Wer weis heute noch etwas über die deutschen Kolonien in der Südsee... Ein Teil von Papua-Neuguinea sowie umliegende Inseln waren in der Tat vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg deutsche Kolonie.
Madang wurde 1886 als Friedrich-Wilhelmshafen gegründet und war 1892-1899 "die Hauptstadt" einer deutschen Kolonie namens Kaiser-Wilhelm-Land, die durch die deutsche Handelsgesellschaft "Neuguinea-Kompagnie" in Berlin verwaltet wurde. Zu den Besitzungen zählten neben einem Teil des heutigen Neu-Guinea noch die Inselgruppe des Bismarck-Archipels und die nördlichen Salomonen-Inseln, Palau, die Karolinen und Mariannen. 1899 musste das Deutsche Reich diese Kolonie aus Prestigegründen übernehmen, denn die Handelsgesellschaft machte gewaltige Verluste. Damit wurde auch die Hauptstadt nach "Neu Pommern" (heute Neubritannien) verlegt. Dort entstand die Siedlung Herbertshöhe (Kokopo). Mit Beginn des ersten Weltkrieges war es allerdings mit der deutschen kolonialen Herrlichkeit sehr schnell vorbei. Aber eine ganze Reihe deutscher Namen haben die Zeiten überdauert. Im 2. Weltkrieg lieferten sich auf Neuguinea Japaner gegen vereinte australisch-neuseeländisch-US-amerikanische Streitkräfte von 1942-1945 erbitterte Gefechte und die lebensfeindlichen Bedingungen im Jungle und die bis 4.500 hohen Berge sowie das unberechenbare Wetter wurden für hunderte Flieger beider Seiten zu einer genauso tödlichen Herausforderung wie die Kämpfe selbst. Die Insel gilt bis heute als eine gewaltige Halde von Wracks und leider zieht das nicht nur reguläre Besucher, Forscher und Museumsmitarbeiter an, sondern auch Altmetallhändler, Souvenirjäger und sonstige Geier.
Heute ist Madang eine quirlige Stadt, und mit knapp 28.000 Einwohnern, Einkaufszentren und einem wundervollen Golfplatz...
http://www.madangtourism.com/
Der Flughafen von Madang ist nicht besonders groß, hat nur eine Bahn und kann von Maschinen bis zur Größe der Boeing 737 angeflogen werden. Wir werden heute mit einer Maschine der Fluggesellschaft "Solomons" unsere Reise nach Rabaul fortsetzen.
Schau an... eine Embraer 170. Die Zeiten, als die Air Niugini allein hier mit sehr alten Fokker "Fellowship" unterwegs war, scheinen vorbei zu sein.
Der Flughafen ist gerade ausreichend für Flugzeuge dieser Art. Als Pilot hat man hier bei Start und Landung nichts zu verschenken. In der
Morgendämmerung geht das Beladen und der Passagieraustausch recht schnell vonstatten.
Noch immer finden sich eine Reihe von Oldtimern die Dienst für örtliche Goldminen, Plantagen und auch für die christlichen Missionare verrichten.
Da beim jüngsten Regen ein Teil der Taxiway unterspült worden ist, rollen wir über die Bahn an das Ende der 07...
Das Personal des Towers hat um diese Zeit nicht viel zu tun und interessiert schaut man dem Start des neuen Vogels zu.
Die Start-Freigabe ist erteilt und los geht es...
Man sieht, die Bahn ist nicht übermäßig lang und wir sind weit unter der maximalen Startmasse, da es zu unserem nächsten Etappenziel nur knapp 450 Meilen sind und wir nicht bis zur Halskrause tanken mussten.
Wir verlassen die langgestreckte Bucht von Madang...
Endlich unterwegs. Man muss den Morgen nutzen, bevor die große Hitze einen lähmt... und die Luftfeuchtigkeit hier in der Südsee natürlich.
Im Hintergrund befindet sich Karkar Island.
Der Tower-Lotse schaut ein letztes Mal hinter uns her... Im Hintergrund ist übrigens ein Vulkan aktiv... nichts Besonderes in dieser Gegend.
Die Passagiere sehen ebenfalls auf die Bucht von Madang herunter.
Im Hintergrund die Finisterre-Range...
