Convair... ist schon sehr lange Geschichte. Kaum jemand kann sich an diese Firma erinnern, die einst solche Flugzeuge wie den Bomber B-36 oder die Jäger F-102 "Delta Dagger" und F-106 "Delta Dart" entwickelt und in großer Stückzahl an die U.S. Air Force geliefert haben... in den 50er-60er Jahren. Die Firma wurde später von General Dynamics "geschluckt", die mit der F-16 ihren größten kommerziellen Erfolg hatte - und ironischerweise inzwischen ein Teil von Lockheed Martin geworden ist.
Ein weiteres Produkt dieser Firma waren die Convair 240/340/440 "Metropolitan", die zu Beginn der 50er Jahre gemeinsam mit der Martin 202/404 dazu ausersehen waren, die Douglas DC-3 und die umgerüsteten C-47/C-53 Transportflugzeuge aus dem 2. Weltkrieg im inneramerikanischen Kurzstrecken-Flugverkehr zu ersetzen. Beide Flugzeuge, wie auch eine ganze Reihe ausländischer Konstruktionen wie die Iljuschin Il 12/14, die SAAB 92 "Scandia", die spanische CASA 206 Halycon" C 207 "Azur" und andere Maschinen dieser Zeit waren von 2 Kolbenmotoren angetriebene Tiefdecker mit 30 - 50 Sitzplätzen und teilweise einer Druckkabine. Aber diese Flugzeuge kamen zu einer Zeit auf den Markt. als dieser sich wenig später zu wandeln begann und wenig später lösten PTL- und Jet-Flugzeuge auch auf Kurz- und Mittelstrecken diese "klassischen" Kolbenmotor-Airliner ab. Da die Convair-Flugzeuge noch recht neu waren und die Flugzeugzellen nur vergleichsweise wenige Flugstunden absolviert hatten, empfahl sich die Umrüstung dieser Maschinen auf verschiedene PTL-Triebwerke wie das Rolls Royce "Dart", und im Fall der CV 580 Allison 501 D13D/H Turbopropp-Triebwerke. Diese Maschinen hielten sich noch bis Mitte der 60er Jahre bei erstklassigen Fluggesellschaften und verschwanden dann in der Regel zu Airlines und Frachtflug-Gesellschaften in Kanada und in der 3. Welt, wo sie sich teilweise bis über das Jahr 2000 hinaus halten konnten.
Auch die neuseeländische Fluggesellschaft Chatham Airlines war und ist ein Operater dieser Flugzeugtyps. Gegenwärtig leisten die letzten ihrer Convair täglichen Dienst im Inlandsverkehr des Königreiches Tonga. Zu diesem Zweck wurde auf Tonga eine Fililale von Chathams Airlines gegründet, die unter Chatham Pacific firmiert...Dieser Flug könnte so um 2007 passiert sein, als die Convair 580 Flugzeuge noch den alten Firmennamen trugen. Heute ist der Schriftzug "Chathams Pacific" üblich geworden. Ihre neuseeländischen Kennungen (Kürzel ZK) haben die Maschinen bis heute behalten.
Heute haben wir den Rückflug von Fava´u International nach Fua´amotu International Airport zu erledigen. Es ist keine große Sache, möchte man meinen.
Dies ist ein interessanter historischer Platz... Vava´u ... ist eine Inselgruppe "in der Mitte" des Königreiches Tonga, bestehend aus rund 40 Inseln, deren höchste Erhebung 204 Meter beträgt. Die einzige "Stadt" dieser Inselgruppe heißt Neiafu und hat rund 4120 Einwohner, Banken, Schulen, eine Polizeistation und ein Krankenhaus. Die Gegend gilt als sehr reizvoll und zieht Segler aus der ganzen Welt an, sowie auch Tauchtouristen. Auch Kreuzfahrschiffe machen hier Halt.
Unsere Convair 580 ist bereit für den Flug.
Im Hintergrund ist "das Terminal" zu sehen.
Wir rollen ab Richtung Startbahn 8... da niemand anderes da ist kommt die Starterlaubnis zügig.
Der Start verläuft reibungslos, die Startbhan erweist sich als ausreichend lang und ich bin für´s Erste beruhigt.
Das Fahrwerk kommt herein...
Langsam drehen wir auf Kurs Richtung Süden.
Wir verlassen die Vava´u-Inselgruppe...
... und fliegen hinüber zu den Ha´apai-Inseln.
Das Wetter ist seltsam diesig heute und die Sicht eingeschränkt... keiner der strahlenden Sonnentage über den Inseln in der Südsee.
Wir passieren eine Wolkenfront... ob sie uns auch bei der Landung in Fua´amotu Intl. behindern wird? Es gibt dort kein ILS, Anflüge dort sind VOR-DME.
Interessant sind eventuell noch einige Dinge aus der Geschichte. Hier in der Nähe, bei der Insel Tofua begann die berühmte Meuterei auf HMAV "Bounty" am 28. April 1789. Einige Stunden später kamen die loyal gebliebenen Männer um Kapitän Bligh in ihrem offenen Boot auf Tofua an, um sich mit Proviant zu versehen. Sie wurden jedoch nicht mit den Einheimischen handelseinig und in einem Handgemenge wurde einer von Bligh´s Männern, der Quartiermeister der Bounty John Norton, erschlagen. Es begann die epische Fahrt der Crew um Kapitain Bligh in einem offenen Boot, in dem sie von den Meuterern ausgesetzt worden waren durch die damals kaum erforschte Torres-Straße 5.800 km bis nach Timor. Sie erreichten die holländische Faktorei Kupang nach 7 Wochen Fahrt in einem offenen Boot, fast ohne Vorräte und am Rande der totalen Erschöpfung. In dieser Zeit erreichten auch die Meuterer unter Fletscher Christian mit HMAV "Bounty" die Pitcairn-Insel....
Die Insel Tongatapu kommt in Sicht... die größte Insel im Königreich Tonga und das Ziel unserer Reise.
Wir müssen die ganze Insel umrunden, denn der Flughafen Fua´amotu Intl. liegt auf der anderen Seite. Wir wollen auch nicht die Hauptstadt Nuku´ alofa und die Residenz des Königs überfliegen.
Wir kommen zur Landung herein. (Es zeigt sich, das das Modell von Calclassic ein sensibles Höhenruder und eine eigenwillige Trimmung hat. Es wurde für den FS 2002 entwickelt und zwei Mal geupdatet.)
So von vorn zeigt der alte Convair-Airliner seine klassischen Linien.
Wieder einmal etwas hoch.
Na... na... jetzt aber keinenTail-strike bauen...
Wir sind unten. Im Hintergrund ist der "International Terminal" von Fua´amotu Intl. zu sehen.
Am Bahnende schwenken wir zum Domestic Terminal ein.
Wir kommen zum Stehen.
Angekommen. Die eigene Gangway ist ausgefahren und die Passagiere gehen von Bord, während die letzte Checkliste von uns abgearbeitet wird. Ankunft im Paradies... sagen einige Reisende...
Ein Wort zu den verwendeten Addons:
Calclassic Convair CV-580
"Tonga Domestíc" und Fua´amotu Intl. V. 2 von Graham Michael, Pacific Island Simulation
REX 2.0
My Traffic ist zwar installiert, hatte aber mit dem Flug nichts zu tun...
