Hi Rainer,
uff das wäre einiges zum schreiben, um das Tutorial fachlich oder technisch zu überarbeiten und etwas auszuschmücken. Ich gebe dir wenigstens ein paar Tips, die du, wenn du möchtest ergänzen kannst. Generell kann man dein Tutoriel technisch massiv aufarbeiten, um dann aber wirklich nur gezielt mit kleinsten Kommentaren technisch korrekt zu sein. Eine kleine Umschreibung kann neben dem Erwähnen einer Bezeichnung eines Hebels sogar noch informationen transportieren, somit zu einem prima tutorial werden. Ich finde du hast zwar Bauteile benannt, aber eben nur das. Ein kleiner Abschweif (gesprochen dauert das ja nur Sekunden) schadet hier nicht. Um mir etwas Arbeit zu ersparen lege ich dir die technisch hochwertige Dokumentation zum Addon, sowie einen Blick in das Herstellerforum ans Herzen. Dort gibt es sehr gute Themen, die das Know how der Entwickler und des gesamten teams und der Kunden wiederspiegeln. Dort ist alles zu finden was du brauchst.
Ich würde mit dem essentiellen beginnen, dem richigen Einstellen der FSX- Einstellungen gemäss dem Spitfire Handbuch des Entwicklers. Sind die Voreinstellungen nicht korrekt, macht die Spitfire wie du sagst nicht nur keinen Spass, sondern die Gemischregelung des Aggregats funktioniert nicht wie sie soll bis hin zu Fehlfunktionen im weiteren Betrieb. Übrigens heisst der Gemischhebel in dieser Spitfire Autogemischhebel, den du mechanisch auch reich oder arm vorspannen kannst. Den Rest übernehmen die Höhendosenregler selbständig. Ist die Maschine nun im FSX geladen, würde ich mit den flugzeugeigenen Menues beginnen. Im Maintenance hangar lässt sich vorab schonmal die Basismaschine konfigurieren. Es ist hier essentiell, welche Propelleranlage installiert ist. Es stehen für die Mk II folgene Anlagen zur Verfügung: MERLIN XII ENGINE / de HAVILLAND 20 DEGREE PCP 2-POSITION, ADJUSTABLE AIRSCREW; or ROTOL 35 DEGREE CONSTANT-SPEED AIRSCREW. Seit einem update wurde für die MkII nachträglich um die die aus der Mk I stammende WATTS OR WEYBRIDGE 20 DEGREE FIXED-PITCH AIRSCREW zur Auswahl erweitert. Du solltest erwähnen das du hier letzteren Typ installiert hast. Diese feste Zweiblatt-Holzluftschraube ist nicht statisch verstellbar. Sie lässt sich auch im Betrieb nicht aus dem Cockpit heraus durch den Propellerverstellhebel per druckbeaufschlatem Öl des Triebwerks verstellen.
Diese Propelleranlage ist:
-> Die mit der geringsten Eigenmasse
-> Mit einem grossen Einstellwinkel voreingestellt, um eine kalkulierte Mindestforwärtsfahrt im Reiseflug zu gewährleisten
-> Für grössere Flughöhen konzipiert, sonst eher uneffizient und anfällig für Überdrehzahl des Triebwerks wenn man das Flugprofil schlecht anpasst
-> Erzeugt im Standschub ein hohes mechanisches Drehmoment auf mechanische Teile
...
Warum ist das wichtig zu wissen?
Weil sich diese Propelleranlage negativ auf die Performance beim Startlauf auf der Rollbahn auswirkt. Sind die Aussentemperaturen/Dichtehöhe des Startflugplatzes sehr hoch, die Flugzeugmasse hoch und die Piste recht kurz wirst du sehen was ich meine. Die benötigte Startstrecke kann sich gegenüber anderer Propelleranlagen (bei gleichem Motor) maximal sogar verdoppeln. Die Propellersteigung ist sehr gross, die erreichte Drehzahl bei zulässiger Einstellung des Leistungshebels wird etwa zwischen 2000- 2300 RPM liegen. Manch einer könnte meinen das Triebwerk läuft nicht richtig, doch es tut es. Das Drehmoment ist bei weniger Vortriebswirkung entgegen eines auf kleiner Einstellung betriebenen Verstellpropellers massiv höher, und dennoch geht nix voran.
