Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Dienstag, 29. November 2011, 13:17

American Airlines unter Chapter 11


"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

Magic

Stop pumping the yoke!

wcf.user.posts: 5 972

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

  • Nachricht senden

2

Dienstag, 29. November 2011, 15:25

Schade....aber wohl unvermeidlich.
Nun kann die AMR ihrer Tochter aber einen Weg in eine sonnigere Zukunft weisen...
"Dank" des Chapter 11 Verfahrens kann AA die Rentenkasse kündigen und den Angestellten (und Gewerkschaften) entweder einen neuen Vertrag zu schlechteren Konditionen oder aber den Weg zur Tür zeigen.

Hoffentlich kann der Kahlschlag begrenzt werden.

Ein persönlicher Eindruck...vielleicht hilft das Ganze ja auch das übermäßige Schmieren der Maschinen zu beenden... :D
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

3

Dienstag, 29. November 2011, 21:46

Nun, wenn man als Beispiel die jüngere Geschichte der Delta Airlines mal ansieht, die ja auch unter Ch 11 lange geflogen ist, dann schaun wir mal wie Erfolgreich das wird.

Zur Zeit scheint aber wohl extrem saure Gurkenzeit zu sein... Asträus insolvent, Air Berlin am schwächeln, Thomas Cook unter druck, Pläne von großen Gesellschaften "Billig-Töchter" zu gründen werden auf Eis gelegt, Contact Air in Stuttgart fliegt ab otober 2012 nicht mehr im LH Regional-Verbund (LH hat die Verträge gekündigt, http://www.airliners.de/management/strat…a-vertrag/25816)......

Schaun wir mal....


Gruß


Thorsten

4

Mittwoch, 30. November 2011, 17:51

Zitat

Airlines kämpfen ums Überleben
Harte Konkurrenz bei steigenden Kosten

Mit American Airlines rutscht die drittgrößte Fluggesellschaft der USA in die Insolvenz. Das verwundert kaum: Es herrscht ein heftiger Konkurrenzkampf in der Luft, zudem ist der Sprit rasend teurer. Viele US-Linien schreiben Verluste. Auch in Europa sieht es trübe aus.

Fliegen in den USA kann eine Tortur sein. Die Maschinen sind vielfach alt, der Service bescheiden und die Sitzabstände für großgewachsene Mitteleuropäer eine Herausforderung. Und so heruntergewirtschaftet wie sich viele US-Fluggesellschaften nach Außen hin präsentieren, sieht es auch in den Geschäftszahlen aus: Verluste sind an der Tagesordnung - und Pleiten.

Mit American Airlines hat sich am Dienstag die Nummer drei der Branche in die Insolvenz geflüchtet. Es ist die letzte der großen US-Fluggesellschaften, die sich auf diesem Weg ihrer hohen Schulden und Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern entledigen will. Denn unter dem sogenannten Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrecht hat ein Unternehmen bei Verhandlungen einen besseren Stand.

Die US-Fluggesellschaften stecken in der Zwickmühle: Auf der einen Seite schnappen sie sich gegenseitig mit günstigen Flügen die Passagiere weg. Zum Beispiel kostet der sechsstündige Trip von New York City ins Spielerparadies Las Vegas umgerechnet keine 200 Euro - mit Glück sind sogar noch zwei Nächte im Hotel inklusive. Auf der anderen Seite müssen die Airlines die drastisch gestiegenen Spritkosten verdauen. Alte, spritdurstige Maschinen verstärken das Problem noch.

Allein American Airlines musste in den ersten neun Monaten ein Drittel mehr für Treibstoff berappen als im Vorjahreszeitraum. Die Linie konnte die Ticketpreise aber nur moderat anheben - am Ende stand ein Verlust von stattlichen 884 Millionen Dollar (663 Mio Euro).

