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Streit über Hoheitsrechte
Ein griechisches und ein türkisches Militärflugzeug sind am Dienstag über dem Ägäischen Meer kollidiert und abgestürzt. Bei den Flugzeugen soll es sich um ein griechisches Kampfflugzeug vom Typ F-16 und eine türkische Aufklärungsmaschine vom Typ RF-4 gehandelt haben.
Die Kollision habe sich über der Insel Karpathos ereignet, nachdem beide Flugzeuge einander sehr nahe gekommen seien, sagte ein Sprecher des griechischen Verteidigungsministeriums in Athen. Das türkische Fernsehen meldete, der türkische Pilot sei gerettet worden. Das Schicksal des griechischen Flugzeugführers war zunächst unklar.
Medienberichte, wonach es im Zuge eines Abfangmanövers zum Umglück gekommen sei, wurden vom griechischen Verteidigungsministerium dementiert: Es habe keine militärischen Übungen in dem Gebiet gegeben.
"Zusammenstoß während Routinetrainings"
Nach Angaben der türkischen Armee ereignete sich der Zusammenstoß während eines Routinetrainings der türkischen Luftwaffe im internationalen Luftraum. Griechische Kampfflugzeuge hätten sich eingemischt. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, dass der türkische und der griechische Armeechef telefonisch in Kontakt seien, um über den Vorfall zu reden.
Zwischen der Türkei und Griechenland gibt es seit Jahrzehnten einen Streit über Hoheitsrechte in der Ägäis. Die beiden NATO-Staaten werfen einander regelmäßig vor, Scheinkämpfe in der Luft zu provozieren. Dabei fliegen die Maschinen oft sehr dicht.
Experten warnten seit Jahren
Experten warnen seit Jahren, dass es wegen der Häufigkeit dieser Aktionen "früher oder später" zu einem solchen Unfall kommen würde. Auch Fluglotsen hatten auf Grund der zahlreichen Militärflüge und Luftmanöver in den vergangenen Jahren wiederholt vor erhöhter Unfallgefahr über der Ägäis gewarnt.
Quelle : orf.at