Brauche ich jetzt noch ein Lightroom? Was sind die Unterschiede?
Lightroom ist kein klassisches Bildbearbeitungsprogramm, es ist ein Workflowprogramm - es ersetzt PSE nicht und umgekehrt auch nicht.
Hintergrund ist folgender - und da kannst Du ganz einfach schauen wo Du dich in dem folgenden Text wiederfindest:
Schritt 1 -> Der Fotograf, der in RAW fotografiert mit einem breiten Spektrum an Motiven braucht Lightroom um seine Fotos von der Kamera zu importieren in einen
Katalog (quasi die Bildersammlung) wo man sofort beim Import die Fotos mit
Schlagworten versieht, z.B.
Flugshow, Airpower2013, Bo105, Österreich, .... - ist dieser Schritt erfolgt liegen die RAW (Rohdaten) auf dem PC bereit und sind per Katalog in einer sortierten Datenbank nach sämtlichen Schlagworten und auch nach den Exif-Daten leicht wiederzufinden. Suchst Du also nach den Fotos von
Flugshow würdest Du sowohl die der ILA als auch die der Airpower und entsprechend andere angezeigt bekommen. Würdest Du nach einer bestimmten Brennweite suchen oder ein bestimmtes Objektiv oder evtl. eine bestimmte kamera kannst Du auch danach sortieren und auch mehrere Suchkriterien verbinden.
Schritt 2 -> Die kompletten importierten Fotos können so
gesichtet werden,
aussortiert,
gelöscht (entweder nur aus dem Katalog oder auch von der Platte) und auch
entwickelt werden, das ist ein sehr starkes Werkzeug von Lightroom, denn obwohl das gleiche Modul (Camera RAW von Adobe) wie bei PSE eingebaut ist kann Lightroom deutlich mehr an Entwicklung leisten, es gibt
Verlaufsfilter,
Korrektur und
Kopierstempel und
einige andere Tools zum Entwickeln aus dem RAW und das passiert mit dem RAW - PSE würde zwar auch aus dem RAW entwickeln, jedoch die weiteren Funktionen, die Lightroom mit voller Farbtiefe inne hat, dann nur aus einem 8bit bzw. maximal 16bit JPG erzeugen. Lightroom hat zusätzlich die Möglichkeit den Fotos Koordinaten zuzuordnen, das passiert mit einer simplen Karte, die eine exzellente Suchfunktion hat.
Eine Bearbeitung in Ebenen ist in Lightroom nicht möglich.
Schritt 3 -> Publishing Druck und Co. - hier hat Lightroom eine Vielzahl von Möglichkeiten, ob der simple
Druck, das
Fotobuch, die
Präsentation (Diashow) oder ob es die
Webseite oder anderes ist, man kann
direkt aus dem Programm heraus mit Presets (vorhandenen oder selbst gebauten) arbeiten und zusätzlich kann man zig Filter laden und die gibt es haufenweise für lau.
Fazit: Photoshop Elements ist ein Fotoeditor mit dem man Fotos in Ebenen bearbeiten kann, ein Vorteil gegenüber Lightroom, teilweise nur mit 8bit und teilweise auch mit 16bit (jpg), man kann RAW entwickeln und auch Koordinaten hinzufügen und auch eine Datenbank damit pflegen - jedoch bei weitem nicht so detailliert wie es Lightroom macht. Der Schwerpunkt von PSE ist jedoch mehr die grobe Bearbeitung und die Stile, die man mit einem Mausklick erzeugen kann und weniger der Export aus dem RAW. lightroom hat zudem den Vorteil, dass man eine RAW-Datei mit 32bit (!) exportieren kann in andere Programme, die dort bearbeiten kann, und dann wieder zurück in Lightroom reimportiert und quasi wie ein RAW weiterentwickeln kann. Warum ich Lightroom nutze - zu 99% reicht das aus, aus dem RAW heraus mache ich damit alles, fotografische Grundlagen-Fehler kann kein Programm der Welt entfernen, wenn also das RAW so entwickelt zum JPG wird ist es fertig oder die RAW wird gelöscht. Aus Lightroom mit 32bit exportiert in z.B. Photomatix (HDR-Tool) oder in Photoshop CS6 (mein Editor) mache ich extrem wenig. Warum ich trotzdem noch Photoshop CS6 nutze - die 1% an Bearbeitung kann mit PSE nicht in dem Umfang liefern wie ich es brauche, auch Gimp oder Corel Paint Shop kann das nicht leisten, was ich brauche, denn eine Retusche von Hauttexturen oder das Korrigieren von Verzerrungen in der Architekturfotografie ist eine "Schlacht in vielen Ebenen".
Was ich meine siehst Du hier:
index.php?page=Attachment&attachmentID=4640
oben unreine Hauttextur, die ich in Ebenen aufgeteilt habe, sozusagen die Poren in eine "Graustufenebene" als Struktur gesichert, dann die Haut gereinigt und geglättet (Tonwerte und Farben separiert in Ebenen) und die Porenstruktur dann wieder zurückgeholt. Das Ergebnis (hier leider komprimiert dargestellt) ist dann unten zu sehen und sieht aus wie eine sehr reine Haut.
Hier der Arbeitsbereich der Ebenen:
index.php?page=Attachment&attachmentID=4641
Für mich ist weder nur Lightroom als nur ein Editor (PSE oder CS6) ausreichend um die komplette Palette abzudecken, das mag aber daran liegen, dass ich mehr in der Fotografie stecke als in einem anderen Hobby ...