Airbus übernimmt nach jahrelangem Streit verlängerte Bahn
HAMBURG (dpa) - Wirtschafts- förderung oder Naturzerstörung - kaum ein Industrieprojekt in Hamburg ist so umstritten wie der Ausbau der Airbus-Startbahn im Stadtteil Finkenwerder. Am Montag soll die Verlängerung offiziell übergeben werden - Endpunkt eines jahrelangen juristischen und politischen Tauziehens um 589 Meter Betonpiste. «Im April 2002 hatte die Beigeladene Bedarf an einer weiteren Start- und Landebahnverlängerung angemeldet, weil die Frachtversion des Airbus A380 diese benötige», heißt es unter anderem in nüchternem Juristendeutsch in einem Beschluss des Hamburger Verwaltungsgerichts.
Der Streit selbst ist wesentlich komplexer. Es geht um Zukunftsperspektiven des Airbus-Standortes Hamburg - aber auch darum, jahrhundertealte Kulturlandschaft mit Obstanbau und traditionellen Bauerndörfern zu erhalten.
Das A380-Frachterprogramm liegt inzwischen auf Eis - in Hamburg- Finkenwerder sind Tatsachen in Beton gegossen. Die Piste ist jetzt 3273 Meter lang. Das entspricht dem Ausbaustand an vielen internationalen Verkehrsflughäfen - und vor allem am Flughafen des Airbus-Standortes Toulouse.
Den Startbahnausbau in Finkenwerder sieht Wirtschaftssenator Gunnar Uldall als zukunftsweisende Standortpolitik. «Wir haben damit in Hamburg viele Tausend neue Arbeitsplätze in der Luftfahrtindustrie geschaffen», sagte der Senator. Weder der weiche Baugrund, noch die 240 juristischen Verfahren hätten das Projekt stoppen können. «Wir haben alle Prozesse gewonnen», sagte Uldall.