BREMEN / HANNOVER (dpa) - Der Billigflieger TUIfly gibt den Standort Bremen im April 2008 auf. Betroffen seien rund 100 Beschäftigte, mit denen derzeit Gespräche geführt würden, sagte der Sprecher der Fluggesellschaft, Herbert Euler, am Dienstag in Hannover und bestätigte damit einen Bericht des «Weser Kuriers». Das Unternehmen wollte noch keine Angaben machen, ob es einen Stellenabbau geben wird.
Der Betriebsrat geht davon aus, dass die Angestellten an anderer Stelle eingesetzt werden. TUIfly hat auf dem Bremer Flughafen eine Maschine fest stationiert und fliegt derzeit auf neun verschiedenen Strecken. Zu den Zielen zählen Antalya, Kos und Fuerteventura.
Grund für das Aus des Standortes sei nicht die neue Konkurrenz von Ryanair, sagte Euler. Der irische Billigflieger biete ganz andere Ziele an. «Der Markt war schon immer in Bremen sehr schwierig.» Die Flieger seien zwar recht gut gebucht, aber dafür seien «große Anstrengungen» nötig.
Die Sprecherin des Bremer Flughafens, Kristina Költzsch, erklärte, es sei noch zu früh, um über Auswirkungen der Schließung zu spekulieren. Wichtig sei, dass TUI als Reiseveranstalter weiterhin von Bremen aus Flugreisen plane. «TUI wird nach wie vor versuchen, dort ein Angebot zu platzieren», betonte Euler. Es gebe bereits Gespräche mit anderen Fluggesellschaften.
TUIfly war zu Jahresbeginn aus der Verschmelzung des Billigfliegers HLX und der Chartertochter Hapagfly entstanden. Konkurrenten, die früher große Kontingente bei Hapagfly gebucht hatten, waren nach der Umbenennung abgesprungen. Das Unternehmen plant, die Zahl der TUIfly-Flugzeuge in Deutschland bis zum Sommer 2008 von 55 auf 49 zu reduzieren. Bei TUIfly sind insgesamt 2400 Menschen beschäftigt.