte wie die USA und China vorstoßen. Eine größere Übernahme peilt er nach eigenen Worten auch in Deutschland an.

Quelle: Handelsblatt

2

Donnerstag, 10. September 2009, 11:24

Zitat

Banken starten Verkauf von Thomas Cook

Jetzt landen die Reste des Karstadt-Konzerns Arcandor auf dem Grabbeltisch des Finanzmarktes. Die Gläubigerbanken haben den Verkauf eines an sie verpfändeten 43,9-Prozent-Anteils an der Reisetochter Thomas Cook gestartet.

London - Die Gläubigerbanken des insolventen Arcandor-Konzerns haben den Verkaufsprozess für den an sie verpfändeten Thomas-Cook-Anteil gestartet. Die Aktien - Marktwert etwa eine Milliarde Euro - sollen im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platziert werden, wie die BayernLB am Mittwoch mitteilte. Die Bücher seien ab sofort geöffnet.

Thomas Cook nabelt sich damit endgültig von Arcandor ab. Der vor einer Woche als Arcandor-Vorstandschef zurückgetretene Karl-Gerhard Eick nahm am Mittwoch auch als Aufsichtsratschef von Cook seinen Hut. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Michael Beckett. Cook teilte mit, mit dem Verkauf ende auch die vertragliche Beziehung zur bisherigen Muttergesellschaft.

Wie viele Aktien verkauft werden und zu welchem Preis, soll nach Beendigung des Verfahrens mitgeteilt werden und hängt von der Nachfrage ab. Thomas-Cook-Aktien waren am Mittwoch in London in Erwartung der Platzierung um 4,6 Prozent auf 245 Pence gestiegen. Begleitet wird der Prozess von Commerzbank , RBS Hoare Govett Limited und UBS als Joint Bookrunners.

BayernLB, Commerzbank und Royal Bank of Scotland gehören zu den Hauptgläubigern der Thomas-Cook-Mutter Arcandor. Als Sicherheit für Kredite in Milliardenhöhe hatte Arcandor 43,9 Prozent seiner Cook-Anteile an die Banken verpfändet. Nachdem Arcandor in die Insolvenz gerutscht war, hatten die Banken die Verwertung ihres Anteils geprüft.

Mit der Platzierung der gut 376 Millionen Cook-Aktien kommt ein Verkauf an den deutschen Cook-Rivalen Rewe nicht mehr in Frage. Die Rewe, die selbst mit Marken wie Dertour, ITS und Jahn Reisen im Tourismusgeschäft vertreten ist und Cooks Neckermann Reisen Konkurrenz macht, hatte anfangs Interesse signalisiert. Das Management von Cook hatte sich für eine breite Platzierung der Anteile ausgesprochen. Das Geschäft laufe wie geplant, an den Gewinnprognosen werde nicht gerüttelt, teilte der Konzern vor der Platzierung mit.

Als Abnehmer kommen Kreisen zufolge vor allem finanzstarke Fonds in Frage, die sich jeweils weniger als drei Prozent an dem weltweit zweitgrößten Tourismuskonzern sichern dürften. Denkbar sei auch, dass sich wie beim Konkurrenten Tui Hoteliers mit einigen Prozent beteiligen.

Ein Verkauf eines größeren Pakets parallel zu einer Platzierung sei sehr unwahrscheinlich, hieß es. Größter Anteilseigner von Cook nach Arcandor ist der französische Versicherer Axa mit 11,6 Prozent. Weitere 8,8 Prozent liegen bei der BayernLB. Mit ihnen ist eine Arcandor-Anleihe unterlegt, deren Eigentümer sich bisher nicht über eine gemeinsame Verwertung einigen konnten.

Quelle: Manager-Magazin