Rasantes Wachstum der Billigflieger flaut ab
Köln - Der bislang boomende Markt der Billigflieger in Deutschland weist einer Studie zufolge erste Sättigungstendenzen auf. Im Frühjahr gab es 20 sogenannte Low-Cost-Carrier, die insgesamt 4.500 Flüge anboten. Das waren zwar 20 Prozent mehr als vor Jahresfrist, aber 500 Flüge weniger als im Sommer 2007, wie aus einer Erhebung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hervorgeht.
Bei den Billigfliegern wirkten sich saisonale Aspekte deutlich aus und die bisher hohen Wachstumsraten seien rückläufig, hieß es in der Übersicht. Gemessen an der Zahl der Flüge im Januar 2008 sei Air Berlin nach der Übernahme von DBA der größte Anbieter in Deutschland. Bei einigen Fluggesellschaften finde eine Verschmelzung der Business-Modelle statt, die eine eindeutige Zuordnung zum Markt der Billigflieger erschwerten, hieß es.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es das größte Streckenwachstum bei Air Berlin, Ryanair und TUIfly, die in diesem Frühjahr jeweils rund 30 neue Verbindungen anboten. Insgesamt vereinten die fünf größten Anbieter nahezu 90 Prozent des Marktes auf sich.
Die restlichen 10 Prozent teilen sich den Angaben zufolge kleinere Gesellschaften, die Nischen für sich entdecken. Es ziehen sich aber auch Anbieter wieder vom deutschen Markt zurück. Lediglich die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommene britische Gesellschaft flybe baute ihr Angebot von mehreren großen deutschen Flughäfen zu Zielen in England aus, wie es weiter hieß.
Der größte deutsche Flughafen in Frankfurt spiele auf Grund seiner ausgeprägten Funktion als Drehkreuz im klassischen Linienverkehr und den ausgelasteten Kapazitäten weiter nur eine untergeordnete Rolle im Segment der Billigflieger. Dagegen verbuchte der Flughafen Berlin-Tegel ein Wachstum von über 30 Prozent im Low-Cost-Angebot und verdrängte erstmalig den Flughafen Köln-Bonn vom Spitzenplatz.
Quelle: net-tribune.de