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Samstag, 27. Januar 2007, 10:03
Zitat
Flughafen Wien: "Richtlinie betrifft uns nicht"
VON OLIVER GRIMM (Die Presse) 26.01.2007
Wien-Schwechat meint, dass die Gebühren schon jetzt EU-konform sind.
WIEN. Gelassen nimmt Herbert Kaufmann, Vorstandssprecher der börsenotierten Flughafen Wien AG, die Ankündigung der Europäischen Kommission auf, die Gebühren fürs Starten, Landen, Parken und Einchecken per EU-Richtlinie zu regulieren. "In Österreich wird das zu keiner Veränderung führen", sagte Kaufmann zur "Presse". Hierzulande sei bereits ein "funktionierendes Regulierungsmodell" in Kraft. Seit dem Jahr 2001 erhöhe der Flughafen Wien die Gebühren weniger stark, als die allgemeine Inflationsrate beträgt: "Dadurch ist es de facto zu einer Absenkung der Tarife gekommen".
Das Modell stelle die Fluggesellschaften zufrieden, darum sei es erst im Vorjahr bis 2009 verlängert worden.
Die Kommission hat am Mittwoch angekündigt, die Gestaltung der Flughafengebühren transparenter zu gestalten. So soll in jedem Mitgliedsstaat ein Regulator eingerichtet werden. Gebührenerhöhungen sollen nur zulässig sein, wenn sie genau begründet und aufgeschlüsselt werden. Laut Fluglinien-Lobby IATA liegen 15 der 25 teuersten Flughäfen der Welt in der EU. Wien nimmt dabei Rang 16 ein.
Flughafen-Wien-Chef Kaufmann meint, dass die Richtlinie noch heuer in Kraft treten könnte: "Es wird ja schon seit über zwei Jahren darüber verhandelt."
Die führende heimische Fluglinie Austrian begrüßt den EU-Vorstoß, wenngleich Sprecher Johann Jurceka bestätigt, dass die Gebühren in Wien "günstiger werden". Alles in allem aber machen die Bodenabfertigungskosten für die Austrian eine ziemlich große Summe aus: Bei einem Nettoumsatz von 2,4 Mrd. Euro zahlte der Konzern 2005 weltweit 453,9 Mio. Euro Gebühren.
