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Freitag, 19. Oktober 2012, 10:55

Air Berlin schließt Cockpittüren für externe Piloten

Zitat

BERLIN - Air Berlin wird im Zuge ihres ergänzenden Sparprogamms "Turbine 2013" zumindest im nächsten Jahr keine externen Piloten einstellen. Dies erfuhr aero.de am Donnerstag aus Unternehmenskreisen. Eine Einstellungsliste, in der externe Piloten zum Teil seit 18 Monaten auf einen Vertrag bei Air Berlin warten, könnte zeitgleich annulliert werden. Die Fluggesellschaft würde im nächsten Jahr dann allenfalls noch selbst ausgebildete Flugschüler in ihr Pilotencorps übernehmen.


weiter bei Aero.de

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Samstag, 20. Oktober 2012, 08:46

Auch toll, erst macht man ne Ausbildung, dann findet man keinen Arbeitsplatz, wie sollen die Flugschüler nun ihre Kredite zurückzahlen?

3

Samstag, 20. Oktober 2012, 09:29

wie sollen die Flugschüler nun ihre Kredite zurückzahlen?


Dieses Risiko sollte/muss jeder angehende Flugschüler vor Beginn seiner Ausbildung, repektive vor der Unterschrift unter den Kreditvertrag, abwägen und einkalkulieren.
Da gibt es Leute, die eben deswegen keine Ausbildung machen.

Die anderen haben gepokert und stehen nun etwas blöd da ...
Günter

endlich Berliner! :lol:
i7 930@4.2Ghz WaKü, GTX 580 3GB, 12GbRAM1600, Win10 64 Prof


4

Samstag, 20. Oktober 2012, 12:07

Leider ist das wahr. Verstehe allerdings auch die Eltern der Flugschüler nicht, die ihre Kinder ins Verderben rennen lassen. Sehe das momentan bei einer FTO. Dort sind derzeit circa 70 Flugschüler, 65 von denen kommen direkt von der Schule.
Da bleibt beim heutigen Stand nach der Ausbildung erst mal nur ein Job bei den Discountern oder Fast-Food Ketten an der Kasse als Alternative.

Eine private Ausbildung ist derzeit das persönliche Todesurteil, ohne zweites Standbein (abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium) die Vollstreckung. :ergeben:
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »RiGo90« (20. Oktober 2012, 12:27)


Magic

Stop pumping the yoke!

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Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

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5

Samstag, 20. Oktober 2012, 12:15

Moin!

Na ja...das gleiche Problem gibt es doch schon über Jahre...schon 2000, als ich am Flughafen Stuttgart arbeitete, gab es Ramp Agents die auf Akkord gearbeitet haben um genug zu verdienen um über Wasser bleiben zu können, denn die Ausbildung war ja teuer. Also auch schon vor 9-11 und der Wirtschaftsdelle gab es Probleme dieser Art.
Auch damals gab es junge Piloten die sich "verkauft" haben um endlich eine Anstellung bei einem kleinen Kutscher zu bekommen...oder sie sind ins Ausland um mit F-27 Fracht durch das Hochgebirge Anatoliens (und das meine ich ernst!) zu fliegen...quasi umsonst.

Habe selber während meiner CPL/IR Ausbildung die Reißleine gezogen, da es selbst für mich mit einem "sicheren" Job einfach ein nicht zu kalkulierendes Risiko war.

Die Probleme sind nicht neu...nur die Jungs die in diese Falle geraten sind es.

Ändert nichts an der Misere...keine Frage...aber es ist kein neues Problem. ;(
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

6

Samstag, 20. Oktober 2012, 22:19

Moin!

Auch damals gab es junge Piloten die sich "verkauft" haben um endlich eine Anstellung bei einem kleinen Kutscher zu bekommen...


Kann ich mir gut vorstellen, Bernd.

Leider sieht man hier wie Volkswirtschaft funktioniert. Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis, hier haben wir das traurige Beispiel eines Angebotsobligopol!
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

7

Sonntag, 21. Oktober 2012, 10:54


Eine private Ausbildung ist derzeit das persönliche Todesurteil, ohne zweites Standbein (abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium) die Vollstreckung.


Ja zur Zeit sieht es sehr schlecht mit Jobs im Cockpit Europa aus. ;(

Es wird auch noch eine Jahre anhalten, da Angebot und Nachfrage nach (Flug)Sitzplätzen sich gegenläufig entwickelt haben. Zu viele auf dem Markt.
Die Airline stecken in einem Dilemma! Erhöhen sie die Preise zu stark sind noch mehr leere Plätze unterwegs. Bleiben sie weiterhin so günstig ist es für die meisten
ein minus Geschäft, vielleicht eine Nullrunde.

Dagegen stehen die steigenden Kosten. Personal, Landegebühren, Treibstoff, Steuern, Abfertigungskosten usw..
Also schaut jeder wo kann ich sparen und da springen zuerst die Personalkosten ins Auge.
Auf der Liste stehen dann, Lohnabschläge bei vorhandenem Personal. Arbeitszeiten bzw. Belastungen bis an die gesetzlichen Grenzen.
Sogenannter sozialer Arbeitsplatzabbau, in dem frei gewordenen Stellen nicht mehr besetzt werden.

Wer heute eine Ausbildung zum Rudergänger macht, muß damit rechnen, die nächsten Jahre keinen der begehrten Plätze im Cockpit zu bekommen, im
besonderen wenn er diese in einer Flugschule macht, die nicht an eine Airline angelehnt ist.

Das schlimme, was den wenigsten bewusst ist, nach dem Erhalt der Lizenz gelten sie trotzdem als ungelernte. Somit werden sie auch beim Arbeitsamt als solche
eingestuft. Hat man die dreißig überschritten, ist die Chance in ein Cockpit einer Airline in Europa zu kommen gleich null.

Wer aber denkt, dass sich das nur auf das fliegende Personal bezieht der irrt. Auch bei dem technischen Personal wird an der Schraube gedreht.
Leiharbeiter sind an der Tagesortung, möglichst aus Billigländern. Europa lässt grüßen.
Reicht das nicht, wird der Flieger eben zu einem 145 ins Ausland geflogen, der dort wesentlich günstiger die Wartung durchzieht.
Man möchte ja möglichst Preisgünstig den "TÜV Stempel" in den Papieren.

Den einzigen Vorteil, man hat einen abgeschlossenen, anerkannten Beruf. :rolleyes:

Im Rahmen der Eurokrise und der steigenden Lebenshaltungskosten, wird der einen oder anderen Airline in Europa das Klientel wegbrechen.

Viele Grüße