Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Mittwoch, 13. Juni 2012, 11:45

Schuldenkrise trifft Europas Fluglinien - IATA verdoppelt Verlustprognose

Zitat

Die Schuldenkrise in der Eurozone trifft europäische Fluglinien härter als erwartet. Der Weltluftfahrtverband IATA rechnet derzeit mit nahezu doppelt so hohen Verlusten für Europas Airlines wie noch vor drei Monaten. Die Branche dürfte in Europa in diesem Jahr einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar (rund 871 Mio. Euro) anhäufen, wie der Verband zum Auftakt seines zweitägigen Jahrestreffens in Peking mitteilte. Im März hatten die IATA-Experten noch mit einem Verlust von lediglich 600 Millionen Dollar gerechnet.

«Der Zustand unserer Industrie ist anfällig», sagte IATA-Generaldirektor Tony Tyler auf dem Treffen vor 750 Teilnehmern von Airlines, Flughäfen, Herstellern und Luftfahrtdienstleistern. Der Verband rechnet allerdings weiter damit, dass die Fluglinien weltweit einen Gewinn von drei Milliarden Dollar erzielen werden. Bessere Geschäfte in Amerika sollen höhere Verluste in Europa und geringeren Gewinn in Asien kompensieren. 2011 hatten die Unternehmen der Branche aber noch einen Gewinn von 7,9 Milliarden Dollar eingeflogen.

Die Prognose stehe auf wackligen Beinen und müsse bei einer weiteren Verschärfung der Euro-Schuldenkrise gekappt werden, sagte Tyler. In der neuen Prognose schlugen die gefallenen Ölpreise, ein stärker gewachsenes Passagieraufkommen und das Ende der Talfahrt der Frachtpreise positiv zu Buche. Die positiven Aussichten wurden aber durch die Verschlechterung der Schuldenkrise wieder zunichtegemacht.

Das Wachstum der Nachfrage in Europa soll sich auf 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verlangsamen, nachdem es im Vorjahr noch um 6,7 Prozent zugelegt hatte. «Einige europäische Länder wie Spanien und Großbritannien sind bereits in einer Rezession, und es wird erwartet, dass sich die wirtschaftliche Schwäche im Laufe des Jahres weiter ausbreitet, während sich die Krise in der Eurozone vertieft», heißt es in der aktuellen Prognose.

Risiken seien eine Verschlimmerung der Wirtschaftskrise oder ein neuerlicher Anstieg der Ölpreise wie etwa durch eine Eskalation des anhaltenden Streits mit dem Iran um dessen Atomprogramm, warnte der Verband. «Die Profitabilität der Branche steht auf des Messers Schneide», sagte IATA-Generaldirektor Tyler. Auch nehme der Wettbewerb zu. Er übte scharfe Kritik an der neuen Klimaschutzabgabe, die die Europäische Union einseitig eingeführt hatte. China lehnt die Abgabe ab und erlaubt seinen Airlines nicht, sie zu bezahlen.

BDL: "Deutschland wird abgehängt"

«Wir können uns keine staatlichen Wachstumsbremsen mehr leisten, wenn wir im internationalen Wettbewerb weiter bestehen wollen», erklärte der Präsident des Luftverkehrsverbandes BDL, Klaus-Peter Siegloch, in Berlin. Auch er verlangte ein Ende des EU-Alleingangs beim Emissionshandel und die Rücknahme der deutschen Luftverkehrssteuer auf jedes Ticket. Die IATA-Zahlen machten alarmierend deutlich, wie Deutschland und Europa inzwischen im internationalen Wettbewerb abgehängt würden.

Für das Jahrestreffen wurde der heute mit 300 Millionen Reisenden zweitgrößte Luftfahrtmarkt in China ausgesucht. Er gilt als einer der «leuchtenden Flecken» im weltweiten Luftverkehr. Der chinesische Wachstumsmarkt hat in den vergangenen 30 Jahren um jährlich 17,6 Prozent zugelegt. Von den 877 Millionen Passagieren, die zwischen 2000 und 2015 zusätzlich erwartet werden, fliegen nach Schätzungen mehr als 220 Millionen auf China-Verbindungen. Die Hälfte der Gewinne in der Industrie 2011 wurden von chinesischen Airlines eingefahren.

Quelle: Airliners.de