Etwas ruhiger geworden, geht es daran, den zweiten Teil des Fluges anzugehen. Ich bin ja noch nicht am Ziel... und auch die zweite Landung ist durchaus anspruchsvoll.
Zum Glück habe ich nicht viele Zuschauer beim Abflug. Ein junges Paar steht im Empfangsbereich des Flugplatzes ... aber ich gehe davon aus, sie haben ihre Augen woanders...
Auch wenn der Platz noch so klein ist... es gibt Regeln. Artig stoppe ich vor der Rollbahn und ruf den Tower.
Am Ende der RWY 30 drehe ich meinen Vogel und gebe Gas für einen "fliegenden Start."
Die Felswand rast vorbei...
... und ich drehe nach rechts weg...
Ein Blick zurück und Saba ist für diesmal Geschichte.
Nach wenigen Minuten Flug taucht im Dunst St. Barthelmy (St. Barths) auf... Hier gibt es keine Landehilfen und kein Autoland. Muss auch nicht sein.
Kurskorrektur für den Landeanflug...
Wieder wird´s interessant. Auf dem Hügel, den man überfliegt, verläuft eine Stráße und gelegentlich wird es ein wenig eng. Dahinter muß man in den "Sturzflug" übergehen und sehen, das man nicht zu viel von der Landebahn verschenkt. Bei 760 Metern ist es nicht sooo üppig...
Der kritische Moment... die Landebahn ist in Sicht und ich muss ein wenig korrigieren.
Erst die Bäume... dann die Straße, da heißt es gut aufpassen. (Hier wurde die Szenerie von der Wirklichkeit überholt. Der Hügel ist inzwischen abgetragen.)
RRRuuummmmps! "Meine Damen und Herren, willkommen in St. Barthelmy. Ich hoffe, die Gebissträger hat das Kukident nicht im Stich gelassen" , ein Glück, das da hinten niemand ringesessen hat.
Aber ich habe den Beginn der Bahn ordentlich getroffen und "die Eisen" müssen nicht überstrapaziert werden.
Leckere Ein- und Ausblicke...
Reichlich Platz zum "Rangieren"... die Drehung der Maschine am Bahnende ist keine Kunst.
Heute hat die Feuerwehr mal nichts zu tun... aber die Jungs haben Erfahrung mit Flugzeugen, die hinten am Bahnende ins Wasser rauschen.
http://www.youtube.com/watch?v=i9Z1ie1OdzE
Ich habe fertig...
Genau
Wenn die Maschine ausgeladen ist, wird es Zeit für die Annehmlichkeiten des Lebens... Heute fliege ich nicht mehr zurück, dem Flugplan sei Dank...
St. Barthelmy... hat eine bunte Geschichte mit Kolonialherren aus vielen Ländern. Kolumbus hat die Insel auf seiner 2. Reise anno 1493 entdeckt und nannte sie Bartolomeo nach seinem 2. Sohn. Von den ursprünglich hier ansässigen Karaiben hatte keiner das Glück, diese Entdeckung zu überleben. Europäische Krankheiten und Verschleppung durch die Spanier besiegelten ihr Schicksal. Aber die Spanier begingen einen Fehler und abgesehen von verschiedenen Expeditionen gab es hier keine feste spanische Ansiedlung und der spanische Anspruch stand nur auf dem Papier...
1648 ließen sich französische Kolonisten vornehmlich aus der Normandie und der Bretagne auf der Insel nieder. Phillippe de Longvilliers de Poincy, ein Malteser-Ritter, war ihr Anführer. Die Insel wurde in der Folge von Frankreich an die Malterserritter überschrieben. Aber diese Episode dauerte nur bis 1659. Die Franzosen erhielten die Rechte vom Orden zurück. Da die Insel für den Anbau von Zuckerrohr zu trocken war, wurde dsie als nicht sonderlich wertvoll eingestuft. Auch die Anlandung von Sklaven war deshalb auf St. Barthelmy nicht so stark, was auch in der heutigen Bevölkerungsstruktur noch ersichtlich ist. In der Folge hatte die französische Krone auch weiterhin kein Interesse an der Insel und Piraten hatten hier ihren Stützpunkt. Der Hafen "Le Carenage" ist durchaus sehr brauchbar.
Anno 1784 kam die Insel durch einen Deal zwischen Louis dem XVI und König Gustaf Adolf dem III. von Schweden in schwedische Hand... geändert hat sich dadurch aber vor Ort nicht viel. 1847 endete die Sklaverei auf St. Barthelmy und viele ehemalige Sklaven verließen die Insel. Dadurch hat sich die Bevölkerung fast halbiert. 1877 kauften die Franzosen die Insel für 70.000 Francs zurück und bis heute ist sie französischer Besitz. Seit 2007 gehört die Insel nicht mehr zum Verwaltungsbezirk Guadeloupe, sondern ist ein eigenes "collectivité d'outre-mer (COM)". Sie ist gleichzeitig Kommune, Departement und Region und direkter Teil Frankreichs, wodurch auch zahlreiche Bestimmungen der Europäischen Union auf Saint Barthélemy gelten. Auch nach dem Vertrag von Lissabon verbleibt St. Barthelmy als Teil der EU und Zahlungsmittel ist der Euro. Die französischen Steuergesetze gelten hier aber nicht und man ist bemüht, sich als "Steuerparadies" zu etablieren...
Hier ein wenig Lesestoff:
http://www.saintbarth-tourisme.com/
http://hello-stbarth.com/
http://www.st-barths.com/
http://www.iledestbarth.com/
Ja, ich bekomme auch langsam Lust... aber es ist mir zu teuer.
Die Addons sind identisch mit denen im ersten Teil. Zum Schluss noch eine Anmerkung. Ich weis, die Bilder sind nicht optimal, denn beim Antialiasing stimmt etwas nicht. Ich hoffe, sie sind doch ansehnlich genug, um gezeigt zu werden.