Große Rivalen wie Delta Air Lines stehen besser da, weil sie ihre Insolvenz bereits hinter sich haben und bis heute von den durchgedrückten Einsparungen profitieren. Vor allem nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gab es eine Pleitewelle. Die Menschen bekamen regelrecht Angst vorm Fliegen, zudem litt die Wirtschaft unter den Folgen der Attacke und die Geschäftsreisenden blieben aus. Kaum hatte sich die Lage entspannt, stellten die Krisenjahre 2008 und 2009 die Fluggesellschaften erneut auf eine harte Probe.

Auch über dem alten Kontinent haben sich dunkle Wolken aufgetürmt: Der Weltluftfahrtverband IATA sieht die möglichen Gewinne der europäischen Linien im kommenden Jahr von 1,4 Milliarden Dollar auf 300 Millionen Dollar zusammenschrumpfen. Überkapazitäten und steigender Konkurrenzdruck durch die Carrier aus der Golf-Region machen den Branchengrößen das Leben schwer. Gut profitabel sind in Europa derzeit nur Billigflieger wie Ryanair und Easyjet. Die zweitgrößte deutsche Gesellschaft Air Berlin mit ihrem Hybrid-Geschäftsmodell benötigt hingegen dringend frisches Kapital eines externen Investors.

Am besten unter den großen Netz-Carriern schlägt sich noch Europaprimus Lufthansa, der gleichwohl die Bremsklappen ausgefahren hat. Für 2011 kassierte Lufthansa-Chef Christoph Franz bereits das Ziel, den operativen Gewinn von 876 Millionen Euro aus 2010 zu übertreffen; ein hoher dreistelliger Millionenbetrag soll es dennoch im Gegensatz zur defizitären Air France/KLM werden. Die Sorgentochter British Midlands (bmi) soll an British Airways/Iberia verkauft werden, auch für das verlustreiche chinesische Fracht-Joint-Venture Jade wird nach Lösungen gesucht.

Darüber hinaus wurden verschiebbare Investitionen auf Eis gelegt, der Flugplan ausgedünnt und für den neuen Hauptstadtflughafen in Berlin ein neues Billigkonzept für das Kabinenpersonal ausgeheckt. Doch die Zeiten bleiben schwierig: «Der Kostenanstieg bei Treibstoff, Steuern und Gebühren (...) frisst alles, was wir sparen, wieder auf», klagt Franz. Die Lufthanseaten halten sich zugute, mit der vergleichsweise jungen Flotte in Eigenbesitz besonders flexibel auf sinkende Nachfrage auch bei der konjunkturabhängigen Fracht reagieren zu können. Analysten loben beim Kranich zudem die hohe Bilanzqualität und die gute Ausstattung mit liquiden Mitteln. So manche US-Airline dürfte neidisch über den großen Teich schauen.


Quelle: Airliner Net

Das grundlegende Problem ist, es gibt ein viel zu hohes Sitzplatzangebot. Dieses drückt gewaltig auf die Preise und damit auf den Gewinn. :opi:
Sitzplätze in einem Flieger sind eine schnell verderbliche Ware.

Wenn ich mich so auf meinem Heimat Airport umschaue und sehe wie viel Flieger dort ungenutzt parken..... :nein:
Und die fliegen sind auch nicht gerade prall gefüllt. ;(
Die Leasinggebühren, aber laufen weiter, ob das Gerät Kohle verdient oder nicht. Bin gespannt, wem als erster hier in unseren Breiten die Puste (Knete) ausgeht. :hm:

Ist ja nicht wie in den USA mit Gläubigerschutz und so.

Wie Du schon schreibst Thorsten schaun wir mal....... :pfeif:

5

Donnerstag, 1. Dezember 2011, 23:09

Die Leasinggebühren, aber laufen weiter, ob das Gerät Kohle verdient oder nicht.


Hallo Karl,

passend dazu habe ich gerade einen unglaublichen Fred bei airliners.net gefunden.

http://www.airliners.net/aviation-forums…d.main/5320934/

Anscheinend hat AA wohl Maschinen jahrelang in der Wüste geparkt und bis jetzt die Leasinggebühren bezahlt......

