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Pionier Claude Dornier bekommt Museum in Friedrichshafen
FRIEDRICHSHAFEN (dpa) - In Friedrichshafen am Bodensee hat mit dem ersten Spatenstich der Bau des Dornier-Museums begonnen. Initiator ist die gleichnamige Stiftung ihres Gründers Silvius Dornier. Der 80-Jährige ist der älteste noch lebende Sohn des Konstrukteurs Claude Dornier (1884-1969). Er will in dem Museum direkt neben dem Rollfeld des Flughafens 100 Jahre Firmengeschichte sowie die Historie der Luft- und Raumfahrt präsentieren. Die Eröffnung des Hauses mit 5600 Quadratmetern Fläche auf einem 25 000 Quadratmeter großen Grundstück ist für März 2009 vorgesehen.
Die Sammlung soll historische Flugzeuge umfassen sowie Modelle, Fotos und Unterlagen, um die technischen Entwicklungen zu dokumentieren. Forschern wird ein Archiv zur Verfügung stehen. Claude Dornier war 1910 als Konstrukteur zum Luftschiffbauer Ferdinand Graf Zeppelin (1838-1917) nach Friedrichshafen gekommen. Dort schuf er 1913/1914 die Abteilung «Do», die als Keimzelle des deutschen Flugzeugbaus gilt. Silvius Dornier kündigte an, dass in dem Museum auch Pionierleistungen anderer Firmen zu sehen sein sollen. «Auch den Konkurrenten gebührt Achtung und Respekt».
Gut für die Region, und ein weiteres lohnendes Ausflugsziel
Hintergrund: Claude Dornier hat deutsche Luftfahrtgeschichte geschrieben
Claude Dornier hat die Luftfahrtgeschichte des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Geboren am 14. Mai 1884 in Kempten im Allgäu war der Konstrukteur nach dem Maschinenbaustudium in München 1910 zu Ferdinand Graf von Zeppelin nach Friedrichshafen gekommen. 1913 richtete er bei dem Luftschiffbauer die Abteilung «Do» ein. 1914 gründete Dornier seine eigene Firma und entwickelte als erster Metallbau-Konstruktionen anstatt der bis dahin üblichen Holz-Bauweise. Seinen Ruhm begründete er mit der Flugbootfamilie «Do-Wal» und «Do-X».
Nach dem Ersten Weltkrieg wich Dornier nach Altenrhein am schweizerischen Bodenseeufer aus, weil die Siegermächte den Flugzeugbau in Deutschland einschränkten. Dort hob 1929 die zwölfmotorige «Do-X» mit Platz für 150 Passagiere erstmals ab. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Dornier-Werke in Friedrichshafen zur Rüstungsfirma, bis Bomben das Unternehmen in Schutt und Asche legten.
In der Nachkriegszeit ließ Dornier zunächst in Spanien produzieren. In Deutschland begann der Neuanfang am Bodensee und im bayerischen Oberpfaffenhofen. Dort startete 1956 die einmotorige Kurzstartmaschine «Do-27» zum Jungfernflug, seine erste Eigenentwicklung nach dem Krieg. In den 1960er Jahren gelang Dornier der Einstieg in die Raumfahrt. Mit 85 Jahren starb der Konstrukteur 1969 im schweizerischen Zug.
Die Erben zerstritten sich, so dass Daimler-Benz 1985 die Mehrheit der Dornier Luftfahrt GmbH übernahm. Das Endes des Dornier-Flugzeugbaus kam 2002, als das Unternehmen, inzwischen im Besitz des US-Regionalflugzeugbauers Fairchild, insolvent wurde. Teile von Dorniers Lebenswerk leben jedoch weit verzweigt weiter. So ist die Satelliten- und Militärtechnik im heutigen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS aufgegangen.
Quelle :
aero.de
Website des Claude Dornier Museums
Claude Dornier bei Wikipedia
Dornier-Werke bei Wikipedia
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