Danke Karl, toller Link.
Der Artikel bringt es auf den Punkt und ich bin absolut davon überzeugt dass sich unsere Mobilität ändern wird. Denn wenn man das nicht nur auf die Fliegerei fokussiert sieht ist klar dass sich die Rechnung nie ausgehen kann. Klar dass auch die Carrier mit ihren Preisen raufgehen müssen, alle anderen machen das ja auch. Und es ist Fakt dass Energie nun mal teurer wird. Die Einkommen machen aber diese Steigerungen nicht mit, also alleine daher wird es schon zu einem Rückgang kommen. Denn wer letztes Jahr einen Spontanflug gemacht hat wird es sich nächstes Jahr sicher doppelt überlegen. Oder ist das einfach nur ein weiterer Aspekt der "neuen Armut" ?
Letztes Jahr flog ich zweimal nach Deutschland, Freunde besuchen. Sommerurlaub mit dem Auto. Dieses Jahr waren wieder zwei kurze Deutschlandtrips dabei, Sommerurlaub war wieder mit dem Auto geplant. Auch wenn die Carrier ihre Preise nicht soooo heftig anheben glaube ich kaum dass sich nächstes Jahr solche Kurztrips finanziell ausgehen werden. Da lieber daheim bleiben, "sparen" und dafür einen ordentlicher Krachersommerurlaub machen, dann gleich in 10 Stunden in die Karibik. DAS zahlt sich dann noch aus.
Auch mit dem Auto fahren wird noch teurer werden, dazu kommen Maut und Gebühren (siehe Slowenien). Ich denke es wird zu einer Rückbesinnung kommen, zu einem neuem "Biedermeier" : Urlaub in eigenem Land, Sommerfrische, Reisen mit der Bahn. Die eigene Bequemlichkeit wird gegen wirtschaftliche Überlegungen zurücktreten.
Wir waren ja für ein paar Tage in Hamburg. Der Flug kostete uns (2 Erwachsene, 1 Kind) tour-retour in etwas 400,- EUR. Dafür waren wir in nicht mal 2 Stunden am Zielort. Ja, es gäbe auch einen Nachtzug. Der fährt um 2200 von Wien weg, gegen 06.30 irgendwo umsteigen (Frankfurt oder Dresden) und dann kommst gegen Mittag in Hamburg an. 12 Stunden unterwegs, umsteigen wenn man gerade tief schläft, mühsam, anstrengend. Es hätte knapp 30 Euro weniger gekostet als der Flug. Wenn die Carrier nun die Preise anheben werden (und vorausgesetzt die Bahn nicht) : nehme ich dann die Müdigkeit und die strapaziöse Anreise mit der Bahn trotzdem in Kauf ? Tu ich mir 12 Stunden Reisen an wo ich doch gewohnt war in 2 Stunden abgekommen zu sein ? Ich bin mir nicht mehr sicher....
Früher war Reisen von der Langsamkeit und vom Entdecken bestimmt, heute von Distanz und Geschwindigkeit. Ich bin überzeugt dass es hier zu einer Rückentwicklung kommen wird, zu "Urlaub daheim". Wiener enrtdecken das Waldviertel und die Tiroler Berge, Vorarlberger die burgenländische Steppe.
Fad ? Uninteressant ? Kann ich nicht bestätigen und empfehle jedem Wiener mal ein paar Tage im tiefsten Salzkammergut, auf steirischen Hügeln oder im nördlichen Waldviertel. Laptop, Designertechnozeug, Blackberry daheim lassen und dafür Taschenlampe, Rucksack und Buch mitnehmen. Mit den Einheimischen Kontakt herstellen und ausbauen kann genauso aufregend sein wie in der Türkei oder in den schottischen Highlands mit Händen und Füssen zu kommunizieren, Sprachprobleme kann es hier wie da geben
Wenn man aus seinem Touri-Ghetto (= AI-Club) überhaupt raus will.
Das waren Zeiten als in den 50ern die Reisewelle losging. Mit der Isetta nach Italien, mit dem Topolino nach Frankreich, mit der Ente nach Spanien. Das kommt alles wieder, auch die Autoindustrie geht ja Richtung kleinere Autos.
PS : meine tollen Theorien gelten natürlich nur für Normalbürger. Wer Kohle hat wird weiterhin öfter fliegen und mobil sein und mit seinem Cayenne herumblkubbern