Wow....


Gruß

Thorsten

Magic

Stop pumping the yoke!

wcf.user.posts: 5 972

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

  • Nachricht senden

6

Freitag, 2. Dezember 2011, 00:29

Tja...so wird aus "Buy American"..."park American" :weg:
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

gruenerdackel

767 - What else?

wcf.user.posts: 791

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Auch

  • Nachricht senden

7

Samstag, 10. Dezember 2011, 16:03

Auf airliners.net hat jemand eine, wie ich finde, sehr interessante Analyse zum aktuellen AAL Chapter 11 Verfahren gepostet. Hier der Direktlink:

http://www.aviationplanning.com/Images/A…r%20Reality.pdf

Interessant finde ich vor allem die Gründe für das Verfahren. Ich für meinen Teil hätte mit ganz anderen Ursachen gerechnet. Vor allem die Erläuterung

Zitat

[...]the combined weight of a defined benefit pension plan, and heavy corporate debt are now not sustainable due to the near-certainty of permanent and structurally higher fuel costs.[...]


fande ich hoch interessant.


"Der Mensch ist vielerlei. Aber vernünftig ist er nicht." - Oscar Wilde

hasegawa

Anfänger

  • »hasegawa« wurde gesperrt

wcf.user.posts: 2 426

Wohnort: Potsdam, Deutschland und Riga, Lettland

Beruf: Werbetexter

  • Nachricht senden

8

Samstag, 10. Dezember 2011, 21:27

Tja... man muss immer bedenken, das gute Firmen in den USA für ihre Mitarbeiter Rentenpläne erstellen... weil es de facto keine staatliche Rente gibt. American Airlines hat sich aus meiner Sicht also vor allem unter den Schutz von Chapter 11 begeben, um sich vor seinen Rentenzahlungen gegenüber den Mitarbeitern zu drücken... was aus meiner Sicht besonders heimtückisch und schofflig ist. Wenn langjährige Mitarbeiter, die sich auf ihre Rentenvorsorge durch American Airlines verlassen und ihren Eigenanteil bezahlt haben... jetzt nach 30... 40 Jahren Zugehörigkeit vor dem Nichts stehen, weil American Airlines "mal eben schnell beschlossen hat" sich unter Chapter 11 zu begeben und damit die Mitarbeiter um ihre Rente zu betrügen...und deren Eigenanteile zum Rentenplan veruntreut, dann finde ich das heftig und unakzeptabel. Ein Unternehmen, das sich auf diese Art aus seiner eingegangenen Selbstverpflichtung gegenüber den eigenen Mitarbeitern aus der Verantwortung stiehlt, genießt jedenfalls nicht gerade mein Wohlwollen.

Managmentfehler, wie die verfehlte Flottenpolitik, strukturelle und Marketingfehler sowie die Dummheit der Manager, die Gesellschaft gegenüber den Folgen von steigenden Treibstoffpreisen nicht vernünftig abztusichern, werden also mit den Rentenansprüchen der Mitarbeiter bezahlt... und damit das Unternehmen saniert. Interessant und pfui.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (10. Dezember 2011, 21:36)


Viking01

Always Check six!

wcf.user.posts: 6 608

Wohnort: Nähe EDDK

Beruf: Steuergelderausgeber a.D.

  • Nachricht senden

9

Sonntag, 11. Dezember 2011, 14:08

Wie man hier nachlesen kann, verlieren die Angestellten nicht ihre Rente, sie müssen sich allerdings auf Kürzungen einstellen. Die Rentenpläne sind durch entsprechende Versicherungen zum Teil geschützt.
Viele Grüße



If in doubt mumble, if in trouble delegate!
ASUS P8Z77-V Pro, 16GB DIMM DDR3, i7-3770 OC 4,0 GHz, GTX 680 2 GB