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Montag, 19. Oktober 2009, 15:28

Air Berlin will Preise erhöhen

Zitat

Air Berlin will Preise erhöhen

Trotz rückläufiger Passagierzahlen und eines erbitterten Preiskampfs in der Branche will Air Berlin die Tickets verteuern. Die Umsetzung ist bei dem harten Konkurrenzkampf allerdings fraglich.

"Wir müssen unsere Preise erhöhen und die Kapazitäten noch besser auslasten", sagte Joachim Hunold , Chef von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft, der FTD. "Das vorderste Ziel ist jetzt nicht, Marktanteile zu gewinnen, sondern wirtschaftlich zu arbeiten." Hunold ist auf die zusätzlichen Erlöse angewiesen, um die Margen zu halten. Bei einem Umsatz von 836 Mio. Euro lag der operative Gewinn (Ebit) im letzten Quartal bei 17,6 Mio. Euro. Doch die Kosten steigen, zudem drücken den Konzern hohe Schulden.

Mit seiner Ankündigung sendet Hunold zwar ein wichtiges Signal in einen nervösen Markt - doch die Umsetzung wird schwierig. Denn infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise sparen Privat- und Geschäftskunden bei Flugreisen - oder verzichten ganz auf sie. Da viele Fluggesellschaften versuchen, ihre leeren Sitze um jeden Preis zu füllen, ist dieser zur entscheidenden Kenngröße geworden. Laut Weltluftfahrtverband IATA sind die Ticketpreise zuletzt um bis zu 20 Prozent gefallen. Obwohl Hunold durch Kapazitätskürzungen den Erlös je Passagier leicht steigern konnte, ist es fraglich, ob er weitere Erhöhungen durchsetzen kann. Gerade bei den Geschäftsreisenden beobachte er "einen harten Preiskampf", sagte Stefan Helm, Partner bei der Unternehmensberatung Deloitte. Mittelfristig sehe er jedoch Chancen, dass die "Rabattspirale" durchbrochen werde: "Faktoren wie Pünktlichkeit oder die Attraktivität der Start- und Landezeiten werden dann wieder stärker im Fokus stehen. Dafür sind die Gäste dann auch bereit, mehr zu zahlen."

Air Berlin hatte selbst jahrelang versucht, mit billigen Tickets vor allem dem Erzrivalen Lufthansa und dessen Billigtochter Germanwings Marktanteile abzunehmen - und so das Preisniveau gedrückt. Konzernchef Hunold verfolgt einen zweigleisigen Ansatz: Er bietet an Bord nur eine Klasse an. Von anderen Billigfliegern grenzt er sich jedoch etwa dadurch ab, dass er an Serviceelementen wie dem Ausschank von kostenlosem Kaffee festhält. Branchenkenner schätzen, dass seine Ticketpreise im Schnitt rund 30 Prozent unter denen der Lufthansa liegen. Passagierzahlen von Air Berlin Mit diesem Konzept konnte Air Berlin in den vergangenen Monaten vor allem bei Geschäftskunden punkten. Doch auch für die Fluglinie entwickelt sich der härter gewordene Wettbewerb zunehmend zum Problem - und Hunold verzichtete zuletzt zugunsten von "Klasse auf Masse", wie er sagte: Die durchschnittlichen Erlöse je Passagier steigerte er im September um 4,4 Prozent auf 6,22 Cent pro Sitzplatzkilometer, während die Zahl der Passagiere im selben Zeitraum um 5,1 Prozent auf 2,71 Millionen fiel.

Hunold ist auf die höheren Margen angewiesen: Anfang Oktober einigte er sich nach zähen Verhandlungen mit den Piloten und Flugbegleitern der Konzerntochter LTU auf einen neuen Vergütungstarifvertrag. Dieser sieht zwar eine Nullrunde vor. Hunold garantiert den Angestellten künftig jedoch eine gewisse Anzahl von Arbeitsstunden. Die zusätzliche Kostenbelastung liege "im einstelligen Millionenbereich", bezifferte Hunold erstmals das Volumen: "Das können wir im aktuellen Umfeld noch verkraften." Auch nach dem Abschluss bleibt die Zukunft der Langstreckentochter jedoch offen: Er sei "zuversichtlich", dass mit dem Abschluss die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt sei, sagte er - schränkte aber ein: "Man muss heutzutage immer alles infrage stellen." Schon während der Verhandlungen hatte der Manager einen Verkauf ins Spiel gebracht.

Hunold hatte 2007 rund 140 Mio. Euro für die defizitäre LTU gezahlt und übernahm rund 200 Mio. Euro Schulden. Air Berlin, bis dahin ein Kurz- und Mittelstreckenflieger, gewann mit dem Zukauf Langstrecken hinzu. Hunold hoffte zudem auf Einsparungen von 70 bis 100 Mio. Euro jährlich. Nachdem die Arbeitnehmer jedoch eine Gleichstellung der Air-Berlin-Mitarbeiter mit ihren besser bezahlten LTU-Kollegen forderten, blies Hunold die Eingliederung ab: "Natürlich wäre es einfacher, wenn man ein integriertes Unternehmen hätte. Die LTU ist aber nur in Düsseldorf und München richtig stark, an den ganzen Randflughäfen nicht."

Höhere Ticketpreise würden Hunold auch helfen, sein Ziel für 2009 zu erreichen. Nachdem er zuvor bereits eine Kapitalerhöhung durchgeführt und eine Wandelanleihe ausgegeben hatte, um die Verbindlichkeiten um 56 Mio. Euro auf 582 Mio. Euro zu senken, kündigte er weitere Maßnahmen an: "Wir haben zum Jahresbeginn das Ziel ausgegeben, dass wir unsere Nettoverschuldung bis Ende 2009 auf unter 600 Mio. Euro reduzieren wollen. Das haben wir schon zur Jahresmitte erreicht. Und so, wie das aussieht, wird es noch besser werden." Dennoch sei Air Berlin "noch lange nicht da, wo wir sein wollen", sagte der 60-Jährige. "Deshalb werde ich noch eine schöne lange Zeit weitermachen", antwortete er auf die Frage nach etwaigen Nachfolgeregelungen.

Quelle: FTD

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Montag, 19. Oktober 2009, 16:43

Air Berlin hatte selbst jahrelang versucht, mit billigen Tickets vor allem dem Erzrivalen Lufthansa und dessen Billigtochter Germanwings Marktanteile abzunehmen - und so das Preisniveau gedrückt.


Die Geister, die ich rief ..........

Klassischer Fall ;)

:bier:

Ein Kostolany würde dazu sagen - "Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muss spekulieren."

:bier:

Vielleicht ist ja die Ankündigung Hunolds eine Spekulation auf ein Mitziehen der Konkurrenz um aus dem Dumpingbereich zu kommen :D

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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