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Freitag, 3. November 2006, 16:30

Airbus das Produkt ist so schlecht nicht, aber die Manager.....

Airbus: Flug ins Ungewisse

Airbus vermeldet neue Milliardenaufträge und Kooperationen. Nach Krise klingt das nicht. Dennoch sind die Mitarbeiter wie gelähmt.

Wäre der A380 ein Politiker, er wäre längst abgetreten. Im Machtkampf zwischen den Fraktionen aus Deutschland und Frankreich zerrieben und außerdem viel zu teuer. Aber gerade die Kosten sind es, die den Flieger am Leben halten. Airbus hat Milliarden Euro in seine Entwicklung gesteckt und will ihn nun nicht einfach so begraben. Außerdem: Das größte Passagierflugzeug der Welt hat immer noch das Zeug, die Lufthoheit zu erobern.

Wie sonst sollte man das Vertrauen der australischen Fluggesellschaft Qantas erklären? Die Australier haben vergangenen Sonntag acht A380 im Wert von zwei Milliarden Euro bestellt. Mit kleineren Flugzeugen erobert Airbus derzeit den Wachstumsmarkt Asien. China allein hat in den nächsten 20 Jahren einen Bedarf von 2700 bis 2900 Flugzeugen. Und Airbus will möglichst viele davon liefern.


Bis 2009 wird dafür in China eine Endfertigung aufgebaut. Dort bauen Chinesen zusammen, was von Europa aus verschifft wird: Rümpfe, Flügel und Fahrwerk für den Mittelstreckenjet A320. So profitieren auch die deutschen Mitarbeiter vom Engagement in Fernost. Der befürchtete Technologietransfer rückt in den Hintergrund.

Die guten Nachrichten überwiegen also wieder, wenn es um den europäischen Flugzeugbauer geht. Dennoch wächst die Angst der 55.000 Mitarbeiter. Noch scheint der Vorstand keine Details zum Sanierungsplan „Power 8“ beschlossen zu haben. Den Arbeitsplatz garantiert das nicht. Manche sorgen sich um ihre zukünftigen Aufgaben, viele sogar um den Standort.


Selbst der Betriebsrat mag einen Stellenabbau nicht mehr ausschließen. „Die Zeit der harten Entscheidungen wird kommen“, sagt Rüdiger Lütjen. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats in Deutschland ist sich sicher: „Einen gewissen Preis müssen wir Mitarbeiter trotz aller Managementfehler zahlen.“ Noch Anfang Oktober wollten sich Betriebsrat und Gewerkschaft auf keine Diskussion über Arbeitsplätze einlassen. Das ist nun vorbei.

Auf europäischer Ebene stimmen sich die Betriebsräte über ihr weiteres Vorgehen ab – auch beim Thema Entlassungen. Die Unternehmensführung hat Arbeitsgruppen eingerichtet, die auf Hochtouren an der zukünftigen Organisation des Unternehmens Airbus arbeiten. 16 Standorte wollen dabei berücksichtigt werden, „die Sorge vor dem Wandel ist groß“, sagt Lütjen.

Aber auch die Arbeitnehmervertreter haben eingesehen: Es gibt keine Alternative. Zu groß waren die Managementfehler, die das Unternehmen in die Krise gestürzt haben. Die Folgen können selbst neue Milliardenaufträge nicht bremsen. Mit falschen Lieferversprechen, mit Abstimmungsfehlern zwischen deutschen und französischen Ingenieuren, mit einem panischen Festhalten am Zeitplan ist zu erklären, warum der Airbus A380 noch immer nicht zu seinen Kunden fliegt. Heute wissen die Mitarbeiter von Nordenham bis Puerto Real, dass nicht das Flugzeugprojekt, sondern das Management größenwahnsinnig gewesen sein könnte.

Die Diskrepanz zwischen Auftragslage und Gewinn drückt die Stimmung. „Wir haben Arbeit für fünf Jahre“, sagt Lütjen, „welches Unternehmen kann das schon von sich behaupten.“ Dennoch zwingt die Lieferverspätung – statt wie geplant 26 Flugzeuge kann Airbus im nächsten Jahr nur einen A380 ausliefern – den neuen Chef Louis Gallois zu einem harten Sanierungskurs.


Seine Ziele: Zwei Milliarden Euro sparen, neue Modelle in fünf statt in sieben Jahren entwickeln, die Herstellung auf nur noch wenige Produktionsorte konzentrieren. Zwei Milliarden Euro - soviel spart Airbus sicher nicht nur am Büromaterial ein.


Es geht an die Substanz, es geht um Arbeitsplätze. Wenn in den nächsten Wochen über die Jobs der Ingenieure, Flugzeugmechaniker und Tischler verhandelt wird, dann hofft Lütjen auf Vorstand Gallois. Er habe schon als Chef der französischen Staatsbahn SNCF gezeigt, dass er Wert legt auf den sozialen Dialog.


Die Kosten außer Acht lassen kann aber selbst Gallois nicht. Das wissen auch die Mitarbeiter. Und davor haben sie Angst. Allen guten Nachrichten zum Trotz.




Quelle: zeit.de

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Montag, 6. November 2006, 09:49

RE: Airbus das Produkt ist so schlecht nicht, aber die Manager.....

..ein wahres Wort ...
Gruß


Speed_Bird

Chicago Bear

wcf.user.posts: 2 787

Wohnort: Kirchberg

Beruf: Zerspaner

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3

Montag, 23. April 2007, 17:51

Airbus sichert sich 51-prozentige Mehrheit an neuem Werk in China

Hallo :tag:

Nun ja, Airbus macht ernst mit dem Endmontagewerk in China:

Zitat

Airbus sichert sich 51-prozentige Mehrheit an neuem Werk in China

PEKING (dpa) -
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat sich mit 51 Prozent die Mehrheit an seinem geplanten neuen Endmontagewerk in China gesichert.
Die restlichen 49 Prozent hält das neu gegründete chinesische Unternehmen Tianjin Zhongtian Aviation Industry Investment Company,
berichtete der Geschäftsführer des chinesischen Flugzeugkonzerns China Aviation Industry (AVIC II), Zhang Hongbiao, l
aut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua vom Montag. Ab 2009 sollen in Tianjin die ersten Airbusse vom Typ 320 hergestellt werden.

Hinter dem neuen Unternehmen, das mit einem registrierten Kapital von 300 Millionen Yuan (30 Millionen Euro) als Partner in dem Joint Venture mit Airbus auftritt,
stehen Tochterunternehmen von AVIC II, die Tianjin Bonded Zone Investment und der andere chinesische Flugzeughersteller AVIC I.
Ab 2011 sollen in dem dritten Endmontagewerk von Airbus, das zugleich das erste außerhalb Europas ist,
insgesamt vier Airbus 320 pro Monat fertig montiert werden.
Die gesamte Investition wird auf acht bis zehn Milliarden Yuan (umgerechnet bis zu eine Milliarde Euro) geschätzt.



Quelle: aero.de
Grüsse,
Steve