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Cockpit: Luftfahrt-Sicherheit in Russland katastrophal
Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) hat der russischen Zivilluftfahrt hinsichtlich der Sicherheit ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Hauptgründe seien Mängel in der Ausbildung, veraltete Flugzeuge und fehlendes Geld für die Wartung, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg.
Das Sicherheitsniveau in der russischen Luftfahrt ist nach Einschätzung der Pilotenvereinigung Cockpit katastrophal. «Noch schlechter ist es nur in Afrika», sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg der Nachrichtenagentur dpa. Mangelnde Ausbildung, veraltete Maschinen und fehlendes Geld für die Wartung seien die Hauptgründe. Bis auf die großen internationalen Flughäfen sei auch die Technik am Boden schlecht. Besonders problematisch seien die kleineren Flughäfen in der Provinz.
Die Fluglotsen seien schlecht ausgebildet, sagte Handwerg, der selbst Pilot ist und russische Flughäfen kennt. «Wenn Sie in die Provinz kommen, kann kaum jemand englisch.» Für den Inlandsverkehr sei das aber wohl nicht so wichtig, denn da werde russisch gesprochen. Auch Disziplinlosigkeit des Personals komme vor. Gelegentlich seien komplett überladene Maschinen unterwegs.
Problematisch sei zudem eine juristische Besonderheit: «Russische Meteorologen haften für den Wetterbericht persönlich», berichtete Handwerg. Die Folge sei, dass die Wetterkundler sehr konservativ arbeiteten und ständig gefährliche Wetterlagen mit Sturm und Hagel voraussagten, um auf der sicheren Seite zu sein - «das ist kontraproduktiv, wenn auch gut gemeint».
Auch der Präsident Dmitri Medwedew hatte am Donnerstag den maroden Zustand der russischen Luftflotte und den schlechten Ausbildungsstand des Personals kritisiert. Am Mittwoch war ein Flugzeug nordöstlich von Moskau abgestürzt. Falls russische Firmen keine sicheren Flugzeuge bauen könnten, müssten sie diese im Ausland kaufen, sagte Medwedew an der Absturzstelle. Allein in den vergangenen drei Monaten waren in Russland bei drei Flugzeugabstürzen mehr als 60 Menschen gestorben.
«Sicherheit kostet einfach Geld», sagte Cockpit-Sprecher Handwerg. Es sei zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Russland nun etwas unternehmen. Leider geschehe das meist nur, wenn der Druck wachse. «Solange nichts passiert, werden die Mahner nicht ernst genommen.» Es müsse an allen Stellen gearbeitet werden, um die Sicherheitslage zu verbessern, meinte der Fachmann.
Quelle: Airliners.de
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (14. September 2011, 12:45)
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Das staatliche Register zählt heute über 5700 Zivilflugzeuge, aber bestenfalls 2500 davon sind im Einsatz. Die übrigen haben ihren Zenit überschritten und sind irreparabel. Der Großteil der Maschinen in Russland ist zwar nicht im Rentenalter, auf jeden Fall jedoch hochbetagt. Im Durchschnitt sind die Langstreckenflugzeuge beinahe 20 und die Flugzeuge für den Inlandsverkehr an die 30 Jahre alt.
Insgesamt verfügen unsere Fluglinien laut Schätzungen von Experten über höchstens zehn Prozent an modernen Maschinen sowohl aus der einheimischen als auch aus der ausländischen Produktion. Die überwiegende Mehrheit ausländischer Maschinen, die für russische Airlines fliegen, sind Gebrauchtware... Der Grund ist klar: Neue Technik ist für viele, selbst große Gesellschaften viel zu teuer. Die Steuern und der Zoll machen beinahe 40 Prozent des Gesamtwerts aus.
Gebrauchtflugzeuge sind viel billiger. So ist eine Boeing 737 der Generation Classic je nach Alter und technischem Zustand für fünf bis 15 Millionen Dollar zu haben. Zum Vergleich: Die Preise für neue Modelle beginnen bei 50 Millionen Dollar. Die Leasingkosten einer Maschine betragen 100 000 bis 300 000 Dollar im Monat...
Viele Fluggesellschaften weigern sich in Russland kategorisch, Linienflugzeuge bei einheimischen Produzenten in Auftrag zu geben: Die meisten Flugzeuge, selbst relativ neue russische Maschinen wie die Tu-204 und die Tu-214 stehen ähnlichen ausländischen Flugzeugen nach und sind den internationalen Ansprüchen nicht gewachsen, so dass sie nur für den Inlandsverkehr taugen. Zudem ist ihr Betrieb viel teurer. So ist der Treibstoffverbrauch einer Tu-154M um 15 000 Dollar höher als bei der europäischen A-320; die Il-96 verbrennt fast 50 Prozent mehr Kerosin als die amerikanische Boeing-767. Das aber ist heute, angesichts des dramatischen Preisanstiegs bei Flugzeugtreibstoff, der allein im letzten Jahr doppelt so teuer geworden ist, ein entscheidendes Argument.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mabae« (14. September 2011, 23:33) aus folgendem Grund: Ergänzung
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