Jeder PC Pilot sollte für sich - im stillen Kämmerlein - die Kommunikation der Piloten untereinander vor sich sprechen, um der Realtität etwas näher zu kommen. Jede Crew hat dabei, auch abhängig von den Company Vorgaben, ihren eigenen Stil, der aber i.d.R. so abläuft:
Take off:
Zum Lineup steuert zunächst zunächst noch der PIC die Maschine. Falls der "CO" /First Officer den Flug -Leg- durchführen wird (er ist dann der Pilot Flying (PF), übergibt der PIC an ihn die Maschine: "you have controlle". Damit ist der Captain der Pilot not flying (PNF)
Dann wird vom PF der Startschub gesetzt: "take off power set", zunächst kurz auf 50%N1, um zu sehen, ob beide Engines gleichmäßig hochlaufen, danach sofort Take Off Thrust, also ca. 96%N1.
Bei 80 Kts auf dem Speedgauge sagt der PNF "eighty"". Beide Piloten prüfen die getrennten Anzeigen vor ihnen, der PF bestätigt "Checked". In der Regel schaut der PNF beim Startlauf NICHT nach draußen, sondern überwacht die Instrumente.
Bei V1 sagt der PNF "V1", und der PF nimmt die Hand vom Schubhebel. Ein Startabbruch ist jetzt nicht mehr möglich.
Es folgt vom PNF die Ansage " Vr" und der PF rotiert, zieht die Nase auf einen Pitch von ca.17 - 20° nach oben. Das Flugzeug hebt kurz danach vom Boden ab, steigt, wobei sich die Airspeed nur ganz gering erhöht. Manche Flightcrews sagen zu diesem Zeitpunkt nicht Vr, sondern "rotate", was aufs gleiche rauskommt.
Danach wird V2 erreicht, was der PNF ebenfalls ansagt. Der PF hält zunächst die Steigrate von ca 20°, während der PNF meldet: "positiv climb". Darauf gibt der PF den Befehl :"Gear up". Der PNF fährt das Fahrwerk ein, und beobachtet die Kontrollanzeige und bestätigt: "Gear Up, Lights out".Die grünen Kontrollampen des Fahrwerks erlöschen, was sognalisiert, dass das Fahrwerk eingefahren und verriegelt ist.
Sobald etwa 1500" über Grund (AGL) erreicht werden, nimmt der PF den Pitch von ca. 20° auf 10° zurück und reduziert den Schub von Take Off Power (96%N19 auf Climb Thrust (ca 86-88%N1).
Jetzt beginnt die Maschine zu beschleunigen, wobei der PF danach vorgibt: "Flaps Up" oder, je nach Aircraft "Flaps ten", später "Flaps five"...
Zum Thema Steigrate/Pitch: selbstverständlich ist das in der Realität abhängig vom Take Off Weight, Luftdruck/Wetter, Wind, Temperatur und der EPR Limitierung des TRC Systems. Es hängt aber auch mit der
TRIMMUNG zusammen. Im FS sollte die Trimmung vor dem Start immer auf neutral gesetzt werden.Der FS setzt nämlich die Trimmung immer auf etwas positiv, also ca 1. oder sogar 2. Teilstrich über der Trimmanzeigen-Mitte. Das darf NICHT sein.
Die Pitchrate von 20° ist ein Standardwert, der aber bei intensiver Beobachtung der Instrumente variiert werden muß.
Nehmt nach dem rotieren (Trimmung NEUTRAL !) die Nase zuerst auf 20° hoch. Dabei muss der Fahrtmesser beobachtet werden. Normalerweise bleibt er dann auf dem Tempo stehen, der bei erreichen der 20° Steiglage angezeigt wurde. Die Maschine beschleunigt dann (fast) nicht mehr, sondern hält die Airspeed unter gleichzeitiger enormer Steigrate.. Sollte jedoch die Speed abfallen (manche Primary Displays im FS zeigen zusätzlich einen Beschleunigungs - oder Verzögerungspfeil an), dann sollte der Pitch etwas (!) reduziert werden, also z.B. gefühlvoll auf ca 17° zurücknehmen.
Natürlich ist dieser Standardwert immer abhängig vom Flugzeugtyp und von der Programmierung der Maschine. Und, noch ganz wichtig, wenn ihr mit vollen Tanks startet, müßte eigentlich die Werte V1, Vr und V2 höher liegen, als bei leeren Tanks im Simulator. In der Realität werden diese wichtigen Werte gewichtsabhängig (unter Wetterabhängig) immer (!) für den Start individuell ermittelt.
Wer also bei vollen Tanks (also hohem Startgewicht) stur bei 150kts rotiert, und nicht erst bei 159kts, der braucht sich nicht zu wundern, wenn die Maschine danach bei 20° Pitch in der Leistung (Steigleistung) zusammenbricht und an Tempo verliert.
Solltet ihr beim Start die Maschine nicht vom Boden hoch kriegen, dann wäre einfachheitshalber der Joystick, hier die Höhenruderachse, wieder auf etwas (!) mehr Empfindlichkeit zu stellen.
Selbstverständlich kann man die Maschinen auch zum Start "vortrimmen". Aber, wer da keine Übung hat und und nach dem Rotieren bemerkt, dass die Steigrate immer steiler wird (bei nicht veränderter Steuerhornlage)und die Airspedd in den Keller geht, der muss dann rasch und gefühlvoll die Trimmung sofort verändern, was aber viel, sehr viel Übung und Finderspitzengefühl erfordert. Zwar übernimmt später (!!!) der Autopilot (AP : ALT) diese Trimmfunktion, aber man müsste normalerweise den Vogel immer ohne AP beherrschen, trimmen auf saubere Fluglage, gleichmäßige Höhe und oder später koordinierter Sinkflug.
Wenn ihr das Flugzeug von Hand völlig "vertrimmt", und dann den AP aktiviert, dann stabilisiert dieser bestmöglich wieder die Fluglage. Aber wehe, der AP schaltet sich durch einen defekt (oder bei einem Adventure automatisch ab), dann geht die Post ab. Überall hin, nur dahin nicht, wo ihr es haben wollt... Denn meistens spring die Trimmung auf Euren -verstellten - Bereich zurück.
Deshalb nochmals: Trimmung auf neutral