Diese Unteschiede zeigen sich schon beim Anlassen des Motors. Um eine möglichst geringe, aber stabile Warmlaufdrehzahl am Schubhebel einzustellen, muss bei deinem Propeller etwas mehr Leistung stehen. Die Luftschraube "schaufelt" wesentlich mehr Luft nach hinten als ein auf kleiner Steigung angelassener Einstellpropeller.
Was nicht stimmt ist dein Merlin "7" Motor
, in dieser Mk IIa des addons ist ein Merlin 12 installiert. Bei deiner Instrumenten und Schalterbenennung stimmen die Aussprache der Druckeinheit "psi" und Brennraumdirekteinspritzungs- Einrichtung "primer" nicht. Die Position der Radiatorklappe des Glycol und Motorölkühlers erwähnst du nicht, diese muss ganz auf sein. Die pneumaische Anlage der Mk IIa könntest du als wichtig beschreiben, denn sind die Pressluftspeicher drucklos, funktionieren die Radbremsen, Landeklappen und bei der Mk IIa das Einziehfahrwerk nicht. Real werden diese Druckspeicher vor dem Betrieb mit Pressluft befüllt, hier kann man es be zu geringem Systemdruck im addon menue mit einem Mausklick auffüllen. Der Motoranlassvorgang muss mit gezogenem Höhenruder und gerasteter Parkbremse, sowie den Bremsklötzen durchgeführt werden. Lässt du den Merlin an mit leeren Druckspeichern, zieht die Bremse nicht un bei zuviel Gas beim ersten Anlassen, springt der Flieger über die Bremsklötze. Gleichzeitig hat die Aggregat- betriebene Pneumatikpumpe die Druckspeicher gefüllt und die Bremswirkung kommt auf einen Schlag. Rums und der Propeller schlägt in den Acker. Das wars dann.
Bei diesem historischen Flugzeug ist eine 12/14V Bordstromanlage eingebaut, die Batterie ist permanent "heiss" in das System geschaltet und durch kein Relais bzw Hauptschalter getrennt. Alles was du an Stromverbrauchern in Betrieb hast, zieht den Akkumulator leer, selbst die Fahwerkspositionsanzeige. Deswegen werden die Navigationslichter, Radios, etc erst betrieben, wenn der Merlin den elektrischen Generator antreibt. Aber Vorsicht, schaltest du den Generator "auf",wenn das Triebwerk unter ca. 1800 RPM läuft, ist der Generator nicht in den Stromkreis als Spannungsquelle eingebunden. Dessen Relais schaltet erst ab 1800RPM, du kannst das schön sehen, wenn das Voltmeter im Cockpit von der Batteriespannung (ca. 11-12 V, je nach Zustand) auf ca 13,9 V springt. Dann liefert der Generator sie Spannung.
-> Fazit: zu lange im Stand bei niedriger Drehzahl verkokt nicht nur die 12 Brennräume, sondern zieht bei munter aktivierten Verbrauchern die Batterie leer.
Es ist nicht die feine Art den Generator schonmal aufzuschalten bevor der Anlassvorgang beendet ist. Moderne Flugzeuge sind da idiotensicher und das Starterrelais sperrt das Generatorrelais auch wenn der Generatorschalter auf an ist. Bei dieser alten Dame schaltet man erst auf, wenn der Startvorgang beendet ist.
Warum aber mein letzter Satz aber bei deinem Video unrelevant ist:
Weil es keine Mk I ist. Diese wird über einen elektischen Starter angelassen.
Wie du absolut richtig sagst, werden zum Motorstart in der Tat bei der Mk II Treibladungen zündest, und ein hoch verdichtetes Gas schiesst in die Brennräume und drückt die Kolben nach unten. Du hast im übrigen drei Patronen an Bord und der Pilot kann quasi drei Starversuche wagen. Das hätte ich ebenfalls erwähnt
.
So nun kannst du dir aussuchen was du wie verwenden möchtest oder auch nicht, zitiere blos nicht meinen ganzen Mist. Es galt grossteils nur dem Verständniss um das du mit etwas Hintergrundwissen sinnvoll ergänzen kannst
Viel Erfolg, ich bin schon gespannt auf dein neues Werk, du hast es dir ja mit diesem Traumaddon nicht wirlich leicht gemacht