Nachdem ihr die letzten beiden Touren mit Greg. Tim und Joe, unseren Linienpiloten unterwegs wart, dürft ihr jetzt eine Runde mit einer ganz besonderen Truppe auf Achse gehen, aber warum rede ich so viel, ich lasse lieber unseren Hauptdarsteller Sid weitererklären, viel Spaß mit der Story.
Holtville, California: „Okay baby, ich muss los.”
“Pass aber auf und komm heil zurück.”
„Du kennst mich doch, mach Dir um mich keine Sorgen.“
Es war noch sehr früh und die Sonne war nirgends zu sehen als ich in mein Auto stieg, doch ich bin schonwieder viel zu weit, denn als erstes sollte ich euch mal begrüßen im wunderschönen Holtville, einem kleinen Städtchen im Süden der wundervollen amerikanischen Sunstates Kalifornien, nah an der Grenze zu Mexiko. Holtville hat nicht nur gute 8.000 Einwohner sondern sogar einen kleinen Flughafen. Na gut, wollen wir es mal nicht übertreiben, sagen wir lieber hatte. Denn er wurde schon lange weder genutzt noch gefpflegt und rottet seit den letzten Jahren so vor sich hin. Die Landebahnen waren nichtmehr zu gebrauchen und er stand zum Verkauf ausgeschrieben. Für etwa drei Millionen Dollar kaufte die Trans Ocean Group also das Airfield und baute die nötigsten Teile wieder auf. Die Landebahn wurde wieder zurechtgeflickt und eine Base wurde eingerichtet und somit herrscht hier seit einigen Monaten wieder emsiges Treiben.
Und jetzt zu meiner Person, ich bin Sid, 29 Jahre alt, frischer Vater eines kleinen Mädchens und auf dem Weg zum besagten Flughafen, denn heute geht es für uns wieder on the road. Wir sind zwar alle nicht besonders erfahren auf dem heutigen Fluggerät, trotzdem sind wir aber zuversichtlich, dass alles seinen geregelten Gang gehen wird.
Die heutige Mission ist eindeutig, wir wurden gerufen um den spanischen Behörden bei der Bekämpfung der Waldbrände auf Mallorca unter die Arme zu greifen, also lassen wir alles stehen und liegen und machen uns mit unser C-97 Stratotanker auf den Weg nach Mallorca. Im Weg steht lediglich eine Kleinigkeit von etwas unter 6000 nautischen Meilen von Holtville bis Palma.
Als ich meinen Wagen auf dem Parkplatz abstelle ist noch alles ruhig, nur vier andere Autos stehen vor dem Flugplatz und alle Lichter sind noch erloschen. Ich griff meinen Koffer und mein Flight Bag, schloss das Auto ab und machte mich auf den Weg zur Eingangstür.
Die Tür war nicht verschlossen, also musste ja jemand da sein, ich drückte die Tür auf und schaltete das Licht auf dem kleinen Flur ein, bevor ich rechts in das Scheduling Office einbog.
Ich: „Hi Paul, whazzzup?“
Paul: „Ah, gut, dann bist du jetzt ja auch da.“
Ich: „Wie Du siehst.“
Paul: „Na jetzt komm mir mal nicht blöd, ich hab immerhin die ganze Arbeit schon fertig.“
Ich: „Dann präsentier‘ doch mal.“
Paul: „Von Holtville nach Mallorca wären das um die 5500 Meilen, dafür haben wir ja wie Du weißt nicht genügend Reichweite, also habe ich mir mal die Freiheit genommen, einen Zwischenstop in Halifax einzuplanen.“
Ich: „Treibstoff?“
Paul: „Ich habe ein Memo geschrieben, wenn der Station Manager dann zur Arbeit kommt in etwa zwei Stunden bestellt er uns sofort eine Ladung Avgas, da oben ist glaube ich auch Continental Fuel Supply zuständig.“
Ich: „Sehr gut. Die Route hast Du?“
Paul: „Ja, guck mal hier, ich hab das einmal durch unseren Planer geschoben und das ist dabei herausgekommen. Sieht eigentlich sehr gut aus.“
Ich: „Ja, das glaube ich auch. Hast du den Plan schon aufgegeben?“
Paul: „Vor 10 Minuten weggefaxt, die Flugsicherung sollte ihn also haben, wenn wir Clearance requesten.“
Ich: „Traum.“
Paul: „Na wovon du so träumst!“
Ich: „Nur von dir, weißt du doch. Aber genug davon. Bereit zur Abfahrt?“
Paul: „Ja, von mir aus können wir los. Ich habe auch mal die VFR Karten für den Mittelmeerbereich eingepackt, zum löschen gehen wir die Sache da dann ja bestimmt old school an…“
Ich: „Na dann können wir ja los toben, hast du dein Zeug beisammen?“
Paul: „Sieh zu, dass du aus meinen Augen kommst, sonst werf‘ ich dir mein Zeug gleich um die Ohren!
