Was ist der Unterschied zwischen Vollformat, Kleinformat etc...
Moin Peter, die Formatgröße ist in der Fotografie zunächst mal irreführend, weil Vollformat kleiner ist als Mittelformat und größer ist als APS-C .
Die einzelnen Größen der Sensoren gibt es hier in der Übersicht:
Wie uíst das Einzuordnen und wie wirkt sich das auf den Alltag aus?
Zunächst kann man sagen - je größer der Sensor, je größer die Geräte. Das ist für viele Nutzer schon ein Kriterium, wo man sich überlegen sollte, wo es hin geht, denn "Schleppen" ist ein anderes Hobby als Fotografieren - eine Mittelformat-Kamera mit einem Portraitobjektiv ist schon ein echt großer Backstein und die kleinsten Vollformat-Kameras, z.B. die von Sony, liegen mit Objektiv noch bei der Größe einer geschrumpften DSLR (DSLR=Digital-Singel-Lens-Reflex) was man auch als Spiegelreflex bezeichnet. Der Grund ist relativ einfach - man benötigt z.B. für den Vollformat-Sensor einen Bildkreis, also den Kreis mit Licht, der auf den Sensor projiziert wird. Dieser Kreis ist mindestens so groß, dass 36mm x 24mm diagonal ausgeleuchtet werden können. Dafür wird das Objektiv größer und der Abstand zwischen Sensor und Objektiv ist auch etwas größer als bei den kleineren Sensorsystemen. Einige Hersteller haben aus Gründen der Kompaktheit schon heute Spiegellose Systeme entwickelt, bei den Systemen wurde der Spiegel entfernt, der dem Fotografen auf einem optischen Sucher das Kamerabild zum Auge brachte, das wird bei den Spiegellosen (DSLM=Digital-Singel-Lens-Mirrorless) dann mit einem Minidisplay im Sucher gelöst oder gleich ohne Sucherbild und nur mit großem Display.
Dann bringt die Sensorgröße eine Tendenz in den Kosten mit sich - Mittelformat wird es nicht unter 8000 Euro zu kaufen geben, der günstigste aktuelle Body, den ich kenne, ist eine Pentax 645z für etwa 6000 Euro plus dann mindestens ein Objektiv für ?? Euro. Canon oder Nikon haben aktuell noch keine Mittelformat in den Shops und Hasselblad oder PhaseOne ist nochmal massiv teurer. Vollformat und APS-C sind die gängigsten großen Sensorformate, bringen eine immens große Produktpalette mit sich und sind zwischen ca. 300 Euro bis hin zu den Vollformat-Pro-Kloppern für 2000 bis 7000 Euro und teilweise mehr zu haben. Auch hier gibt es das größte Glasangebot.
Die kleineren Sensoren, die z.B. Olympus oder Panasonic bei den Geräten nutzen, sind ein Kompromiss aus Kompaktheit, kleinen Objektiven und Gewicht. Die Kleinen Systeme sind in der Bildqualität keinem großen System wesentlich unterlegen, das ist mittlerweile aufgrund der extrem guten Sensoren bei allen Systemen zu vernachlässigen. Trotzdem gerät man in öffentlichen Diskussionen immer wieder auf diese Grabenkämpfe und diese Sensorgrößen-Diskussionen, wo man den Eindruck gewinnen könnte, dass größer gleich besser sei. Natürlich gibt es zwischen den vielen Systemen mit den unterschiedlichen Sensoren Unterschiede in der Darstellung der fotografierten Motive, das ist jedoch nur auf gewisse Weise in gewissen Situationen ein Thema. Wer also Spotten möchte ist mit allen Systemen gut beraten, je nach Geldbeutel halt, und wer mit tollen Portraits eine Stimmung erzeugen will, der muss eben sehen, wie und wo er sich mit Geräten aus welchem System versorgt, da kommt es dann vermehrt auf das Objektiv an und die Umstände von Motiv und Umgebung.
So gesehen ist eines vorweg am wichtigsten bei der Systemfindung - man muss sich überlegen was man fotografieren möchte und welche Grenzen man finanziell und optisch erreichen kann/will. Wer später mit welchem System auch immer so weit ist, dass er die Physik verstanden hat, dann kann dieser Mensch auch sämtliche Defizite eines Systems umgehen und wird nur noch auf Limits stoßen, die von anderen konstrueirt werden oder eben vor Situationen stehen, wo das System nicht geeignet ist. Aus dem Grund habe ich mehrere Systeme im Einsatz, gestaffelt von Robustheit über Gewicht bis hin zum Formfaktor und bin bisher mit noch keinem System an die Grenzen gestoßen außer beim Mittelformat, das hatte ich mal testweise und habe festgestellt, dass das nicht tragbar ist.