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Montag, 7. Juli 2008, 16:29

TUI hebt Preise an

TUI hebt Preise an

Urlaub wird teurer: Deutschlands führender Reisekonzern will die gestiegenen Kerosinpreise an seine Kunden weitergeben. Vor allem für Mittelstreckenflüge soll künftig mehr gezahlt werden. Die Airline Swiss hingegen plant anderes.

Urlaube in Mittelstrecken-Zielen - also in Ländern wie Spanien, Tunesien oder Ägypten - würden im Schnitt 2,9 Prozent teurer, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher bei der Vorstellung des Winterkatalogs 2008/09 im Ostseebad Boltenhagen. Bei weiter entfernten Zielen sei das Bild gemischt: Während Kunden etwa für Reisen nach Sri Lanka, Kenia oder Australien deutlich mehr bezahlen müssten, verbilligen sich Reisen nach Brasilien oder in die USA dank des starken Euro. Urlaube in Deutschland würden um 1,8 Prozent teurer.

Auch Deutschlands zweitgrößter Reiseanbieter Thomas Cook hatte kürzlich Preisanhebungen angekündigt und will etwa bei Neckermann-Reisen teilweise auf billigere Hotels ausweichen. "So etwas werden wir nicht machen", sagte Böttcher. TUI profitiere von seinen exklusiv angebotenen, etwas teureren Hotels. Bei den Treibstoffkosten sei der Konzern zu drei Viertel durch Termingeschäfte abgesichert. "Abstriche bei der Marge wird es nicht geben", versicherte der TUI-Manager.

"Mit der aktuellen Buchungssituation bin ich sehr zufrieden. Ich rechne in Deutschland im Sommergeschäft mit einem Umsatzplus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte Böttcher. Der Konzern verkaufe überwiegend lukrative Pauschalreisen. Das im Vergleich zum Vorjahr geringere Wachstum hänge mit der Reduzierung von Kapazitäten zusammen. TUI hatte die Flotte der Fluglinie TUIfly um acht Maschinen verkleinert und verzichtet zunehmend auf "Last-Minute-Angebote" mit hohen Rabatten. Zur Entwicklung des in der Londoner TUI Travel gebündelten Reisegeschäfts will sich das Unternehmen am 14. August äußern.

Die Vorausbuchungen für den Winter seien gut angelaufen, sagte Böttcher. Wachstumstreiber seien - wie bei anderen Veranstaltern - sogenannte Bausteinreisen, bei denen sich Kunden den Urlaub selbst zusammenstellen. Bei TUI können Urlauber unter 1,5 Millionen Flugverbindungen von 22 Gesellschaften und 6700 Hotels auswählen. "Wir wollen uns damit ein größeres Stück vom Kuchen abschneiden, der in den letzten Jahren immer bedeutender geworden ist", sagte Böttcher. Unverändert im Trend seien All- inclusive-Angebote - bei jedem vierten verkauften Badeurlaub seien sämtliche Speisen, Getränke und Aktivitäten am Zielort im Preis inbegriffen.

Im Gegensatz zu der Einschätzung von TUI-Deutschland-Chef Böttcher sieht die Fliglinie Swiss kaum Spielraum, die gestiegenen Kerosinkosten an die Kunden weiterzugeben: "Auf der Langstrecke holen wir etwa ein Drittel unserer Mehrkosten wieder rein. Doch innerhalb Europas ist dies nur in geringerem Ausmaß oder gar nicht möglich. Hier sind die Preise generell bereits stark unter Druck", sagte Swiss-Chef Christoph Franz der "WirtschaftWoche". Swiss ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa.

Zur Kostendämpfung will Swiss auch die Lieferanten einbinden. "Der höhere Ölpreis belastet die ganze Wertschöpfungskette Flug. Doch die Fluglinien tragen das Marktrisiko fast allein", sagte Franz. "Das müssen wir ändern." Zudem profitiere die Swiss von Termingeschäften der Lufthansa, mit denen sich der Konzern gegen plötzliche Schwankungen absichert. "So trifft uns der Ölpreis zwar, aber im vollen Umfang erst mit Verzögerung. Das gibt uns Zeit, zu reagieren."

Die hohen Kerosinpreise sind im reinen Fluggeschäft inzwischen der größte Kostenfaktor vieler Fluggesellschaften. In den vergangenen Monaten hatten mehrere Airlines angekündigt, ihre Flotten wegen der Kostenentwicklung reduzieren zu wollen. In Deutschland hatte nach TUI und Air Berlin zuletzt die Lufthansa-Beteiligung Germanwings erklärt, vier von derzeit 29 Flugzeugen zum 1. November abzugeben.

Quelle: FTD