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Freitag, 26. August 2011, 11:03

Pilot wollte Notlandung anderer Maschine verhindern

Zitat

Auf dem Flughafen Shanghai-Hongqiao ist einem chinesischen Medienbericht zufolge nur knapp eine Katastrophe verhindert worden: Ein Pilot der privaten chinesischen Fluggesellschaft Juneyao Airlines habe sich geweigert, seinen Landeanflug für den einer wegen Treibstoffmangels in Not geratenen Maschine der Qatar Airways zu verschieben.

Dies berichtete die Zeitung "Global Times" am Donnerstag. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am 13. August. Die Qatar-Maschine war dem Bericht zufolge auf dem Weg von Doha nach Shanghai, als sie in ein Gewitter geriet, abdrehen und einen Umweg fliegen musste. Statt wie geplant auf dem internationalen Flughafen Pudong in Shanghai zu landen, musste das Flugzeug wegen sinkender Kerosinvorräte Hongqiao ansteuern.

Der Pilot gab ein Notsignal ab und gab an, mit den vorhandenen Vorräten nur noch fünf Minuten in der Luft bleiben zu können, weshalb die Fluglotsen den Juneyao-Piloten aufforderte, eine Runde zu drehen und den Qatar-Piloten zuerst landen zu lassen. Der Juneyao-Pilot habe sich jedoch mit der Begründung geweigert, er habe bereits "lange" auf die Landung gewartet. Der Zeitung zufolge kamen sich die Maschinen gefährlich nahe, sodass eine Kollision drohte. Die Qatar-Maschine konnte letztlich aber sicher landen.
Der Pilot und die Crew der Juneyao-Maschine wurden der Fluggesellschaft zufolge beurlaubt, bis der Vorfall aufgeklärt ist. Eine Juneyao-Sprecherin erklärte dem Zeitungsbericht zufolge jedoch, es sei fraglich, ob der Qatar-Pilot tatsächlich nur noch fünf Minuten lang hätte fliegen können. Die chinesische Luftfahrtbehörde kündigte harte Strafen für die Verantwortlichen an, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen.

Quelle: RP-online


:punk:

ferrari2k

Anfänger

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2

Freitag, 26. August 2011, 11:51

:punk: Übel. Was geht in so einem Piloten bitte vor?

3

Freitag, 26. August 2011, 11:54

Zitat

Übel. Was geht in so einem Piloten bitte vor?


Sollte es sich bewahrheiten, bekommt er viel Zeit zum nachdenken. :opi:

Viele Grüße

4

Freitag, 26. August 2011, 11:59

Zitat

Eine Juneyao-Sprecherin erklärte dem Zeitungsbericht zufolge jedoch, es sei fraglich, ob der Qatar-Pilot tatsächlich nur noch fünf Minuten lang hätte fliegen können. Die chinesische Luftfahrtbehörde kündigte harte Strafen für die Verantwortlichen an, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen.


Das wär schon ein echter Knaller. Aber sowas würde ich mir als Pilot schon 2 Mal überlegen, grade in China.....
Gruß
Torben


5

Freitag, 26. August 2011, 12:00

Kaum zu glauben... Bin mal gespannt was da noch kommt ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

6

Freitag, 26. August 2011, 19:01

Sofern da nicht gegenteilige Erkenntnisse vorliegen, würd ich rein gefühlsmässig drauf tippen, daß der Chinese selber schon ziemlich viel Luft im Tank hatte, aber eben nicht wie vorgeschrieben einen Emergency declared haben könnte.

Spannend wäre es auch zu wissen, wie lange der Fuel Emergency der Qatar Maschine bereits bekannt war. Weil "nur noch 5 Minuten" kann ich mir schwer vorstellen. Kommerziell muss man eine Final Reserve mithaben, die ist im ungünstigsten Fall ausreichend für 30 Minuten Holding 1500ft über der Elevation des Alternate Airports (oder des Destination Airports, whichever is lower, weil es gibt ja noch Planning Regulations für Flüge ohne alternate bzw bei Flügen mit geplantem Alternate das Commitment to stay) wenn ich mich da jetzt recht entsinne.

Was absolut sicher ist, daß in dem Moment wo der erste Tropfen von der Final Reserve in Richtung Engine läuft, ein Mayday Call fällig wird. Also entweder hatte der Qatari noch 5 Minuten bevor er die Final Reserve angreift, dann war das ganze keine wirkliche Gefahr oder er hat womöglich seinen Fuel Emergency viel zu spät gemeldet.

