Staatsanwalt ermittelt gegen schwedische Fluggesellschaft SAS
STOCKHOLM (dpa) - Die schwedische Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch in Stockholm Ermittlungen gegen die Fluggesellschaft SAS eingeleitet. Grund sind zwei dramatische Notlandungen innerhalb weniger Tage im dänischen Aalborg und in Litauens Hauptstadt Vilnius, bei denen jeweils das rechte Fahrwerk einer Turbo-Propellermaschine vom Typ Dash 8-Q400 nach dem Aufsetzen gebrochen war. In Aalborg mussten elf Reisende mit leichten Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
SAS kündigte eine «enge Zusammenarbeit» mit der Staatsanwaltschaft an, wies aber den Verdacht zurück, das Unternehmen habe «Gefahren für andere Personen» zu verantworten. SAS hatte nach dem ersten Unfall von einem «isolierten Ereignis» gesprochen und nach dem zweiten wenige Tage später alle eigenen 27 Propellermaschinen vom Typ Dash 8- Q400 bis auf weiteres aus dem Verkehr gezogen.
Sowohl die dänische als auch die litauische Havariekommission nannten als Grund für den Bruch der Fahrwerke Fehler in der Hydraulik. Der kanadische Flugzeughersteller Bombardier hatte nach dem zweiten Unfall weltweit alle Fluggesellschaften aufgerufen, ihre insgesamt 165 Maschinen des Typs vorübergehend am Boden zu lassen. Am Mittwoch erklärte Bombardier, 115 Flugzeuge seien nach den empfohlenen Inspektionen der Fahrgestelle wieder im Einsatz.