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Freitag, 6. Oktober 2006, 09:44

Ein irrer Ire

Ein irrer Ire



Er schreckt vor keinem Spaß zurück, um die Konkurrenz schlecht zu machen und für sein Unternehmen zu werben. Hemdsärmelig und lautstark hat sich Ryanair-Chef Michael O’Leary zur Galionsfigur der Billigflieger stilisiert – nun holt er zum größten Coup aus.


LONDON. Viel Feind’, viel Ehr’. Michael O’Leary hat schon so manchen Streit vom Zaun gebrochen. Er schmäht Konkurrenten, prophezeit der Branche ein Blutbad, überzieht Flughafenbetreiber mit Klagen und tritt Regierungen und der Europäischen Kommission auf die Füße. All das hat dem Rüpel der Luftfahrtbranche nicht geschadet – im Gegenteil, es brachte ihm viel kostenlose Publicity.

Jetzt legt er sich mit dem Establishment seiner Heimat Irland an. Vier Tage nach dem Börsengang der nationalen Fluggesellschaft Aer Lingus macht er ein Übernahmeangebot für das Unternehmen, das er jahrelang erbittert bekämpft hat. Das ist ein Schock für die Manager der Airline, die mit den Millionen aus dem Börsengang ihre schönen Expansionspläne in die Tat umsetzen wollten. Und eine Blamage für die Regierung, die sich nun von Opposition und Gewerkschaften vorhalten lassen muss, ein nationales Juwel ohne Not geopfert zu haben.

Doch O’Leary hat noch nie den Kampf gescheut, sich von Hindernissen abschrecken lassen oder sich um ein politisch korrektes Verhalten geschert.

Der etwa 1,78 Meter große Mann, der gerne Schlabberjeans und Billigturnschuhe trägt, lässt die neuen Flugrouten in die Alpen für die Wintersaison mit Blondinen in Bikini und Skibrillen bewerben und rühmt sich, er habe die Ryanair-Markenfigur erstmals mit erkennbaren Brüsten ausgestattet. Ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung beharrt er darauf, nicht mehr als vier angemeldete Behinderte pro Flug mitzunehmen und die Kosten für die Bereitstellung von Rollstühlen als Zuschlag auf alle Tickets umzulegen. Allerorten geriert sich der 45-Jährige als Kämpfer gegen Bürokratie und Abgaben. Auch nach der Aufdeckung des britischen Terrorkomplotts gegen Transatlantikflüge ist er der Erste, der gegen die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen polemisiert und der Regierung wegen der Kosten mit Klage droht.

„Ich bin halt im Herzen ein irischer Bauer“, tönt O’Leary. Tatsächlich wuchs der Mann, dem für Fotografen keine Pose zu albern ist, auf einer Farm auf. Als eines von sechs Kindern galt das Motto: „Wer nicht schnell isst, hungert.“

Bauernschläue beweist er auch später – zum Beispiel, als er seinen Mercedes als Taxi anmeldet, um im chronisch verstopften Dublin auf der Taxispur schneller voranzukommen. Seine Schulausbildung ist jedoch elitär: Ein Jesuiten-Kolleg besucht er als weiterführende Schule und studiert dann am Trinity College in Dublin.

In seinem ersten Job als Wirtschaftsprüfer lernt er Tony Ryan kennen, den Gründer einer kleinen privaten Fluggesellschaft. Doch bevor er bei ihm anheuert, macht er schon seine erste Million als Immobilienentwickler. „Ich dachte immer, die erste Million würde so sein wie ein multipler Orgasmus – aber nichts da“, erinnert er sich später in einem Zeitungsinterview, wie üblich nicht um flotte Sprüche verlegen.

Bei der Fluggesellschaft Ryanair, die er seit 1994 führt, hat er sich an zwei Vorbildern orientiert. Zum einen an Herb Kelleher, dem Erfinder des Geschäftsmodells Billigflieger. Er hat die US-Firma Southwest Airlines konsequent zum Kostenführer gemacht. Und O’Leary holte sich im Gespräch mit ihm Ideen für Ryanair. Das andere Vorbild ist der englische Vollblutunternehmer Richard Branson, von dem sich O’Leary abschaute, wie man sich als Firmenchef mit verrückten Marketingideen teure Werbekampagnen spart. Wie Branson für Virgin steht O’Leary heute für Ryanair – obwohl er nicht der Firmengründer ist, sondern als Angestellter anfing und mit seiner rüpelhaften, scharfsinnigen und konsequenten Art erfolgreich wurde.

