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Montag, 17. Juli 2006, 19:35

Nicht dumm von Air Berlin Altaktionären oder?

Altaktionäre machen Kasse bei Air Berlin
Der Börsengang von Air Berlin verlief alles andere als glücklich: Erst wurde er verschoben, dann der Ausgabepreis gesenkt und schließlich landete die Aktie auch noch im Minus. Nicht ganz unschuldig daran waren offenbar die Altaktionäre, die sich reihenweise von ihren Beteiligungen getrennt hatten - um anschließend zu günstigeren Kursen wieder einzusteigen.



HB FRANKFURT. Wie aus einer Pflichtveröffentlichung in der "Börsen-Zeitung" vom Freitag hervorgeht, trennten sich Altaktionäre nach der Erstnotierung im Mai von insgesamt gut 10 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft. Der Erlös dürfte sich bei dem damaligen Kurs von gut 11 Euro je Aktie auf etwa 70 Mill. Euro belaufen haben.

Die Aktie von Air Berlin war kurz nach der Erstnotierung auf Grund zahlreicher Verkäufe unter den Ausgabepreis von 11,25 Euro gefallen. Am ersten Handelstag, dem 11. Mai, waren 12,6 Mill. Papiere gehandelt worden. Allein 6 Mill. Papiere gingen auf das Konto der ausgestiegenen Altaktionäre. Aktuell liegt der Kurs bei um die 10 Euro.

Der Pflichtanzeige zufolge reduzierten mit Ausnahme des Air-Berlin-Chefs Joachim Hunold und des Reise-Unternehmers Johannes Zurnieden (Phönix-Reisen) die fünf anderen langjährigen Eigner Rudolf Schulte, Severin Schulte, Werner Huehn, Hans Joachim Knieps und die Ringerike GmbH ihre Anteile. Der Streubesitz erhöhte sich damit auf rund 70 Prozent. Wie aus der aktuellen Übersicht über die Aktionärsstruktur auf der Web-Seite von Air Berlin hervorgeht, haben anschließend alle fünf ausgestiegenen Aktionäre wieder einen Teil der Papiere zu dem dann gesunkenen Kurs zurückerworben.

Holpriger Weg zur Börse

Das unmittelbar nach dem Börsengang verkaufte Volumen entspricht etwa dem Anteil, der ursprünglich bei dem Börsengang von den Altaktionären als Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) an Investoren verkauft werden sollte. Aufgrund der schleppenden Nachfrage für die Air-Berlin-Aktien wurde diese Option bei der Zuteilung der Aktien aber nicht ausgeübt.

Aus der Platzierung von gut 40 Mill. Aktien nahm Air Berlin nach Abzug aller Kosten knapp 200 Mill. Euro ein. Eine ähnlich hohe Summe floss an die Altaktionäre. 40 Mill. Euro zahlte Air Berlin für Werbung und Banken.

Air Berlin hatte für den Börsengang wegen der schleppenden Nachfrage die ursprüngliche Preisspanne gesenkt. Eigentlich wollte die Fluggesellschaft bis zu 17,50 Euro pro Papier erlösen. Doch die kurz zuvor präsentierte Bilanz 2005 hatte die Anleger verschreckt: Vor Zinsen und Steuern lag das Minus bei 5 Mill. Euro; netto verlor die Fluggesellschaft sogar 116 Mill. Euro.

Der zumindest teilweise Ausstieg der Air-Berlin-Altaktionäre steht im krassen Gegensatz zum Durchschnitt der deutschen Vorstände, Aufsichtsräte sowie deren Angehörigen. Denn diese haben in den vergangenen Wochen so stark in Aktien der eigenen Unternehmen investiert wie zuletzt Anfang September 2003.

Das geht aus Berechnungen des Forschungsinstituts für Asset Management (Fifam) an der RWTH Aachen hervor, die das Handelsblatt im Rahmen des Insider-Barometers alle zwei Wochen in Zusammenarbeit mit Commerzbank Private Banking veröffentlicht. Das Insider-Barometer war zuletzt auf 131,09 Punkte gestiegen. Noch vor zwei Wochen lag es bei 113 Punkten, vor vier Woche nur bei 100 Punkten. "Die Firmeninsider haben den Kursrutsch so massiv wie vorher lange nicht zum Einstieg genutzt", sagte Fifam-Experte Olaf Stotz.

Was Air-Berlin-Aktionäre zu denken geben sollte

Unternehmenslenker erhöhen ihre Beteiligung am eigenen Unternehmen, ehe die Kurse steigen. Bahnbrechend in diesem Zusammenhang war die Studie "The Information Content of Aggregate Insider Trading" von Professor Nejat Sehun von der Universität von Michigan. Sehun hatte rund 60 000 Insider-Transaktionen von 1975 und 1981 untersucht und dabei zum einen den Zusammenhang zwischen diesen Transaktionen und entsprechenden Kursreaktionen hergestellt. Zusammengefasst lässt sich wissenschaftlich beweisen, dass Unternehmenslenker ihre Beteiligung am eigenen Unternehmen abstoßen, ehe die Kurse fallen.

Quelle: Handelsblatt

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Montag, 17. Juli 2006, 19:39

RE: Nicht dumm von Air Berlin Altaktionären oder?

Ja, zuerst abstoßen und dann billig nachkaufen...auch um den Kaufpreis im Schnitt zu senken ;)

Wenn sei denn auch nachkaufen wollen/können :lol:
Gruß