Schottland... Wir sind in einer kleinen Stadt namens Oban. Sie war jahrhundertelang nicht mehr als ein kleines Fischerdorf, bis um 1880 die Bedeutung des Ortes stieg. Der Grund waren eine Reihe von Fährverbindungen, die hier ihren Anfang nehmen und zu den Inseln Mull, Colonsay, Coll, Tiree, Barra und South Uist führen. Die Insel Kerrera liegt unmittelbar vor der Bucht, an der die Stadt liegt und es gibt einen guten, geschützten Naturhafen. Ansonsten gibt es nicht so viele bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten hier ... außer einer besonderen Kuriosität... McCaig´s Tower. 1897 wurde damit begonnen, eine Nachbildung des Colosseums in Rom hier oberhalb von Oban zu errichten. Es war der Versuch des Bankiers John Stuart McCaig, während der beschäftigungsarmen Winterzeit den örtlichen Bauarbeitern eine Arbeit zu geben und gleichzeitig sich und seiner Familie ein Denkmal zu setzen. Das ging schief und wurde nie fertig, weil bis 1904 die gesamte Familie starb und das Vermögen des Bankiers aufgezehrt war. Immerhin war es eine interessante ABM-Maßnahme, deren man sich heute erinnern kann, indem man sie besichtigt und von der Aussichtsplattform dort über die Umgebung schauen kann.
Erwähnen sollte man ferner, das hier in Oban ein Transatlantik-Nachrichtenkabel beginnt, das bis nach Clarenville auf Neufundland reicht und mehr als 3.600 km lang ist. Die Verlegung endete erfolgreich im Jahre 1956.
Noch etwas gibt es in Oban, gefunden in der Wikipedia und da "urschottisch" wichtig daraufhinzuweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oban_(Whiskybrennerei)
Genau genommen entstand Oban als Hafenstadt um eine gleichnamige Whisky-Brennerei, deren Beginn auf das Jahr 1794 datiert werden kann...
Oban hat auch einen kleinen Flugplatz... so klein, das er nicht mehr in der Wikipedia erwähnt wird. Er ist den Anlagen nach zu urteilen ein reiner Platz der General Aviation. MyTraffic kennt den Ort nicht, aber Ian Gallagher, derdie von mir benutzte Szenerie von Schottland programmiert hat, brachte den kleinen Platz "zum Leben". Zwei sich kreuzende Landebahnen liegen nahe dem Sound auf Kerrera ... und dieser kleine Platz hat es in sich. Die Bahnen sind schlecht einzusehen und wenn man von Norden kommt muss man vor der Landung Baumgruppen überfliegen.
Da wartet sie auf uns, die kleine Piper "Arrow" G-OFLY, die uns heute nach Inverness bringen soll. Sie sieht auf den ersten Blick schnittiger aus als die "Archer"-Varianten, die man auch von flight1.com kennt. Die Instrumentierung ist nicht sonderlich aufregend, kann aber sehr gut sowohl für VFR- wie für IFR-Flüge genutzt werden. Schönheitsfehler und zusammen mit der fehlenden DX-10-Fähigkeit ist das Standart-Flusi-GPS, das hier verbaut ist. Nun gut, jetzt ist die Kiste ja Freeware.
Doch, von außen sieht sie nicht schlecht aus. Sie macht einen gepflegten Eindruck. Spuren von Schmutz oder Abnutzung sind keine zu erkennen.
Die Bebauung hier in Oban ist nicht originell und es sieht alles so ein wenig zu sehr nach einer leidlich gelösten Rechenaufgabe aus. Charmante Kleinigkeiten oder auch nur Abnutzung würden das Flair der Szenerie erhöhen.
Was den Blackhawk mit seiner dunklen Tarnbemalung wohl nach Oban verschlagen hat?
Obhan ist ein recht lebendiger kleiner Flugplatz und erst einmal wird gestoppt und geschaut, wer da am Boden alles unterwegs ist...
Der Start verläuft unproblematisch und die Bäume hinter derBahn vermeide ich mit einer Linkskurve.
Ein Campingplatz wird überflogen...
Der Steigflug läuft ganz ordentlich und das Einziehfahrwerk ist nett, aber ob es viel an so einer winzigen Maschine bringt, wage ich zu bezweifeln...
Kerrera Island wird überflogen. Leider habe ich es versäumt, nach den Resten von Castle Stalker Ausschau zu halten, das hier irgendwo ist und auch in der Szenerie dargestellt wird. Lyne of Lorn wird überflogen.
Shuna Island kommt in Sicht.