Auch wenn Ryanair in Sachen Flugpreise und Rentabilität zum Maßstab für die ganze Branche in Europa aufgestiegen ist, selbst O’Leary greift mal daneben. So hat er sich bis August geweigert, die Firma gegen steigende Ölpreise abzusichern. Kurz darauf tat er es dann doch auf dem Niveau von 73 Dollar. Später sanken die Ölpreise dann unter die Marke von 60 Dollar.

Für O’Leary wäre der Kauf von Aer Lingus der größte Triumph – auch wenn nicht alle Analysten seiner Logik folgen können. Im Angebot an die Aktionäre sieht er Ryanair schon auf Augenhöhe mit den großen europäischen Luftfahrt-Gruppen wie Air France/KLM und Lufthansa/Swiss/SAS. Doch bis dahin wird er noch einige Widerstände zu überwinden haben. Den Widerstand der Aer-Lingus-Manager, die das Unternehmen nicht im Abwehrkampf gegen Ryanair börsenfähig saniert haben, damit es nun eine Tochter des ewigen Konkurrenten wird. Den Widerstand der Gewerkschaften, die dazu beigetragen haben, den Ex-Sanierer Willie Walsh von weiteren Einschnitten bei Aer Lingus abzuhalten. Und den Widerstand der Regierung, die klar macht, dass sie sich nicht von ihrer Sperrminorität trennen wird.

Jetzt ist ein neuer Michael O’Leary gefragt: ein diplomatischer, ein kompromissfähiger, ein integrationswilliger.

Michael O’Leary

1961: Er wird im County Cork als Sohn einer irischen Bauernfamilie geboren. Er besucht das von Jesuiten geführte Clongowe’s Wood College und beginnt nach dem Schulabschluss ein Studium als Wirtschaftsprüfer am Dubliner Trinity College.

1985: Er startet seine Karriere bei der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Dort lernt er als Steuerberater Tony Ryan kennen, den Gründer der verlustreichen irischen Fluggesellschaft Ryanair.

1988: Er wird nach kurzer Selbstständigkeit Assistent von Ryan.

1994: O’Leary wird Vorstandschef von Ryanair.

2003: Er übernimmt den Konkurrenten Buzz von KLM.

Quelle: Handelsblatt

2

Freitag, 6. Oktober 2006, 09:51

RE: Ein irrer Ire

Irgendwie lässig der Typ...auf jeden Fall hat er einen starken Einfluß auf die Fliegerei :yes:

:bier:
Gruß


3

Freitag, 6. Oktober 2006, 10:11

Ob der aber immer gut ist :hm:
Geiz ist nicht immer Geil, denn irgent wer zahlt die Zeche auch wenn es lange dauert. :sad:

Viele Grüße Karl

4

Freitag, 6. Oktober 2006, 10:25

Für ihn und seine Aktionäre schon, für die Passagiere : naja.

Wer sich auf einen Flug mit zB Ryan einäßt weiß ja was ihn erwartet. Viele nehmen das ja auch bewußt in Kauf und profitieren von den niedrigeren Preisen.

In der aktuellen FlugRevue steht ein sehr interessanter Artikel über "Billig-Terminals". Also Flughäfen bauen eigene Piers speziell für Billigflieger. Diese Terminals sind dann aber auch sehr spartanisch eingerichtet, kein Imbiß, keine Toiletten, keine Gepäckförderbänder, automatischer Check-In, über den Apron zu Fuß zum Flieger, über Treppen in den Flieger, also alles sehr simpel. Kaum Service => weniger Gebühren für die Airlines.
Das muß man halt mögen oder in Kauf nehmen....
(Flugrevue 10/2006, Seite 74ff)

HIER ein Teil des Artikels, in englisch zwar aber trotzdem sehr interessant

:bier:
Gruß


G-RYAN

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5

Freitag, 6. Oktober 2006, 13:44

:hm: Da ich sehr oft mit O´leary´s Ryanair nach Schweden reise,hoffe ich doch sehr, das es noch aufwärts mit meiner Favoriten Fluggesellschaft "Ryanair" geht. :lol:
Und von Air Lingus will ich gar nicht profitieren bzw. gutes erörtern. :nein: Naia. :muede:

:bier:
"Viele Menschen ertragen keine Kritik,
die wenigsten tragen jedoch keine Schuld,
die meißten überschätzen ihr können,
und alle stehen zu keinem Kompromiss!"