Da man bei einem Fuel Emergency ziemlich sicher eine behördliche Untersuchung hat (wie konnte es dazu kommen etc), kann ich mir gut vorstellen, daß der Chinese das gleiche Problem undeklariert hatte, und des nicht deklariert hat um der Untersuchung zu entgehen. Die droht ihm jetzt aber sowieso, ich bin gespannt was da ans Licht kommt. :)

:bier:
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7

Samstag, 27. August 2011, 11:58

Zitat

Der Pilot und die Crew der Juneyao-Maschine wurden der Fluggesellschaft zufolge beurlaubt


Mal eine Frage, darf ich mir unter Crew nur noch den Co-Piloten vorstellen oder die gesamte Besatzung?
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

8

Samstag, 27. August 2011, 12:25

Das frag mal lieber die Presse :P
Ich denke mal die meinen unter "Crew" nur das pilotierende Personal :D
Gruß
Torben


9

Samstag, 27. August 2011, 12:36

Das denke ich mir auch, nur man könnte halt auch das Kabinenpersonal meinen. Eher unwahrscheinlich aber durchaus möglich. :smash
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

10

Dienstag, 30. August 2011, 16:52

Zitat

As result of these findings the CAAC decided to:

- revoke the pilot licence of Juneyao's Korean A320 captain without possibility to re-apply for a pilot licence and suspend the pilot licence of the first officer for a period of 6 months. In China the captain is prohibited to operate as any crew member.

- reduce Juneyao Airline's flights by 10% for the next 3 months

- stop Juneyao Airline's expansion plans

- suspend Juneyao Airline's rights to hire foreign pilots

- require Juneyao Airline to provide training of 40 hours to all their foreign pilots in order to educate them of China's civil aviation flight rules, operating rules, the company's operating manual and cockpit resource management.


Zum kompletten Bericht

11

Dienstag, 30. August 2011, 17:03

Hart, aber gut. So eine Aktion muss als Konsequenz wehtun.
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Ingenieur

Gerhard

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12

Dienstag, 30. August 2011, 17:12

Respekt!

Das sind ja wirklich Sanktionen, die auch generalpräventiv wirken!
Finde ich absolut richtig! Schließlich hätten da mit ein wenig Pech auch einige hundert Menschen sterben können.
Gruß Gerhard
Intel DH67BL, Core i5-2500, 16 GB RAM, XFX HD6790, NEC 2690WUXi, Saitek Pedal + Yoke + X52 Pro, TrackIR 4 Pro, Windows 7 64bit, FSX, Acceleration, APX, LDS 767, Iris PC-9

13

Dienstag, 30. August 2011, 17:52

Klingt wirklich hart :shocked: ist aber gerechtfertigt... Solche Risiken braucht man in dieser Branche nicht...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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Fliegender_Hase

Genußmensch

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14

Dienstag, 30. August 2011, 18:45

Hart aber fair :yes:



Zitat

- suspend Juneyao Airline's rights to hire foreign pilots


War der Pilot denn nicht von Juneyao Airline? Bzw. Hat das auch irgendwelche Auswirkungen auf die Airline vom Piloten (wenn er überhaupt von einer anderen kommt)?
Viele Grüße, Can

Schwamm Von Gestern, Und Schnee Drüber.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fliegender_Hase« (30. August 2011, 18:46)


15

Dienstag, 30. August 2011, 18:48

Soweit ich das verstanden habe, meinen sie damit, daß sie keine Piloten aus dem Ausland mehr einstellen dürfen.
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Fliegender_Hase

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16

Dienstag, 30. August 2011, 18:51

Achso, aber aus China dürfte es jeder sein?
Ist ja auch net so logisch... Oder bekommen die da alle die gleiche Ausbildung?
Viele Grüße, Can

Schwamm Von Gestern, Und Schnee Drüber.

17

Dienstag, 30. August 2011, 18:52

Also wenn Tepco und Fukushima in China gewesen wären, frag ich mich da grad, wie da die Sanktionen ausgesehen hätten...

Entweder sind die Chinesen immer so konsequent oder es lag daran, dass die Volksrepublik hier möglicherweise staatliche Airlines bevorzugt und die private Airline mal so richtig dissen konnte. Würde mich mal interessieren.

18

Dienstag, 30. August 2011, 18:54

Nein, das hat mehrere Konsequenzen. Einerseits kann man bei chinesischen Piloten davon ausgehen, daß es kommunikativ zumindest untereinander funktioniert. Die Chinesen sind auch dafür bekannt, in Sachen Englisch nicht unbedingt die besten zu sein, von daher sind einige chinesische Airlines dazu verpflichtet einen westlichen Piloten im Cockpit mitzuhaben um in gewisse Teile der Welt fliegen zu müssen. Wenn sie von denen keine neuen einstellen dürfen, dann tut das operativ sehr weh, weil es effektiv eine Art schleichende Verbannung aus gewissen Regionen der Welt ist. Und dabei noch diplomatisch eleganter als einfach auf die Blacklist zu setzen. ;)

Das mit Fukushima zu vergleichen halte ich für an den Haaren herbeigezogen, da war zumindest eine externe vom Menschen nicht beeinflussbare Komponente dabei, während beim fliegersichen Vorfall einfach nur rein menschgemachte Probleme behandelt werden sollen.

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19

Dienstag, 30. August 2011, 19:06

Ich mein dabei ja auch nur menschliche Nachlässigkeiten, wo im Nachhinein bekannt wurde, dass diese Nachlässigkeiten schon vor dem Zwischenfall bekannt waren.

Alternativ eben auch andere Nachlässigkeiten in China, z.B. Schlamperei am Bau oder so, was dann auch wirklcih zu Toten und Verletzten führte.