Über Loch Linnhe steige ich langsam auf 9.500 ft.
Ein Blick auf Loch Leven...
Wie folgen dem Fluss Lochy und sind dann... über ...
Loch Lochy, einem 19 Kilometer langer Binnensee. Loch Ness ist übrigens nicht weit von hier 16 km von hier. Im Nordosten schließt sich der Kaledonische Kanal an, der zum Loch Oich führt. Der See ist übrigens über 200 Meter tief und wie es sich für Schottland gehört, hat er mit "Lissy" sein eigenes Seemonster. ... Ich hab´s nicht gesehen und fliege weiter.
Der Kaledonische Kanal war ein ABM-Projekt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und wurde von 1803 bis 1822 gebaut. Seine Gesamtlänge beträgt 97 Kilometer, aber der künstlich gebaggerte Teil ist deutlich kürzer, da er diverse natürliche Gewässe miteinander verbindet. 29 Schleusen sind zwischen der Ost- und der Westküste Schottlands zu überwinden. Der berühmte schottische Ingenieur Thomas Telford gilt als sein Erbauer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Telford
Loch Ness wird überfliogen und wir folgen dem River Ness. Lissy hatte keine Lust sich zu zeigen und auch Nessi hat offenbar keine Lust. Na gut. Weiter geht es.
Die Funkfrequenz wird geändert. Inverness meldet sich. Obwohl wir VFR unterwegs sind, raste ich auch das ILS.
Die Kessock-Bridge kommt in Sicht und wir überfliegen das Stadtzentrum von Inverness.
Mich interessiert, wie der Autopilot seinen Job macht und deshalb lasse ich ihn bis zur Entscheidungshöhe dem ILS folgen. Es sieht soweit ganz nett aus. Aber es fällt auf, das die Höhenruder-Trimmung ständig arbeitet.
Als ich übernehme, "um den Rest von Hand zu fliegen" fällt das Höhenruder als recht sensibel auf, aber alles funktioniert sehr gut. Das Aufsetzen erfolgt angenehm und die Rollstrecke ist o.k.
Ich rolle zu den Stellplätzen der General Aviation. Der Flugplatz ist größer als in Oban... aber es ist ziemlich ruhig hier. Von den lokalen Flügen ist nichts zu sehen. Keine Islander und keine Twin Otter in Sicht.
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Es war ein angenehmer Flug und man kann diese Nachbildung eines Piper-Flugzeuges durchaus empfehlen. Für kurze Sightseeing-Touren ist sie geeignet, wobei... in Hochdeckern hat man natürlich eine bessere Sicht. Die Flugeigenschaften des CLS-Models sind aus meiner Sicht ordentlich. Nur beim Höhenruder sollte man etwas aufpassen.
Inverness... die nördlichste Stadt des Vereinigten Königreichs haben wir also erreicht. Triebwerk aus. Parkbremse gesetzt, letzte Checkliste abgearbeitet... Tür auf und tief durcharbeiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inverness
Hier gibt es reichlich Informationen über die Stadt.
Zu den verwendeten Addons.:
Das Flugzeug ist wie bereits erwähnt die Piper "Arrow" von CLS. Sie ist jetzt Freeware, weil man bei CLS der Auffassung ist, für den Verkauf sei sie nicht mehr gut genug. Als Gründe dafür ist die mangelnde DX-10-Fähigkeit und das Standart-Flusi-GPS vermuten. Optisch ist sie zumindest in Ordnung und fliegerisch ergaben sich keine besonderen Probleme.
Die Szenerie ist "Schottland 2.1. von Scotflight, Ian Gallagher. Leider muss man dazu sagen... ORBX ist das nicht. Die Szenerie entspricht aus meiner Sicht dem Designstandart von vor 5... 6 Jahren. Negativ ist die auffällige "Einbindung" der Flughäfen in die umgebende Landschaft, die nicht besonders beeindruckende Qualität der Texturen von vielen Gebäuden und Fahrzeugen sowie die nach heutigen Standarts nicht mehr genügende Gestaltung der Flugplätze insgesamt. Schade. Als Update von den Vorversionen kann man diese Version mitnehmen, einen Neukauf kann ich ernsthaft nur Schottland-Fans empfehlen. Diese sollten aber besser die Fotoszenerie für Schottland kaufen und die dafür angepasste Version Schottland 2.2...
Ferner kamen noch REX und MyTraffic 5.3pro zum Einsatz.
Bilder vom echten Oban gibt es hier:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Oban?uselang=de
Und hier sinde inige Bilder der Stadt Inverness:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Inverness