“
Während wir uns auf den Weg den Flur entlang machten, unterhielten wir uns, was denn noch alles mitzunehmen sei.
Paul: „Im Moment ist die Maschine noch in Schulungskonfiguration, wir werden also noch umbauen müssen.“
Ich: „Ja, das habe ich auch gehört. Das heißt also die Tanks rein und die Servicepalette in den Frachtraum und dann müsste das doch alles seine Richtigkeit haben, oder?“
Paul: „Ja, genau… Ich frag gleich mal James, mal sehen, was der so sagt.“
Wir schritten den Flur weiter entlang und öffneten die Tür zum Vorfeld, sofort sahen wir das Chaos, das am Flugzeug herrsche, was in einiger Entfernung vom Gebäude stand.
James, unser Flugingenieur stand unter der Frachttür und fuchtelte mit den Armen, während Tally, unser zweiter Co-Pilot mit zittrigen Händen am Gabelstapler versuchte den schweren Löschtank durch die Frachttür zu buxieren. Mike, der zweite Kapitän raufte sich die Haare und brüllte chaotische Befehle zu Tally, um den Tank einigermaßen unbeschadet durch die Frachttür zu bekommen.
Jeremy, der zweite Flugingenieur drehte mit zwei Mechaniker die Propellerblätter durch. Es wird empfohlen, die Motoren mindestens drei Umdrehungen von Hand durchzudrehen bevor man sie anlässt. Das ist allerdings fast unmöglich, bei 28 Zylindern und 120 Litern Hubraum sind die Propeller von Hand fast nicht zu bewegen, Jeremy und die Jungs gaben aber ihr Bestes. Wir gingen an ihnen vorbei und begrüßten sie, bevor wir einmal um die Maschine herumgingen um auf der anderen Seite James abzuholen.
Ich: „Hey James.“
James: „Hey Sid und hallo Paul!”
Ich: “Na, wie lange braucht ihr noch um die Maschine startklar zu bekommen?”
James: „Ach. Eine Stunde noch und dann haben wir alles an Board.“
Ich: „Super. Habt ihr die Servicepalette schon drin?“
James: „Nein, die stellen wir immer aufs Oberdeck nachdem die Tanks eingebaut sind.“
Tally: „Ey James! Gib mir doch mal Zeichen Mensch, ich weiß doch gar nicht wie viel Platz da noch ist!“
James: Na gut Sid, ich muss weitermachen.“
Etwa eineinhalb Stunden später hatten wir alles eingeladen, ich machte noch meinen Walkaround um sicherzustellen, dass bei der Beladeaktion auch nichts beschädigt wurde, die Türen waren schon zu, alle waren im Flieger und es konnte los gehen!
Hier steht die Maschine auf dem Vorfeld, mittlerweile war es schon 6:40.
Obwohl die Temperaturen eigentlich noch recht erträglich sind, öffnet Paul sein Fenster um hier mal durchzulüften, immerhin ist die Maschine seit über einer Woche nicht mehr bewegt worden.
James kommt nach vorne in das Cockpit und sagt: „Chocks removed!“
Ich: „Was? Warum sagt mir das denn keiner?“ und fummele schnell die Parkbremse fest.
James macht es sich auf seinem Stuhl gemütlich und wühlt die Checkliste hervor, um seine Systeme für den Flug vorzubereiten.
Ich: „James, fängst Du die Checkliste an?“
James: „Ja, ich leg los.“
Ich: „Gut, dann machen wir das auch. Paul, liest Du mal?“
Paul: „Okay, Control locks?“
Ich: „disengauged“
Paul: „Elevator trim?“
Ich: „Checked and set.“
Und als James uns dann auch noch die APU und den Strom anknipst kannst es erst richtig losgehen!
Als wir endlich das gesamte Cockpit betriebsbereit gemacht haben frage ich James ob es losgehen kann:
Ich: „James bist Du bereit für Engine Start?“
James: „Moooment.“
James setzt noch das Fuel-System, muss ja alles seine Ordnung haben.
Mehr von uns hört ihr dann morgen!