Messerschmitt Bf 109 G-2 "schwarze 6"
Ihr Dasein am Boden fristet nun auch die Bf 109 G-2, mit der Werknummer 10639, die im September oder Oktober 1942 in Leipzig bei Erla gebaut wurde. Ihre Übernahme in die Luftwaffe fand am 13.10.1942 statt. Mit dem Stammkennzeichen PG + QJ wurde sie am 21.10.42 an die 8./JG 77 übergeben, wo sie als "schwarze 6" Dienst tat. Über Afrika wurde sie schon im November von einer Curtis P-40 beschädigt. Ihr Pilot, Heinz Lüdermann, landete in Gambut/Nordafrika, wo die Maschine am 13.11.1942 in britische Hände fiel. Ein knappes Jahr später kam die Messerschmitt nach Liverpool und wurde zwischen Februar 1944 und November 1945 ausgiebig erprobt. Danach wurde sie eingelagert und nur 1953 kurz ausgestellt.
Im Jahr 1961 sollte sie wieder flugfähig gemacht werden. Diese Restaurierungsaktion endete aber im Chaos und richtete mehr Schaden an, als der Luftkampf. Alle möglichen Fremdteile wurden eingebaut, Originalteile beschädigt und das Projekt schließlich aufgegeben. Mit einem fiktiven Anstrich ausgestattet wurde die "vergewaltige" Maschine ausgestellt.
1972 machte sich ein anderes Team von Restauratoren ans Werk, die Messerschmitt endlich wieder in die Luft zu bringen. In Kooperation mit unzähligen Firmen in Europa gelang das Vorhaben schließlich in den Neunziger Jahren. In ihrem ursprünglichen Wüstenanstrich und als "schwarze 6" war sie der Star auf vielen Flugtagen rund um die Welt.
Am 12. Oktober 1997 kam es in Duxford zur Katastrophe, als die Maschine bei einem Absturz schwer beschädigt wurde. Nur knapp entging das gute Stück der Schrottpresse und man entschied sich, eine erneute Restauration in Angriff zu nehmen. Obwohl die Wiederherstellung in praktisch flugfähigen Zustand nun abgeschlossen ist, wird sich der Jäger wohl nicht mehr in die Lüfte erheben, da das britische Verteidigungsministerium beschlossen hatte, es von jetzt an als Ausstellungsstück in ein Museum zu geben.
Am 9. 3. 2002 wurde die "schwarze 6" nach Hendon gebracht, wo sie derzeit unter der linken Tragfläche einer B-17G, in der Halle des "Bomber Command" steht. Später soll ihr Umzug in die, in der Entstehung begriffenen, "Milestones of Flight"-Halle erfolgen.
Quelle:
http://www.adlertag.de/heute/museum.htm
Gruß
Hans-Jürgen