Stansted-Betreiber verklagt Ryanair
Der britische Flughafenbetreiber BAA hat Europas größten Billigflieger Ryanair verklagt. Dieser weigert sich, die um 15 Prozent erhöhten Gebühren an seinem Drehkreuz in London Stansted zu bezahlen.
London - "Wir werden gegen diesen Schritt vorgehen", sagte ein Ryanair-Sprecher. "Wir glauben nicht, dass die Gebührenerhöhung gerechtfertigt ist". BAA , das der spanischen Firma Ferrovial gehört, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Ein Sprecher hatte zuvor in der Zeitung "Irish Independet" erklärt, die Erhöhung in Stansted liege unterhalb der Obergrenze der zivilen Luftfahrtbehörde. Ryanair hatte im Juli angekündigt, die Kapazitäten im Winter wegen hoher Treibstoffkosten und zu hoher Kosten in Stansted um 14 Prozent zu reduzieren. Auch Easyjet will die höheren Preise am Flughafen nördlich von London nicht bezahlen.
Gestiegene Treibstoffpreise machen auch anderen Billigfliegern zu schaffen. Analysten der Dresdner Bank sagten kürzlich, sie hielten eine Pleite der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin für möglich und setzen das "Kursziel Null" für die Aktie.
Aber auch für die gesamte Branche rechnen Experten mit teureren Flugtickets und einer sinkenden Nachfrage. "Bei der Preisentwicklung, die Kerosin in den letzten zwölf Monaten durchlaufen hat, hat überhaupt gar keine Airline auch nur die geringste Chance, ohne Preiserhöhungen davonzukommen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften, Ralf Teckentrup, am Dienstag im Deutschlandfunk. Es sei daher davon auszugehen, dass die Nachfrage vor allem im kommenden Winterhalbjahr um fünf bis sieben Prozent nachlasse.
Quelle: Manager-Magazin