Hallo Dirk!
Sorry, wenn meine Kritik an der FSX-Technik als gebashe rübergekommen ist - so wollte ich das nicht verstanden wissen. Es ist ja legitim, vorhandene Technik zu benutzen und weiterzuentwickeln - Letzteres habe ich übrigens auch nie bestritten. Man muss halt als Programmierteam versuchen, unter gegebenen Randbedingungen (Finanzen, Zeit, vorhandener Code) eine sinnvolle Lösung zu finden, die oftmals um Längen von der optimalen Lösung abweicht. Das ist für die Nutzer zwar schade, aber immer noch besser, als gar kein neues Produkt zu erhalten.
Ich bin auch weiterhin der Meinung, dass die FSX-Engine zu viele Altlasten mit sich herumschleppt - allerdings nicht im Sinne von Rückwärtskompatibilität (die MS im Übrigen sicherlich auch für DX10 mit einer geeigneten Importfunktion hätte gewährleisten können), sondern vielmehr von der Strukturierung der Render-Pipeline her, die sich durch die hohe CPU-Aufbereitung immer noch eher an den Gegebenheiten von DX7 orientiert. Unter aktuellen Gegebenheiten ist es mir beispielsweise absolut unverständlich, was für Frameeinbrüche durch hohe Wasserqualitätseinstellungen verursacht werden, obwohl es in anderen Spielen praktisch ohne CPU-Belastung um ein Vielfaches schöner und flüssiger geht.
Trotzdem: So langsam ist aktuelle Standard-Hardware auf einem Niveau angekommen, mit dem man den FSX auch auf hohen Details, Add-Ons, und mittleren Einstellungen beim Verkehr genießen kann. Von daher können wir wohl bald die Wie-kriege-ich-meinen-FSX-flüssig-Diskussionen vergessen, und uns an den Änderungen erfreuen, die zweifelsohne unter der Haube stattgefunden haben. Angefangen mit der Fähigkeit, sehr viel besser aufgelösten Bodentexturen als im FS9 (da waren's glaub ich bestenfalls 19m) zu verarbeiten, über die schlüssige Erweiterung der Landclasses (man hat endlich genug Klassen zur Verfügung, um die unterschiedlichen Vegetationen und Bebauungen der verschiedenen Weltregionen global einheitlich zu erfassen), bis hin zu SimConnect, das jetzt out-of-the-box eine einheitliche Programmierschnittstelle für Add-Ons zur Verfügung stellt.
Im Gegensatz zu vielen Pauschal-Kritikern, die dem FSX gegenüber dem FS9 jegliche Daseinsberechtigung absprechen, halte ich ihn für eine konsequente, und auch in Teilen gelungene Weiterentwicklung des FS9. Nur hätte sich Microsoft wohl einen großen Gefallen getan, wenn die Releaseversion wenigstens den Performance-Stand des SP1 erreicht hätte. Im Übrigen kann ich ohne framelastige Add-Ons auch auf meinem Athlon 64 X2 @2.6GHz den Flug mit dem FSX genießen. Natürlich mit Abstrichen in der Darstellung, aber durchaus ansehnlich. Mal sehn, wie das demnächst mit neuerer Hardware aussieht.
Von meiner Seite wäre hier der Exkurs beendet. Wenn ein Mod will, kann er meine Ausführungen auch gerne zum Stammtisch verschieben.
Um zum Ausgangspunkt des Threads zurückzukommen: Noch sind wir halt mit dem FSX an einem Punkt, wo wir der Hardware jedes bisschen Leistung abtrotzen müssen, was sie hergibt, zumindest für bestimmte Nutzungsprofile. Man kann durch Tuning der FSX.cfg durchaus noch das ein- oder andere Frame herausholen, sollte aber aufpassen, dass man sich dabei nicht selbst etwas vormacht. Nicht selten haben Nutzer Schritt um Schritt ihren FSX "optimiert", jedes Mal ein, zwei gefühlte Frames herausgeholt, und stellten dann im direkten Vergleich fest, dass die originale FSX.cfg besser lief. Wenn auch vielleicht nicht im Sinne von gemessenen FPS, aber häufig in Bezug auf die berüchtigten Ruckler.
Wer Lust hat, sich intensiv mit dem Thema FSX-Tuning auseinanderzusetzen, wird da die ein- oder andere brauchbare Verbesserung erzielen können. Da jedes System anders ist, bleibt es an jedem Selbst, mit Tools wie FlusiFix herumzuexperimentieren, das schonmal eine sinnvolle Zusammenstellung der wichtigen Parameter und Erläuterungen zu deren Funktion mitbringt. Pauschalrezepte gibt es nicht, letztlich muss jeder den für sich besten Kompromiss ausloten. Und eine Portion Voodoo gehört natürlich auch dazu
In diesem Sinne, frohes Fliegen & Framejagen