Wir passieren Long Island (nix New York, gibt es hier auch...)
Umboi Island ist bereits zu sehen.
Wir überfliegen Cape Gloucester auf Neubritannien (New Britain). Der Flugplatz dort unter gehörte mal den Japanern und hatte den Namen Tuvulu. Am 26. Dezember 1943 begann die Operation "Backhander", eine Seelandung amerikanischer Streitkräfte bei Cape Gloucester deren Ende mit der Eroberung des Kaps und des Flughafens am 31. Dezember 1943 endete. Sie war der Anfang vom Ende des wichtigsten japanischen Stützpunktes der Japaner in dieser Gegend... Rabaul.
Wir fliegen an der Westküste von Neubritannien entlang...
Tallasea und Magna Point werden überflogen.
Gut 85 Meilen entfernt vion Tokua beginnt der Landeanflug, als wir gerade den Flugplatz Sule passieren.
Es geht tiefer und tiefer. Langsam kommen wir aus den Wolken heraus.
Plantagen und kein Jungle...
Schon wieder ein aktiver Vulkan, der Tavuvur!
Wir kommen zur Landung herein.
Hier in Tokua ist die Landebahn auch nicht von üppiger Länge. Es gilt, möglichst wenig davon zu verschenken. Der Tower-Lotse sieht den Neunankömling.
Angekommen... Der Rest ist Routine.
Nachdem wir die gesamte Bahn benötigt haben, müssen wir drehen.
Wir rollen die Bahn hinab.
Nun wird es an der Zeit, die Bahn zu verlassen...
Ankunft auf em neuen Flughafen von Rabaul. Der alte "japanische" ist bei einem Vulkanausbruch zerstört wordn.
Rabaul... war lange Zeit die "Hauptstadt der Insel" Neubritannien. Heute hat sie nach mehrfachen Zerstörungen durch Vulkanausbrüche viel von ihrer Bedeutung an die Nachbarorte verloren. Ursprümglich hieß sie Simpsonhafen. (bis 191
. Bis zum Vulkanausbruch des Matupit 1937 war die Stadt der größte Ort auf der Insel und bis 1945 die Hauptstadt.
Im 2. Weltkrieg war die Stad hart umkämpft. Am 23. Januar 1942 unterlag die kleine australische Garnision der 8. Regionalarmee der Japaner. Diese bauten die Stadt nicht zuletzt mit Hilfe von Kriegsgefangenen aus Singapur zu einer Festung und einem riesigen, teils unterirdischen Versorgungslager aus. Mehr als 500 Kilometer Tunnel entstanden in der Umgebung der Stadt und diese nahmen Nachschublager, Truppenzwischenlager und Lazarette auf. Ferner gab es Flugplätze mit insgesamt 5 Landebahnen, einen großen Kriegshafen und eine Station für Wasserflugzeuge. Bis zu 200.000 Mann waren hier stationiert und von hier aus starten die japaner zu ihren Angriffen auf Neuguinea und die Salomonen. Die Amerikaner umgingen Rabaul auf ihrem Weg zu den Philippinen. Erst 1945 wurde der Stützpunkt zurückerobert.
Heute hat die Stadt von ursprünglich rund 15.000 Menschen nur noch weniger als 4.000, bedingt durch mehrere Vulkanausbrüche und starke Zerstörungen.
http://www.glamm.de/
http://www.pacificislandtravel.com/png/a…tin/rabaul.html
(Anmwerkung: Die Fluggesellschaft "Solomons" fliegt leider nicht nach PNG/Papua Neuguinea, sondern nur von Australien direkt zu den Salomonen. Das habe ich aber erst mitbekommen, nachdem "die Bilder im Kasten waren." Ich hoffe, trotzdem ist es akzeptabel. Es könnte ja irgendwann sich einmal etas bei der Routenführung dieser Airline verändern.)
Der Bericht entstand ausnahmsweise im FS X.
Die Flughäfen sind in den Paketen "Raw Grit" und "Extreme Bushtrekker" von Pacifik Island Simulation enthalten.
http://www.islandsim.com/index2.html
Die ERJ 170 stammt von Feelthere/Wilco.
Dieser Bericht dient auch für einen ersten Test von REX 2