Es schrieb und half,
- Gabriel- :tag:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »G-RYAN« (6. Oktober 2006, 13:45)


6

Montag, 25. Juni 2007, 08:18

Ab Oktober Verbindung nach Prag

Aero.de berichtet folgendes :


Zitat

Ryanair fliegt ab Oktober nach Prag

PRAG - Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair wird einem Bericht der tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" zufolge ab Oktober von Prag aus Verbindungen zu fünf europäischen Zielen anbieten. Wie das Blatt in seiner Samstagsausgabe berichtet, hat Ryanair entsprechende Slots am Prager Flughafen "Ruzyn International Airport" beantragt.

Nach Angaben der Zeitung wird es von Prag aus jeweils eine tägliche Verbindung nach Weeze bei Düsseldorf, Dublin, Eindhoven und Bournemouth geben. Zudem soll drei Mal pro Woche Stockholm angesteuert werden. Ryanair, welche in Tschechien bereits täglich Brünn mit London-Stansted verbindet, wollte den Zeitungsbericht nicht kommentieren.

Mit Ryanair verschärft sich der Konkurrenzkampf unter den Billigfluggesellschaften, die nach Prag fliegen. So verbinden beispielsweise schon easyJet, bmibaby und Jet2.com die tschechische Hauptstadt mit dem Vereinigte Königreich.
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

G-RYAN

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7

Montag, 25. Juni 2007, 08:36

RE: Ab Oktober Verbindung nach Prag

Zitat

Original von ubootwilli
Aero.de berichtet folgendes :


Zitat

Ryanair fliegt ab Oktober nach Prag

PRAG - Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair wird einem Bericht der tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" zufolge ab Oktober von Prag aus Verbindungen zu fünf europäischen Zielen anbieten. Wie das Blatt in seiner Samstagsausgabe berichtet, hat Ryanair entsprechende Slots am Prager Flughafen "Ruzyn International Airport" beantragt.

Nach Angaben der Zeitung wird es von Prag aus jeweils eine tägliche Verbindung nach Weeze bei Düsseldorf, Dublin, Eindhoven und Bournemouth geben. Zudem soll drei Mal pro Woche Stockholm angesteuert werden. Ryanair, welche in Tschechien bereits täglich Brünn mit London-Stansted verbindet, wollte den Zeitungsbericht nicht kommentieren.

Mit Ryanair verschärft sich der Konkurrenzkampf unter den Billigfluggesellschaften, die nach Prag fliegen. So verbinden beispielsweise schon easyJet, bmibaby und Jet2.com die tschechische Hauptstadt mit dem Vereinigte Königreich.


Tolle Nachrichten :luxhello:
"Viele Menschen ertragen keine Kritik,
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die meißten überschätzen ihr können,
und alle stehen zu keinem Kompromiss!"


Es schrieb und half,
- Gabriel- :tag:

Speed_Bird

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8

Sonntag, 14. Oktober 2007, 22:36

Hallo :tag:

Es geht noch ein wenig mehr, O´Leary plant Transatlantikflüge.... :thumb:

Zitat

Ego Air - O`Leary plant Airline für Transatlantikrouten



LONDON -
Der Chef der irischen LowCost Airline Ryanair, Michael O´Leary, plant das Geschäftsmodell der Gesellschaft auf Transatlantikstrecken zu übertragen.
Am Rande einer Pressekonferenz sagte O´Leary, dass er bereits Sondierungsgespräche mit amerikanischen Flughafenbetreibern geführt habe.
Dennoch seien die Planungen erst in einem sehr frühen Stadium. Die neuen Routen sollten zudem nicht von Ryanair,
sondern von einem eigenen, neu zu gründenden Unternehmen geflogen werden.

Er könne sich vorstellen, die Boeing 787 oder den Airbus A330 auf den Routen einzusetzen. Doch seien derzeit die Anschaffungspreise für diese Modelle noch zu hoch,
als dass eine Aufnahme des LowCost-Geschäfts auf Langstrecken wirtschaftlich Sinn mache.
"Die Flugzeugpreise befinden sich derzeit auf einem absoluten Hoch und könnten wieder um 30 bis 40 Prozent nachgeben", so O´Leary.
Gespräche mit Airbus oder Boeing hätten noch nicht stattgefunden - und würden auch erst "beim nächsten Ausverkauf angesetzt".



Weiter geht´s bei aero.de

:bier:
Grüsse,
Steve